Im Internetportal www.igel-monitor.de werden seit 2012 Individuelle Gesundheitsleistungen von Ärzten unter die Lupe genommen. Für Bewertungen dienen wissenschaftliche Standards.
Wer führt den IGeL-Monitor?
Im IGeL-Monitor können Sie seit 2012 die Bewertungen der Krankenkassen zu den Individuellen Gesundheitsleistungen nachlesen.
Der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkasse e.V. hat ihn ins Leben gerufen. Damit die Angaben auch korrekt sind, wurde ein interdisziplinäres Team zusammengestellt. Dieses besteht aus Ärzten und Mitarbeitern der Öffentlichkeit, welche die IGeL bewerteb. Zudem erhält das Team Unterstützung von externen Wissenschaftlern.
Ferner basiert der IGeL-Monitor auf den Grundsätzen der evidenzbasierten Medizin. Das bedeutet, dass hier nur das beste verfügbare Wissen aus der klinischen Forschung verwendet wird und natürlich auch die Erfahrungen der Ärzte.
Veröffentlicht: 26. April 2021
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Woher kommen die Bewertungen?
Beim IGeL-Monitor werden alle Selbstzahlerleistungen aus Arztpraxen unter die Lupe genommen. Jedoch nur jene, die häufig gemacht werden und auch wirklich eine Relevanz darstellen.
Zudem geht das Team nach einem festen Prozess bei ihren Bewertungen vor. Das Team analysiert z. B. Studien der Wissenschaft genau und prüft diese auf Nutzen und Schaden. Ferner kann das Team nach dem Bewerten von Nutzen und Schaden eine Bewertung abgeben. Hierfür gibt es inzwischen fünf Bewertungsaussagen: „positiv“, „tendenziell positiv“, „unklar“, „tendenziell negativ“, „negativ“. Wobei hier erwähnt werden muss, dass viele der Bewertungen als „unklar“ oder sogar „tendenziell negativ“ bewertet werden.
Was findet der IGeL-Monitor schlecht?
Laut Umfrage des IGeL-Monitor, welche IGeL oft verkauft wurden, erstellte er eine Top 10 Liste.
Daraus ist zu ersehen, dass überwiegend Früherkennungsuntersuchungen im Angebot stehen. So zum Beispiel Ultraschall oder Augeninnendruckmessung. Wobei auch das Fazit zu schließen ist, dass diese häufigen Untersuchungen von den medizinischen Fachverbänden nicht unbedingt empfohlen sind. Ferner verursachen diese Untersuchungen meist mehr Schaden als Nutzen.
Zwar nehmen die Patienten die Untersuchungen gut an, doch gehören gerade diese zu den Top 10 der eher negativen Leistungen. Sowohl die Augeninnendruckmessung als auch der Eierstock-Ultraschall, der Bauchultraschall und der PSA-Test sind gut verkäuflich. Wobei der IGeL-Monitor gerade diese Leistungen als „negativ“ oder „tendenziell negativ“ einstuft. Ferner rät die Fachgesellschaft für Frauenärzte sogar vom Eierstockultraschall ab. In Studien wird hier kein Nutzen gefunden, respektive wird zu schnell eine Überdiagnose gestellt.
Fragen & Antworten
FAQs zum Thema Wissenschaftliche Bewertung von Individuellen Gesundheitsleistungen – Wussten Sie das?
1. Sollte ich generell immer erst in den IGeL-Monitor schauen, bevor ich einer Untersuchung zusage?
Dies steht Ihnen natürlich frei. Obgleich es nicht schadet, denn meist sind es die unnützen Untersuchungen die die Ärzte bewerben.
2. Warum bieten die Ärzte unnütze Untersuchungen an?
In der Regel sind diese Untersuchungen ohne großen Aufwand zu machen. Auch sind sie gut mit anderen Untersuchungen zu verbinden. Zudem sollten Sie nicht vergessen, dass die Untersuchung in den Augen des Arztes sinnvoll ist.
3. Darf ich dem Arzt meine Bedenken äußern, wenn die Untersuchung als nicht nützlich gilt ?
Selbstverständlich. Sprechen Sie mit dem Arzt darüber, ferner kann auch er seine Meinung äußern. Am Ende obliegt es jedoch Ihrer Entscheidung.
4. Laut IGeL-Monitor scheint kaume eine Untersuchung Sinn zu machen. Warum?
Während ein Arzt von der Untersuchung überzeugt ist, richtet sich der IGeL-Monitor nach wissenschaftlichen Studien. Da die Studien an vielen Patienten durchgeführt werden, ist hier die Einschätzung einfach anders, als beim Arzt direkt.
5. Ich bin anderer Meinung als der IGeL-Monitor, liege ich da falsch?
Ihre Meinung ist entscheidend, wobei zwei Meinungen nie falsch sind. Ferner liegt es am Ende ganz bei Ihnen, welcher Meinung Sie nun mehr Glauben schenken, wobei Sie immer auf Ihr Bauchgefühl vertrauen sollten.
Fazit
Verunsichern Sie die ganzen Angebote an individuellen Gesundheitsvorsorgen, informieren Sie sich im IGeL-Monitor über deren Sinn. Obgleich Sie am Ende jedoch selbst entscheiden, ob Sie die Untersuchung machen.