Antibabypille | Verbraucherschutz.com https://www.verbraucherschutz.com Thu, 10 Nov 2016 11:09:00 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.8.10 https://www.verbraucherschutz.com/wp-content/uploads/2020/12/cropped-cropped-verbraucherschutz-favicon-1-32x32.png Antibabypille | Verbraucherschutz.com https://www.verbraucherschutz.com 32 32 Pillen Rückruf: Was will die Pharmaindustrie vertuschen? https://www.verbraucherschutz.com/news/pillen-rueckruf-was-will-die-pharmaindustrie-vertuschen/ https://www.verbraucherschutz.com/news/pillen-rueckruf-was-will-die-pharmaindustrie-vertuschen/#comments Thu, 10 Nov 2016 11:09:00 +0000 https://www.verbraucherschutz.com/?p=4250 Vermehrt kam es in letzter Zeit zu Rückrufen von Desogestrel-Produkten zur Schwangerschaftsverhütung. Der Rückruf fand allerdings nur auf Apothekerebene statt. Grund für mich, mich mit der Sache einmal genauer auseinanderzusetzen.  Ich bin zwar nicht persönlich

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Vermehrt kam es in letzter Zeit zu Rückrufen von Desogestrel-Produkten zur Schwangerschaftsverhütung. Der Rückruf fand allerdings nur auf Apothekerebene statt. Grund für mich, mich mit der Sache einmal genauer auseinanderzusetzen. 

Ich bin zwar nicht persönlich von den Rückrufen der Pille betroffen, dennoch mache ich mir Gedanken, warum die Pharmaindustrie die Rückrufe nicht bis zum Verbraucher bringt. Im Laufe meiner Recherchen sind einige Fragen aufgetaucht. Die meisten konnten leider nicht beantwortet werden.

Doch was ist eigentlich genau passiert? Beginnen wir von vorn.

Rückruf verschiedener Antibabypillen und Verhütungspräparate

Bereits im Oktober berichtete ich von dem Rückruf der Antibabypillen Yvette, Tevanette und Damilla. Im Zuge dieses Rückrufs wurde auch das Verhütungspflaster Lisvy zurückbeordert. Jetzt tauchen neue Berichte auf, dass schon wieder eine Antibabypille nicht 100 Prozent in Ordnung ist. Diesmal sind Chargen des Produkts Seculact betroffen.

Als Grund geben die Hersteller Qualitätsprobleme an. Die kontrazeptive Wirkung soll bei allen Produkten nicht beeinträchtigt sein. Das heißt, verhütungstechnisch gibt es wohl keine Probleme mit den Pillen und Pflastern.

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Keine Kommunikation mit der Presse

Natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen und habe bei den im Oktober betroffenen Pharmaunternehmen eine Anfrage gestellt. Schließlich möchte ich meine Leser(innen) umfassend informieren und nicht irgendwelche Halbwahrheiten schreiben. Da zum damaligen Zeitpunkt auch andere rezeptpflichtige Medikamente zurückbeordert wurden, haben ich also insgesamt sieben verschiedene Pharmaunternehmen angeschrieben und nach genaueren Informationen beziehungsweise der Bestätigung für den Rückruf gefragt.

Was glauben Sie, wie viele Antworten ich bekommen haben? Ich verrate es Ihnen. Schriftliche Antworten kamen null zurück. Immerhin hat mich aber ein Unternehmen zurückgerufen und versucht meine Fragen zu beantworten. Richtig schlau bin ich da aber auch nicht geworden. So ein Verhalten gegenüber der Presse kenne ich von kaum einem anderen seriösen Unternehmen.

Warum wird der Endverbraucher nicht informiert?

Pillen Rückruf: Was will die Pharma-Industrie vertuschen?
(Quelle: pixabay.com/Peggy_Marco)

Die für mich wichtigste Frage in der Angelegenheit ist, warum der Endverbraucher über den Rückruf nicht informiert wird und dieser nur auf Apothekerebene stattfindet. Bei Unternehmen im Lebensmittel-, Spielwaren- und Konsumgüterbereich werden die Verbraucher schließlich auch informiert. Zumindest gibt es eine Pressemeldung, auf die man sich als Journalist beziehen kann. Viele dieser Unternehmen machen den Rückruf auch auf der eigenen Webseite deutlich – mal mehr, mal weniger präsent.

Im Gegensatz dazu gibt es bei vielen Pharmaunternehmen diese Pressemitteilung nicht. Auf den Webseiten werden nur die Erfolge der Unternehmen in schillernden Farben publiziert. Von Rückrufen keine Spur.

Gehen wir noch einmal in den Lebensmittel-, Spielwaren- und Konsumgüterbereich zurück. Teilweise gibt es da Rückrufe, weil sich jemand beim Unternehmen gemeldet hat und etwas über eine Verunreinigung behauptet. Die Unternehmen fordern in der Regel das betroffene Produkt an. Meist reagieren sie dennoch sofort mit einem offiziellen Rückruf, um ihre Kunden zu schützen. Selbst wenn das entsprechende Produkt nicht an die Firma gesendet wird.

Wieder zurück bei den Pharmaunternehmen stellt sich mir die Frage: Wenn ein Produkt nicht zu 100 Prozent qualitativ in Ordnung ist, warum werden die Verbraucher dann nicht informiert? Entscheidet jetzt die Pharmaindustrie, ob die Qualitätsmängel für den Verbraucher hinnehmbar sind? Werden wir als Verbraucher durch die Pharmaindustrie unmündig gemacht? Ich möchte diese Fragen so im Raum stehen lassen und keine Meinung vorgeben. Bilden Sie sich selber Ihre eigene Meinung.

Warum wird die „Laienpresse“ an den Pranger gestellt?

Ich habe das Wort Laienpresse hier bewusst in Anführungszeichen geschrieben. Denn das Wort habe ich mir nicht ausgedacht. Es stammt aus einem Artikel der Deutschen Apotheker-Zeitung. Diese schreibt:

Pillen-Rückruf ging durch die Laienpresse

Vor einigen Wochen wurden drei mit Seculact wirkstoffgleiche Pillen, „Yvette Ratiopharm“ und „Tevanette“ sowie Chargen von „Diamilla“ von Puren Pharma, von den Herstellern zurückgerufen. Obwohl der Rückruf nur auf Apothekenebene stattfand und die kontrazeptive Wirkung laut Aussage der Hersteller nicht beeinträchtigt war, hatte die Laienpresse das Thema aufgegriffen.Auszug aus der Webseite der Deutschen Apotheker-Zeitung

Die Frage ist, warum die Deutsche Apotheker-Zeitung so darauf rumreitet? Schließlich ist es die „Laienpresse“, welche die Verbraucher über aktuelle Meldungen informiert. Was ist falsch daran, dass das Thema von verschiedenen Frauen- und Onlinemagazinen und schließlich auch uns aufgegriffen wurde? Wir wollten unsere Leser schließlich nur darüber informieren, dass da etwas nicht ganz in Ordnung ist.

Vermutlich ist es den Pharmaunternehmen nicht recht, dass die Medien darüber berichten. Befürchten diese eventuell einen Imageschaden? Ich persönlich finde ja, dass das Image der betroffenen Unternehmen mehr darunter leidet, wenn diese den Rückruf nicht transparent bis zum Verbraucher gestalten und sich auf Presseanfragen nicht zurückmelden.

Warum mauert die Pharmaindustrie?

Die vielen Widersprüche, Ungereimtheiten und nicht beantworteten Fragen hinterlassen bei mir ein mulmiges Gefühl. Kann ich denn Tabletten noch bedenkenlos einnehmen? Oder schade ich eher meiner Gesundheit? Und warum finden die Rückrufe im pharmazeutischen Bereich immer nur auf Apothekerebene statt? Soll hier etwas vertuscht werden? Stecken womöglich große Teile der Pharmaindustrie unter einer Decke und wollen den Verbraucher gar nicht informieren? Wie soll ich mich als Verbraucher denn jetzt verhalten?

Was stört mich am Verhalten der industriellen Pillendreher?

Mich beunruhigt weniger die Tatsache, dass Arzneimittel von Qualitätsmängeln betroffen sein können. Vielmehr beunruhigt mich, dass die Pharmakonzerne mich als Patienten, Verbraucher und Kunden nicht transparent und vollumfassend informieren.

Alles in allem bleiben am Ende ganz viele offene Fragen zurück. Diese können auch nur dann geklärt werden, wenn die Pharmaindustrie sich endlich bereit erklärt, Rückrufe nicht unter sich auszumachen, sondern die Verbraucher darüber zu informieren.

Was sagen Sie zu diesem Thema?

Wie ist Ihre Meinung zu diesem Thema? Sollten die Verbraucher informiert werden, wenn bestimmte Medikamente und Pillen zurückgerufen werden? Oder finden Sie es okay, wenn Sie Produkte einnehmen, die nicht zu 100 Prozent qualitativ in Ordnung sind? Diskutieren Sie mit anderen Lesern in den Kommentaren unter diesem Artikel.

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Rückruf Antibabypille: Drei Präparate betroffen https://www.verbraucherschutz.com/rueckrufaktionen/rueckruf-antibabypille-drei-praeparate-betroffen/ https://www.verbraucherschutz.com/rueckrufaktionen/rueckruf-antibabypille-drei-praeparate-betroffen/#respond Fri, 21 Oct 2016 12:48:54 +0000 https://www.verbraucherschutz.com/?p=3144 Aktuell gibt es laut verschiedenen Medienberichten einen Rückruf von Antibabypillen. Gleich drei Pharmaunternehmen sollen betroffen sein. Um welche Unternehmen es sich handeln soll und welche Antibabypille jeweils von dem Rückruf betroffen ist, erfahren Sie in unserem Artikel. Verschiedene Onlinemedien wie APOTHEKE ADHOC berichten aktuell über den Rückruf der Antibabypillen Yvette,

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Aktuell gibt es laut verschiedenen Medienberichten einen Rückruf von Antibabypillen. Gleich drei Pharmaunternehmen sollen betroffen sein. Um welche Unternehmen es sich handeln soll und welche Antibabypille jeweils von dem Rückruf betroffen ist, erfahren Sie in unserem Artikel.

Verschiedene Onlinemedien wie APOTHEKE ADHOC berichten aktuell über den Rückruf der Antibabypillen Yvette, Tevanette und Damilla. Grund für diesen Rückruf sollen Verunreinigungen der Präparate sein. Die Desogestrel-haltigen Kontrazeptiva dienen der Verhütung einer ungewollten Schwangerschaft.

Welche Chargen sind betroffen?

Laut den Medienberichten sind folgende Artikelchargen betroffen:

  • Yvette Ratiopharm 75µg, Packungsgrößen 28, 84 und 168 Stück – alle Chargen
  • Tevanette Teva 75µg, Packungsgrößen 28, 84 und 168 Stück – alle Chargen

Etwas weniger Chargen sind dagegen wohl bei Diamilla betroffen:

  • Diamilla Puren 75µg, Packungsgrößen 28, 3×28, 6×28 – betroffene Chargen:
    • 3DX144C
    • 3DX163C
    • 4DX019A
    • 4DX080D
    • 4DX096A
    • 5DX071AB
    • 5DX073AB
    • 5DX138AA
    • 5DX138AAU
    • 6DX027AB
    • 6DX027AC

Das Problem bei Diamilla soll sein, dass die Haltbarkeit von 36 Monaten nicht gewährleistet werden kann.

Stellungnahme der Pharmaunternehmen?

Im Moment gibt es von allen drei Pharmaunternehmen noch keine öffentliche Stellungnahme zu dem Thema. Eine Anfrage der Redaktion bei den drei betroffenen Unternehmen läuft. Leider bisher ohne Antwort.

Zu vermuten ist, dass der Rückruf auf der Ebene des pharmazeutischen Großhandels läuft. Das heißt, dass der Verbraucher direkt nicht informiert wird.

Achtung:

Unterbrechen Sie Ihre Behandlung mit den entsprechenden Präparaten nicht. Im Zweifelsfall gehen Sie zu einer Apotheke und fragen, ob Ihre Packung von dem Rückruf betroffen ist.

Gegebenenfalls müssen Sie sich ein neues Rezept von Ihrem behandelnden Frauenarzt verschreiben lassen.

Da uns Ihre Gesundheit am Herzen liegt, wollten wir Sie über dieses Thema informieren, auch wenn wir noch keine Meldung der entsprechenden Unternehmen bekommen haben. Sobald es neue Informationen zu diesem Thema gibt, werden wir diesen Artikel aktualisieren.

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