artgerechte Haltung | Verbraucherschutz.com https://www.verbraucherschutz.com Fri, 13 May 2022 09:13:47 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.8.10 https://www.verbraucherschutz.com/wp-content/uploads/2020/12/cropped-cropped-verbraucherschutz-favicon-1-32x32.png artgerechte Haltung | Verbraucherschutz.com https://www.verbraucherschutz.com 32 32 „Beim Fleischkauf spielt Tierschutz keine Rolle“?! Warum das nicht stimmt! https://www.verbraucherschutz.com/ratgeber/beim-fleischkauf-spielt-tierschutz-keine-rolle-warum-das-nicht-stimmt/ https://www.verbraucherschutz.com/ratgeber/beim-fleischkauf-spielt-tierschutz-keine-rolle-warum-das-nicht-stimmt/#respond Fri, 13 May 2022 09:13:47 +0000 https://www.verbraucherschutz.com/?p=65339 In der letzten Zeit ist das Thema Fleisch, Tierschutz und Preis immer wieder in den Medien zu finden gewesen. Der Fleischkonsum der Deutschen ist sehr hoch, aber kommt es wirklich nur auf den Preis an

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In der letzten Zeit ist das Thema Fleisch, Tierschutz und Preis immer wieder in den Medien zu finden gewesen. Der Fleischkonsum der Deutschen ist sehr hoch, aber kommt es wirklich nur auf den Preis an oder achten Sie auf den Tierschutz, wenn Sie sich für den Kauf von Fleisch entscheiden.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Tierschutz steht für viele Menschen an erster Stelle und demnach achten sie auch beim Kauf von Fleisch auf die Haltung und die Herkunft.
  • Der Hersteller ist verpflichtet auf der Verpackung die Haltungsart, die Herkunft und natürlich auch den Produzenten festzuhalten.
  • Massenproduktion zeigt sich auch am Preis, denn bei der Massentierhaltung können niedrigere Preise durch die großen Mengen angeboten werden.
  • Anders sieht es bei anderen Haltungsformen aus, denn diese können mit den niedrigen Preisen der Massentierhaltung nicht mithalten.

Die einheitliche Haltungsform-Kennzeichnung

Am 1. April 2019 wurde die einheitliche Haltungsform-Kennzeichnung von mehreren Handelsunternehmen eingeführt und diese gilt für verpacktes Frischfleisch.

Schon ein Jahr davor haben die Discounter eigene Haltungskennzeichnungen verwendet, aber diese unterschieden sich untereinander und waren für den Verbraucher sehr verwirrend. Somit musste eine einheitliche Kennzeichnung her, so dass Sie als Verbraucher auf einen Blick alle wichtigen Informationen bekommen.

Das Fleisch wird anhand der Tierhaltung eingestuft und somit sind die Produkte mit den Nummern 1, 2, 3 oder 4 gekennzeichnet. Die Nr. 1 steht die die Stallhaltung und ist die niedrigste Stufe und die Nr. 4 ist somit die höchste Stufe und steht für Premium und für die Tierhaltung mit ausreichend Platz. Wenn 1 nur als gesetzlicher Mindeststandard zählt, dann ist 4 die Kennzeichnung für Premiumfleisch, wo das Tier nicht nur viel Platz im Stall hat, sondern auch ausreichend Auslauf im Freien. Die Gesellschaft zur Förderung des Tierwohls in der Nutztierhaltung ist Träger des Kennzeichnungssystems und dabei koordinieren sie auch die Initiative Tierwohl. Es handelt sich um einen Zusammenschluss von Fleischwirtschaft und Teilen des Handels.

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Die Realität

Zum einjährigen Bestehen der Kennzeichnung gab es zahlreiche Berichte in den Medien und darin wurde deutlich, dass die Vertreter der Initiative Tierwohl sich beklagen.

Die Verbraucher fordern eine Verbesserung in der Tierhaltung sind aber leider nicht bereit einen höheren Preis zu bezahlen, obwohl in einer vorherigen Befragung viele Verbraucher durchaus bereit waren, höhere Preise zu zahlen.

Leider sieht die Realität anders aus, denn mittlerweile werden viele Fleischprodukte aus tiergerechter Haltung angeboten, aber die Verbraucher greife auch weiterhin zum Billigfleisch. Beim Fleischeinkauf scheint der Tierschutz vollkommen egal zu sein und das ist der Grund, warum in den Fleischtheken immer noch Fleisch mit den Haltungsformen 1 und 2 zu finden sind. Die Händler würden schließlich keine Waren ins Regal legen, die nicht gekauft werden.

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Haltungsform-Kennzeichnung meist unbekannt

Eigentlich sind die Händler in der Pflicht die Kunden ausreichend über die Haltungsform-Kennzeichnung zu informieren, aber das passiert leider nicht.

Vereinzelt finden sich Flyer mit Haltungslabeln und anderen Informationsmaterialien bei den Händlern, aber von den Kunden wird es teilweise kaum bis gar nicht wahrgenommen.

Im November 2018 fand eine repräsentative Umfrage der Verbraucher statt und diese hat gezeigt, dass 17% der Befragten sich die Haltungskennzeichen ansehen. Nur 16 Monate später gaben 35% Befragte an, dass sie sich die Haltungsform-Kennzeichnung mal genauer angeschaut haben.

Allerdings ist auch klar, dass es sich ausreicht, wenn ein nichts sagendes Siegel auf der Fleischverpackung abgedruckt ist. Damit die Verbraucher aufmerksam werden und bleiben muss die wichtige Kennzeichnung nicht nur auffällig beworben werden, sondern auch leicht verständlich sein.

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Fleischangebot aus tiergerechter Haltung ist kaum vorhanden

Es hat sich gezeigt, dass in den Geschäften leider nur eine geringe Auswahl an Fleisch aus deutlich verbesserter Tierhaltung zu finden ist.

Die Haltungsformen 3 und 4 sind in den Regalen nur in geringen Mengen zu finden, denn ein bundesweiter Marktcheck hat in den Jahren 2019 und 2020 herausgefunden, dass in den Supermärkten und Discountern überwiegend Fleisch mit den Haltungsformen 1 und 2 zu kaufen sind. Im Jahr 2019 stammte nur 10% des Fleischangebots aus den Haltungsformen 3 und 4. In der Haltungsform 3 gab es nur Schweine- und Hähnchenfleisch. Aber wenn Sie ein Rindersteak grillen wollen, dann kaufen Sie keine Hähnchenschenkel. Bei dem Marktcheck ein Jahr später waren es immer noch nur 13% mit den Haltungsformen 3 und 4.

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Problem mit der Glaubwürdigkeit

Die Werbung verspricht nicht nur auf das Tierwohl zu achten, sondern beinhaltet auch, dass die Premiumqualität zu günstigen Preisen angeboten wird.

Jede Woche flattern Prospekte ins Haus, in denen sich mindestens zwei Seiten mit Fleischangeboten befinden und dort wird nicht nur mit höchster Qualität geworben, sondern auch mit artgerechter Haltung und zu einem niedrigen Preis.

Ist das überhaupt möglich? Viele Verbraucher gehen davon aus, dass die Haltungsform 1 schon für ein hohes Tierwohl steht, denn schließlich befindet sich auch das Logo der Initiative Tierwohl auf der Verpackung.

Andere Verbraucher haben ein Problem mit der Glaubwürdigkeit des Anbieters, denn schließlich ist bekannt, dass die Werbung viel verspricht, aber wenig hält. Dadurch ist die Haltungsform-Kennzeichnung zwar schon mal wahrgenommen worden, aber die Frage ob man der Kennzeichnung vertrauen kann, bleibt.

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Selbsterfüllende Prophezeiungen

Das Tierwohl kann nicht wirklich mit einem Preis versehen werden und somit sind Verbraucher der Überzeugung, dass das Gewünschte gar nicht vorhanden ist.

Die Fleischwirtschaft und der Handel sind der Meinung, dass sie den Verbraucher kennen und ihm liefern was er möchte. Es ist somit eine vorgefasste Meinung vorhanden und somit wird den Verbrauchern eigentlich keine wirkliche Entscheidungsfreiheit ermöglicht.

Tierwohl-Engagement nicht im Handel zu erkennen

Auf den Internetseiten der Händler können Sie vollmundige Berichte rund um das Tierwohl, die Nachhaltigkeit und die Tierwohl-Einkaufsrichtlinien lesen.

Auch das gesellschaftliche Engagement kommt dabei nicht zu kurz, aber in den Geschäften vor Ort ist davon nichts mehr zu sehen. Während des Einkaufs sehen Sie kein Engagement für das Tierwohl mehr und somit lassen sich die Kunden auch nicht motivieren.

Wie schaut´s derzeit aus?

Der Verbraucher wird auch weiterhin Billigfleisch kaufen und nicht auf das Tierwohl achten, solange der Handel und die Fleischwirtschaft keine attraktiven Angebote für Fleisch aus Haltungsform 3 und 4 anbieten und zwar in ausreichender Menge. Zudem sollte der Handel besser auf die Angebote aus besserer Tierhaltung hinweisen und auf die Phrasen und Werbung für Billigfleisch verzichten.

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Fragen & Antworten

FAQs zum Thema Tierwohl beim Fleischkauf

1. Sind Verbraucher bereit mehr Geld für Fleisch aus artgerechter Haltung zu bezahlen?

Umfragen haben ergeben, dass Verbraucher durchaus bereit sind mehr Geld für Fleisch aus artgerechter Haltung zu bezahlen, aber dafür muss das Angebot im Handel entsprechend aufgestockt werden.

2. Was bedeutet die Haltungsform 1?

Die Haltungsform 1 ist der gesetzliche Mindeststandard für eine artgerechte Haltung des Tieres.

3. Was besagt die Haltungsform 4 auf der Fleischverpackung?

Wenn Sie die Haltungsform 4 auf der Fleischverpackung finden, dann haben Sie ein Produkt in den Händen, welches durch artgerechte Haltung und für das Tierwohl steht.

4. Warum kostet Fleisch mit Haltungsform 4 mehr als mit Haltungsform 1?

Tierhaltung ist teuer und wenn Sie auf das Tierwohl achten, so dass das Tier mehr Platz hat und ausreichend Auslauf, dann ist es noch teurer und somit kommen die höheren Preise für die Haltungsform 4 zustande.

5. Achtet der Handel auf die Haltungsformen für Fleisch?

Der Handel und die Fleischwirtschaft sind der Überzeugung, dass sie ausreichend auf die Haltungsformen achten und sich nach den Wünschen des Verbrauchers richten. Hier scheiden sich allerdings die Geister.

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Fazit

Das Tierwohl steht für viele Verbraucher an erster Stelle, so dass die Fleischwirtschaft und der Handel reagiert haben und die Haltungsformen 1 bis 4 erfunden haben. Die Haltungsstufe 1 ist die niedrigste Stufe und somit handelt es sich um Stufe 4 um Premiumfleisch. Allerdings zeigt ein Blick in die Regale, dass überwiegend Stufe 1 und 2 in der Fleischtheke zu finden sind. Angeblich ist die Nachfrage nicht ausreichend hoch und der Verbraucher ist nicht bereit mehr Geld für Fleisch zu zahlen. Allerdings scheiden sich hier die Geister, denn Umfragen haben gezeigt, dass die Verbraucher bei ausreichendem Angebot auch mehr Geld zahlen würden.

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Geflügel aus artgerechter Haltung: Tipps für besseren Fleischeinkauf und qualitativ hochwertiges Fleisch auf dem Tisch https://www.verbraucherschutz.com/ratgeber/gefluegel-aus-artgerechter-haltung-tipps-fuer-besseren-fleischeinkauf-und-qualitativ-hochwertiges-fleisch-auf-dem-tisch/ https://www.verbraucherschutz.com/ratgeber/gefluegel-aus-artgerechter-haltung-tipps-fuer-besseren-fleischeinkauf-und-qualitativ-hochwertiges-fleisch-auf-dem-tisch/#respond Tue, 01 Mar 2022 08:07:30 +0000 https://www.verbraucherschutz.com/?p=66017 Obwohl der Verzehr von Fleisch immer mehr zurück geht, wird der Appetit der Deutschen auf Geflügel immer größer und die Gründe sind vielfältig. Zum einen ist Geflügelfleisch fettarm und gilt demnach als besonders gesund. Zum

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Obwohl der Verzehr von Fleisch immer mehr zurück geht, wird der Appetit der Deutschen auf Geflügel immer größer und die Gründe sind vielfältig. Zum einen ist Geflügelfleisch fettarm und gilt demnach als besonders gesund. Zum anderen lässt es sich vielseitig zubereiten, aber dadurch, dass die Tiere eine kurze, aber intensive Haltung haben, kommt es zu Problemen für die Tiere und die Umwelt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Huhn und Pute sind für viele Verbraucher mittlerweile eine gute Alternative zu Rind- und Schweinefleisch geworden.
  • In der Regel leben die Tiere nicht nur auf sehr enge Raum, sondern erhalten in kurzer Zeit eine intensive Mast.
  • Beim Kauf von Geflügel sollten Sie auf einige Dinge achten und diese nennen wir Ihnen.

Geflügelfleisch als Alternative, aber nicht gut für Umwelt und Tier

In vielen Familien kommt Hühnerfleisch beinah täglich auf den Tisch, denn jeder Bürger isst um die 14 k im Jahr an Geflügelfleisch.

Rund 600 Millionen Masthähnchen werden dafür im Jahr geschlachtet, aber der rasante Anstieg des Geflügelkonsums steht im Widerspruch zum aktuellen Trend. Immer mehr Verbraucher achten darauf, dass Lebensmittel tier- und umweltgerecht produziert werden und der Anspruch steigt stetig an.

Das Geflügelangebot stammt in erster Linie aus intensiver Bodenhaltung und damit kommen Probleme des Wohlbefindens und der Gesundheit der Tiere auf den Tisch. Aber auch die Umwelt kommt meist zu kurz, denn 20 bis 25 Hähnchen teilen sich bei der Intensivmast einen Quadratmeter Boden. Das Einstreu wird in der kurzen Lebenszeit der Tiere nicht gewechselt. Mehr als 10.000 Tiere leben somit meist in einem kleinen Stall und nach ungefähr fünf Wochen wiegt das Hähnchen ungefähr 1,5 kg, so dass es zur Schlachtung kommt.

Artgerechte Puten-Haltung

Puten geht es nicht besser, denn in der Regel fehlen Sandbad, Sitzstangen und Auslauf, so dass eine artgerechte Haltung nicht möglich ist. Es kommt zudem zu einer großen Menge an Geflügelmist und hier kommt es zu Problemen mit der Entsorgung und der Umwelt. Die Entwicklung des Skeletts kann mit dem schnellen Wachstum der fleischliefernden Muskeln nicht mithalten. Das Ergebnis der Intensivhaltung sind Verformungen der Knochen und Schmerzen.

Es kommt zudem zu einer Verhaltensstörung, die auch als Federpicken bekannt ist, denn durch die hohe Besatzdichte, das wenige Beschäftigungsmaterial, die falsche Fütterung und der geringe Auslauf wird es ausgelöst. Das kann nur verhindert werden, indem den Küken die Schnabelspitzen gekürzt werden.

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Mehr Tierschutz ist durchaus möglich

Sie müssen diese ganzen Dinge nicht hinnehmen, denn mehr Tierschutz ist durchaus möglich, aber dafür müssen Sie ein wenig tiefer in die Tasche greifen.

Die Hähnchen und Puten aus extensiver Boden- und Freilandhaltung haben nicht nur mehr Auslauf und Beschäftigungsmöglichkeiten, sondern wachsen in einer natürlichen Umgebung auf. Aber halt deutlich langsamer.

Durch das langsamere Wachstum wird mehr Futter benötigt und die Aufzuchtkosten sind deutlich höher. Auch die Mehrarbeit ist zu bedenken und somit wird das Fleisch teurer.

Mit den richtigen Tipps können Sie besser Geflügel einkaufen.

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Die unverbindlichen Haltungsangaben

Mittlerweile finden Sie in den Geschäften zahlreiche Angaben wie „bäuerliche Aufzucht“, „tiergerechte Haltung“ und noch viel mehr.

Aber leider versteckt sich hinter den Angaben „artgerecht“, „tiergerecht“ und „bäuerlich“ auch die bekannte intensive Bodenhaltung, obwohl die Begriffe sich erst einmal sehr positiv anhören. Aber diese Begriffe sind vom Gesetzgeber nicht gut definiert, so dass Sie nicht genau wissen können, was hinter den Angaben auf der Verpackung, in Bezug auf die Haltungsbedingungen, wirklich steckt.

Die rechtlich geschützten Haltungsangaben

Die EU-Verordnung hat eine Reihe an Formulierungen definiert, so dass die Bezeichnungen auf den Lebensmittelverpackungen mittlerweile Informationen zur Haltung aufweisen.

Allerdings darf nicht jeder Hersteller mit den Bezeichnungen werben, denn sie dürfen nicht genutzt werden, wenn gewisse Mindestkriterien eingehalten werden. Aus dem Grund sollten Sie beim Einkauf auf die folgenden Bezeichnungen achten:

  • „extensive Bodenhaltung“, denn hier verlangt der Gesetzgeber, dass mehr Platz für das Tier im Stall vorhanden sein muss. Für ein Hähnchen sind 15 Quadratmeter vorgesehen und gleichzeitig muss eine längere Mast eingehalten werden. Hierbei kommt es auf das Tier an, denn ein Hähnchen sollte 56 Tage haben und eine Pute 70 Tage.
  • „Freilandhaltung“ bedeutet, dass ein Hähnchen ein Quadratmeter Auslauf haben sollte und eine Pute vier Quadratmeter. Zudem ist im Futter ein Getreideanteil von 70% enthalten und außerdem ist noch nur eine Menge von 13 Tiere auf einem Quadratmeter Stall erlaubt. Das französischen Programm „Nature und Respect“ ist ein Beispiel.
  • „bäuerliche Freilandhaltung“ bedeutet, dass ein Hähnchen zwei Quadratmeter Auslauffläche haben muss und eine Pute sogar sechs Quadratmeter. Die Mastdauer bei Hähnchen liegt bei 81 Tagen und bei einer Pute bei 140 Tage. Der Hersteller sollte zudem auf die langsam wachsenden Rassen setzen und als Beispiel gibt es das „Label Rouge“.
  • „bäuerliche Freilandhaltung – unbegrenzter Auslauf“ bedeutet, dass die EU auf umfassendere Standards setzt und die Tiere einen unbegrenzten Auslauf haben sollten.

Bisher sind die Angebote mit diesen Bezeichnungen leider nur sehr selten in den Supermarkttheken zu finden. In Deutschland wird nur bei den Gänsen mittlerweile deutlich mehr auf die Haltungsangaben gesetzt.

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Die EU-Öko-Verordnung

Die ökologische Geflügelhaltung wird durch die EU-Öko-Verordnung rechtlich definiert und sie zeichnet sich durch verschiedene Faktoren aus.

  • „extensive Produktionsweise“ bedeutet, dass die Aufzucht für ein Hähnchen bei 81 Tagen liegt, mehr Platz im Stall vorhanden sein muss und das Hähnchen einen Auslauf im Freien von vier Quadratmetern haben sollte. Puten brauchen 10 Quadratmeter.
  • „ökologisch erzeugtes Futter“ und hier wird auf  Gentechnik verzichtet.
  • Die Kontrolle führen neutrale, staatlich zugelassene Stellen durch.

Die regionale Herkunft

Sie haben die Möglichkeit auf dem Bauernhof, den Wochenmarkt oder im Supermarkt nach der Herkunft der Ware zu fragen.

Diese Möglichkeit sollten Sie auch nutzen, um die regionale Herkunft herauszufinden. Phrasen wie „aus heimischer Produktion“ oder „aus der Region“ sollten Sie nicht täuschen. Informieren Sie sich lieber genau, was damit gemeint ist.

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Das Tierschutz-Label des Deutschen Tierschutzbundes

Auf dem Markt finden Sie seit Anfang 2013 das Tierschutz-Label des Deutschen Tierschutzbundes „Für mehr Tierschutz“.

Das Label wird durch die neutralen Kontrollen und die Trägerschaft der Tierschutzorganisation sehr glaubwürdig.

Im Moment gibt es Hähnchenfleisch nur mit der „Einsteigerstufe“ und das bedeutet, dass die Hersteller verbindliche Anforderungen in Sachen Haltung, Transport und Schlachtung nachweisen müssen. Für einen Quadratmeter Stallfläche sind nur 15 Tiere vorgesehen, für den Transport dürfen es höchstens vier Stunden sein und bei der Schlachtung ist auf das Wohlergehen der Tiere einzugehen. Das Label bietet deutlich mehr Tierschutz als bei der konventionellen Haltung. Allerdings bleibt es auch hinter dem Tierschutzniveau der extensiven Produktionsprogramme zurück. Die Tiere haben zwar Zugang zu einem überdachten Außenklimabereich, aber keinen Auslauf im Freien.

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Fragen & Antworten

FAQs zum Thema Geflügel aus artgerechter Haltung

1. Warum wird immer mehr auf artgerechte Haltung beim Geflügel geachtet?

In den letzten Jahren ist der Konsum an Geflügelfleisch immens angestiegen, so dass in den Medien immer mehr Missstände aufgetaucht sind. Dabei ist nur ein artgerechtes Hähnchen auf dem Tisch gut für die Umwelt und das Tier selber. Aus dem Grund wird immer mehr auf die artgerechte Haltung geachtet.

2. Warum ist Hähnchenfleisch aus artgerechter Haltung teurer als konventionelles Fleisch?

Der Grund ist einfach, denn für die artgerechte Haltung sind Mehrkosten für Personal und Haltung notwendig. Die Mehrkosten spiegeln sich dann im Kaufpreis wieder, so dass der Produzent seine Kosten decken kann.

3. Woran lässt sich Hähnchenfleisch aus artgerechter Haltung erkennen?

Mittlerweile gibt es bestimmte Label, an denen Sie die artgerechte Haltung schnell erkennen können, aber auch ein Nachfragen bei Verkäufer ist möglich.

4. Wie lange wird ein artgerechtes Hähnchen gehalten?

Damit der Produzent das Hähnchen als artgerecht bezeichnen darf, muss es mindestens 56 Tage gehalten werden.

5. Wie viele Tiere dürfen auf einem Quadratmeter Stall für eine artgerechte Haltung gehalten werden?

15 Tiere dürfen auf einem Quadratmeter gehalten werden, damit eine artgerechte Haltung gekennzeichnet werden kann.

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Fazit

Der Konsum von Hähnchenfleisch ist in den letzten Jahren stark angestiegen, so dass die Hersteller Schwierigkeiten haben nach zu kommen. Bei den Versuchen kommt die artgerechte Haltung der Tiere oft zu kurz, aber immer mehr Verbraucher achten beim Einkauf auf artgerechte Haltung, so dass es immer mehr Label zur Erkennung gibt.

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