Der Beitrag WhatsApp: “Blue-Whale” Challenge – Hype, der in den Selbstmord führt? erschien zuerst auf Verbraucherschutz.com.
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Das Internet ist voll von Meldungen zur “Blue-Whale” Challenge, welche sich aktuell durch einen Kettenbrief in WhatsApp verteilen soll. Die ersten Berichte dazu tauchten Anfang des Jahres (2017) auf. Die Novaya Gazeta berichtete, dass sich 130 Jugendliche im Rahmen der “Blue-Whale” Challenge das Leben genommen hätten. Bewiesen ist der Zusammenhang zwischen den Selbstmorden und der Challenge allerdings nicht. Auch das Portal Snopes berichtet, dass eindeutige Beweise dafür fehlen. Die Medien haben das Thema trotzdem in die Welt getragen.
Bei diesem „Spiel“ bekommen Jugendliche eine Kettennachricht oder werden in Gruppen eingeladen. Dort werden 50 Aufgaben gestellt, die in den nächsten 50 Tagen zu lösen sind. Unter anderem können das Aufrufe zur Selbstverstümmelung oder das Hören bestimmter Songs sein. Als letzte Aufgabe soll man sich das Leben nehmen. Soweit die Theorie. Belegt ist die Existenz des Aufgabenspiels, welches zum Selbstmord führen soll, aus unserer Sicht nicht.
Blue Whale heißt die Challenge wohl deshalb, weil es eine wissenschaftliche Theorie gibt, nach der die Blauwale sich extra an den Strand spülen lassen, um Suizid zu begehen. Diese These ist allerdings ebenfalls nicht bewiesen.
Das „Spiel“ gibt es wohl tatsächlich. Anders ist es nicht zu erklären, warum Behörden wie das von der EU-Kommission ins Leben gerufene Portal „Better Internet for Kids“ Warnungen bezüglich der Challenge herausgegeben haben.
Doch ein Hype ist daraus erst entstanden, weil Berichte dazu in sozialen Netzwerken wie Facebook tausendfach geteilt wurden und die Medien vermehrt darüber berichtet haben. Auch die Polizei Oberbayern Süd ist der Meinung, dass die Internet-Challenge erst durch die Schlagzeilen zum Problem geworden ist.
Dass es sich um eine absolute Falschmeldung handelt, wird bei der Polizei allerdings nicht erwähnt. Die Fake-Jäger von mimikama.at gehen derweil von einem Fake aus. Und tatsächlich ist auch uns kein nachgewiesener Zusammenhang zwischen einem Selbstmord und der Blue Whale Challenge bekannt. Deshalb müssen auch wir aktuell von einem Hoax ausgehen.
Allerdings gibt es sehrwohl Gruppen/Kettenbriefe auf Facebook und in WhatsApp, wo die Teilnehmer Aufgaben erledigen sollen. Wir warnen wir immer wieder vor derartigen Spielen, die harmlos aber auch gefährlich sein können. Denn psychisch labile Menschen könnten diesen Herausforderungen nicht gewachsen sein.
Fakt ist, dass durch die Berichte eine Hysterie entstanden ist, durch die (gefährdete) Jugendliche erst auf das Thema aufmerksam gemacht wurden. Vor allem für psychisch labile Menschen könnte die Berichterstattung über die #BlueWhaleChallenge ein Riskiko darstellen. Nicht zuletzt kann der Hype um das Thema die Blue Whale Challenge zu einem ernsthaften Problem machen.
Es ist unbestritten, dass Medien unsere Wahrnehmung beeinflussen. Deshalb kann die Presse, aber auch soziale Netzwerke, ein Thema zum Hype machen. Helfen kann hier wohl nur eine ausgewogene Berichterstattung ohne Übertreibungen. Doch genau daran fehlt es oft, weil wir alle die Skandale und das Außergewöhnliche lieben. Panikmache ist sicher der falsche Weg, um mit solch einem Thema umzugehen.
Beobachten Sie das Medienverhalten Ihrer Kinder und sprechen Sie mit ihnen darüber, vermeiden Sie aber Panikmache. Vermeiden Sie auf jeden Fall auch eine unreflektierte Weiterleitung von Berichten über diese Challenge. Teilen Sie Warnungen zum Thema #BlueWhaleChallenge nicht wahllos und ungeprüft.
Sollten Sie allerdings Veränderungen an Ihrem Kind bemerken, heißt es hellhörig werden. Reagieren Sie, wenn Sie Anzeichen von Selbstverletzungen oder undefinierbare Symbole am Körper von Kindern und Jugendlichen feststellen. Dabei ist es allerdings egal, ob das ein Wal oder ein anderes Symbol ist. Je nachdem wie alt Ihr Kind ist, sollten Sie das Thema offen ansprechen. Haben Sie den Verdacht, dass sich Ihr Kind in einer gefährlichen Gruppe beziehungsweise Challenge befindet und Suizid-Gedanken hat, können Sie auch professionellen Rat suchen.
Sie müssen mit Ihrem Kind nicht gleich einen Arzt aufsuchen. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Kind Hilfe benötigt, können folgende Institutionen und Vereine hilfreich sein.
Unter 116 111 finden Kinder und Jugendliche einen ersten Ansprechpartner für diverse Sorgen wie Selbstmordgedanken. Die Telefonnummer ist montags bis samstags von 14 Uhr bis 20 Uhr kostenlos aus den deutschen Handynetzen und dem Festnetz erreichbar. Der Anruf erscheint nicht auf der Telefonrechnung. Wer lieber schreibt, kann unter nummergegenkummer.de auch anonym chatten. Bei Bedarf legen Sie Ihrem Kind einfach einen Zettel mit der entsprechenden Nummer auf den Tisch oder weisen Sie in einem offenen Gespräch auf diese Institution hin. Denn gerade wenn das Kind nicht mit den Eltern reden mag, kann diese Nummer eine echte Hilfe und Anlaufstelle sein.
Auch Eltern haben die Möglichkeit sich zu dem Thema Suizid Gedanken bei Kindern beraten zu lassen. Denn gerade bei so einem heiklen Thema ist es fraglich, ob der Rat von anderen Eltern immer der Sinnvollste ist. Unter 0800 111 0 550 können sich Eltern beraten lassen. Das Telefon ist montags bis freitags von 9:00 Uhr bis 11 Uhr und dienstags und donnerstags von 17:00 Uhr bis 19 Uhr besetzt.
Unter den kostenlosen Telefonnummern 0800 111 0 111, 0800 111 0 222 und 116 123 finden Sie ebenfalls ein offenes Ohr, auch bei Suizid-Gedanken. Wer nicht reden möchte, kann sich unter telefonseelsorge.de auch per E-Mail oder Chat beraten lassen.
In Österreich können Kinder, Jugendliche und Eltern unter der Telefonnummer 147, die ohne Vorwahl erreichbar ist, rund um die Uhr eine kostenlose Telefonberatung erhalten. Wer lieber schreibt, kann sich per E-Mail oder via Chat mit Fachkräften austauschen. Im Internet finden Sie den Rat auf Draht unter rataufdraht.at.
In der Schweiz ist das Kinder- und Jugendtelefon ebenfalls unter der Telefonnummer 147 erreichbar. Die Rufnummer ist rund um die Uhr zum Nulltarif geschaltet. Wahlweise ist auch eine Beratung via SMS, Chat oder E-Mail möglich. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Webseite projuventute.ch. Die Elternberatung ist innerhalb der Schweiz unter 058 261 61 61 zu normalen Telefongebühren erreichbar.
Im sozialen Netzwerk Facebook hat sich eine Seite gegründet, welche sich BrownOwl – Challenge nennt. Vielleicht entsteht ja hier der nächste Hype. Denn diese Seite hat es sich zur Aufgabe gemacht, gegen die Blue Whale Challenge zu kämpfen. Wie das gehen soll? In einem ersten Post auf der Seite wird das genau erklärt:
Warum jetzt dafür ausgerechnet eine braune Eule herhalten muss? Wir wissen es nicht. Allerdings ist der Gedanke dahinter, jeden Tag eine gute Tat zu vollbringen sehr löblich. Schlecht ist allerdings, dass die heutige Gesellschaft dafür die Hilfe einer Facebook-Seite benötigt.
Es bleibt abzuwarten, inwiefern die BrownOwl – Challenge auf Facebook, Twitter und WhatsApp Wellen schlägt und ob sie es ebenfalls in die Berichterstattung diverser Medien schafft.
Haben Sie bereits davon gehört oder gar eine Einladung in die Gruppe beziehungsweise den Kettenbrief erhalten. Nutzen Sie die Kommentare unter dem Artikel für einen Meinungsaustausch zum Thema mit anderen Lesern. Das ist auch anonym möglich. Gern können Sie uns auch eine Nachricht an [email protected] mit dem Screenshot vom Kettenbrief senden. Alternativ senden Sie eine WhatsApp-Nachricht an 03054909774.
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]]>Der Beitrag Was ist Sexting? Ratgeber zu Gefahren des Messenger-Trends erschien zuerst auf Verbraucherschutz.com.
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Sexting ist ein Hype, der vor allem bei Teenagern auf der Tagesordnung steht. Früher haben sich Jugendliche untereinander kleine Zettel mit teils anzüglichen Botschaften geschrieben. Heute wird gechattet. Häufig werden die erotischen Nachrichten unter Jugendlichen als Vertrauensbeweis oder Mutprobe angesehen. Frei nach dem Motto „Wetten, dass du mir niemals ein Bild im Slip zusenden würdest.“
werden Fotos mit viel nackter Haut ausgetauscht. Moderne Kommunikationsmittel haben Sexting einen Schub verpasst. Schließlich haben die meisten Teenager ein Handy einstecken und können zu jeder Zeit und an jedem Ort via Smartphone-Kamera ein Foto aufnehmen und per Messenger versenden.
Auf die leichte Schulter sollten Sie den Trend nicht nehmen. Von Sexting gehen zahlreiche Gefahren aus, die das Leben der Sexter, wie die Flirtpartner genannt werden, sehr schwer machen können. Vor allem Kinder sollten über das Thema aufgeklärt werden. Schließlich geht Sexting weit über einen normalen Flirt hinaus und schafft oft Tatsachen, die auch Jahre später noch existieren.
Die internationale non-profit Organisation Innocence in Danger hat sich den Kinderschutz vor Missbrauch auf die Fahnen geschrieben und erklärt im nachfolgenden Video, was Sexting ist und warum manche Fotos mehrere tausend Euro wert sind.
Am Anfang war Sexting vor allem ein Thema in Chats. Die Möglichkeiten der Chat-Clients auf Webseiten waren begrenzt, sodass vor allem das reine Texten im Vordergrund stand. Mit Messengern für das Smartphone wurde der Chat mobil und auf Bilder und Videos ausgeweitet. Schließlich kann mit dem Smartphone jeder Teenager Videos aufnehmen und Fotos anfertigen. Die Kommunikation über WhatsApp, Facebook Messenger oder andere Chatprogramme gehört zum Alltag.
Häufig wird für die Verbreitung von Bildern die Messenger-Anwendung Snapchat benutzt. Die Teenager wiegen sich bei Snapchat in Sicherheit, weil die übertragenen Bilder und Videos nur für kurze Zeit angezeigt und anschließend gelöscht werden. Doch das ist ein großer Irrtum. Mit simplen Tricks können die Nacktbilder auf dem Gerät des Empfängers gespeichert werden und sind danach dauerhaft verfügbar.
Grundsätzlich ist Sexting ein sehr gefährliches Spiel. Auch wenn die Bildchen und Videos nur unter Paaren oder besten Freunden/Freundinnen versendet werden, können Sie einige Zeit später sehr gefährlich werden. Wer als Teenager eine Freundin oder einen Freund hat, ist sich oft nicht im Klaren, dass dieser Partner nicht der Letzte ist. Freundschaften ändern sich in diesem Alter schnell und die Wege trennen sich.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt können die Nacktbilder der Ex-Freundin oder des Ex zu einem Risiko werden. Bringt der Ex-Partner die Fotos in Umlauf, ist guter Rat teuer. Tür und Tor für Cyber-Mobbing ist geöffnet und oft lässt sich die Schikane kaum stoppen. Meist wenden sich die Teenager aus falscher Scham nicht an Erwachsene und Vertrauenspersonen, die recht einfach helfen könnten. Schließlich wissen die Jugendlichen spätestens zu diesem Zeitpunkt, dass Sie mit Sexting wohl einen Fehler begangen haben. Einige Jugendliche werden damit sogar erpressbar.
Entweder du zahlst, oder ich sende deine Nachtbilder an alle meine Freunde und poste es auf Facebook.
Diese und ähnliche Sätze müssen sich Jugendliche von ihren Ex-Freunden anhören und wissen keinen Ausweg. Gefährlich ist das Spiel nicht nur für die gemobbten Teenager. Wer die Bilder ohne das Einverständnis des Abgebildeten versendet, veröffentlicht oder andere Jugendliche erpresst, kommt schnell mit dem Gesetz in Konflikt. Neben strafrechtlichen Konsequenzen kann ein derartiges Verhalten auch zivilrechtlich teuer werden.
Das größte Problem sind erfahrungsgemäß die Erwachsenen, weil diese sich mit der Thematik Sexting zu wenig auskennen und beschäftigen. Ein effektiver Schutz der Kinder ist nur möglich, wenn die Jugendlichen zum Thema Sexting gut aufgeklärt werden. Dabei reicht es allerdings nicht, wenn Erwachsene das Wort Sexting in den Medien aufgeschnappt haben und dem Teenager verbieten. So einfach ist das nicht, da der Jugendliche bei seinen Freunden schnell als Spielverderber ins Abseits gerät. Vielmehr sollten Eltern wissen, welche Gefahren bestehen und diese intensiv mit den Kindern besprechen.
Wer unbedingt nackte Haut zeigen möchte, kann das tun, aber ohne erkannt zu werden. Erklären Sie Ihren Kindern, dass Ganzkörperaufnahmen tabu sind. Aufgenommen werden sollen nur kleine Partien, sodass die Person nicht zu identifizieren ist. Besondere Kennzeichen wie Tattos, Piercings oder Leberflecke sollten nicht erkennbar sein. Auch die Umgebung im Hintergrund sollte keine Rückschlüsse auf die Person zulassen. Sollte später doch etwas schief gehen, sieht man nur ein Stück Haut.
2.Bevor die Teenies die Bildchen auf die Reise schicken, sollten sie sich mehrfach vergewissern, dass der richtige Chatpartner ausgewählt ist. Es ist einfach nur peinlich, wenn man die Bilder und Texte der falschen Person zusendet.
3.
Wer Nacktbilder versendet oder empfängt, sollte diese nicht auf seinem Smartphone oder Computer speichern. Zu groß ist die Gefahr, dass diese später in falsche Hände geraten. Das geschieht beispielsweise, wenn Kriminelle den Computer per Virus angreifen oder der PC verkauft wird. Selbst wenn die Festplatte gelöscht wird, könnten Profis die Daten wiederherstellen. So kann man später schnell in Verbindung mit Kinderpornografie gebracht werden. Das kann unter Umständen grundlos die Karriere zerstören.
4.Erarbeiten Sie gemeinsam mit Ihren Kindern eine Strategie, was diese auf die Anforderung eines Fotos antworten könnten. „Mich gibts nur Live und in Farbe“ oder „Heute gibts kein Bild von mir“ strahlt Selbstbewusstsein aus und zeigt dem Gegenüber die eigene Einstellung.
5.Hol Dir Hilfe. Sind die Bilder einmal verschickt, kann man sie nicht mehr zurückholen. Wird der Jugendliche erpresst, gemobbt oder kursieren die Fotos im Internet, dann hilft nur eins: Hilfe von Erwachsenen. Eltern sollte Ihre Kinder darüber aufklären. Jugendliche sollten Hilfe bei den Eltern, einer Vertrauensperson oder Lehrern suchen. Auch Online gibt es Hilfe unter save-me-online.de.
Ergänzend zu diesem Ratgeber erklären wir in einem weiteren Artikel, wie Sie WhatsApp sicher nutzen und worauf in den WhatsApp-Einstellungen zu achten ist. Außerdem finden Sie bei uns zahlreiche Anleitungen zum Thema Sicherheit und Datenschutz für Snapchat, WhatsApp und Facebook.
Der Beitrag Was ist Sexting? Ratgeber zu Gefahren des Messenger-Trends erschien zuerst auf Verbraucherschutz.com.
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