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Der Dispositionskredit ist eine der am meisten verwendeten Verbraucherkredite nach dem Ratenkredit. Die Banken und Sparkassen verlangen teilweise sehr hohe Zinsen für diese Kredite, aber die Verbraucher sind größtenteils nicht in der Lage nachzuvollziehen, wann es zur Veränderung der Zinsen kommt und wie.

Das Wichtigste in Kürze

  • Jede Bank hat die Möglichkeit für seinen Kunden einen Dispositionskredit einzuräumen, der für das Girokonto gilt und zur freien Verfügung steht.
  • Grundsätzlich gilt, dass der Dispo-Kredit nur im Notfall zum Einsatz kommen soll und auch nur kurzzeitig, denn die Sollzinsen sind deutlich höher als bei anderen Krediten.
  • Der Dispo-Kredit kann in unterschiedlicher Höhe gewährt werden, so dass die Bank mit Hilfe der Kreditwürdigkeit die Kredithöhe vornimmt.
  • Wichtig ist, dass die Bank keine zusätzlichen Bearbeitungsgebühren in Rechnung stellen darf, wenn Sie Ihr Konto überziehen. Mindestpauschalen bei der Überziehung sind ebenfalls nicht zulässig.

Zinsanpassungsklauseln abgemahnt

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In den vergangenen Jahren wurden immer wieder Banken abgemahnt, deren Zinsanpassungsklauseln falsch oder nicht zur Gänze rechtlich gedeckt waren. Die ING Diba hat beispielsweise eine Unterlassungserklärung abgegeben, aber die Targobank und die Sparda Bank Münster haben dies nicht getan. .

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Die Grundvoraussetzung für einen Dispositionskredit

Der Dispositionskredit ist vielen Menschen eher als Dispokredit bekannt, den die Banken ihren Kunden gewähren, wenn die Kreditwürdigkeit stimmt.

Bevor die Bank einen Dispo-Kredit gewährt überprüft sie zuerst die Kreditwürdigkeit des Kunden und kontrolliert, ob regelmäßige Geldeingänge stattfinden. Als Auskunftei wird die Schufa verwendet. Die Bank kann einen Dispositionskredit auch ablehnen und das liegt in erster Linie an der Schufa. Fehlerhafte Einträge können große Probleme mit sich bringen, so dass die Empfehlung dahin geht, dass regelmäßige Kontrollen durchzuführen sind.

Für einen Dispo-Kredit verlangen die Banken keine zusätzlichen Sicherheiten, denn durch die Allgemeinen Geschäftsbedingungen räumen sie sich ein Pfandrecht gegenüber des Kunden ein. Das heißt, wenn Sie den Dispo-Kredit nicht ausgleichen können, dann greift die Bank auf andere Konten von Ihnen zurück. Auch der Zugriff auf Wertpapierdepots ist möglich.

Sie müssen keinen Kreditantrag für einen Dispositionskredit unterschreiben, denn er gilt als flexible und kurzfristige Geldbeschaffung. Die Bank hat jederzeit das Recht den Dispokredit zu beenden oder zu kürzen, aber die Schulden des Dispo-Kredits müssen trotzdem beglichen werden.

Die Kunden müssen für die hohe Flexibilität meist sehr hohe Zinssätze zahlen und noch viel teurer wird es, wenn Sie das Konto über den Dispokredit hinaus überziehen. In der Regel duldet die Bank einen solchen Versuch nicht, aber es gibt durchaus Ausnahmen.

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Der Preis für den Dispokredit

Durch die Zinsen auf Kredite verdienen die Banken ihr Geld und somit vergeben die Banken an ihre Kunden sehr hohe Dispositionskredite mit hohen Dispozinsen.

Im Jahr 2020 verhängten einige Banken sogar Dispozinsen von bis zu 10,5 % im Jahr. Im Durchschnitt lagen die Zinsen bei 9,61% im Jahr. Der Zinssatz ist nach wie vor sehr hoch, aber damit verdienen die Banken ihr Geld.

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Rechtmäßige Gebühren für den Dispokredit

Viele Banken haben versucht mit dem Dispokredit noch weitere Gebühren von den Kunden zu erhalten, aber das ist nicht zulässig.

Die Banken dürfen keine Bearbeitungsgebühren für eine Kontoüberziehung verlangen, auch nicht, wenn Sie als Kunde regelmäßig Ihr Konto ins Minus ziehen. Zwar stehen in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen entsprechende Klauseln, aber die Oberlandesgerichte sind der Meinung, dass solche Zusatzkosten nicht zulässig sind.

Die Oberlandesgerichte räumen zwar ein, dass die Banken eine Kreditentscheidung treffen, wenn sie einen Dispokredit erlauben, aber dafür dürfen sie keine zusätzlichen Gebühren berechnen. Die Gebühren dienen nur zum Interesse der Bank. Außerdem sind die Gerichte der Meinung, dass die Kunden schon höhere Zinsen für einen Dispokredit bezahlen und damit sei das höhere Risiko der Bank abgedeckt.

Grundsätzlich dürfen die Banken für einen Dispokredit höhere Zinsen verlangen, aber pauschale Mindestgebühren sind nicht zulässig. Bei kurzfristigen Überziehungen können die Gebühren höher sein als der übliche Überziehungszinssatz und der Bundesgerichtshof erklärte solche Klauseln als unzulässig (Az. XI ZR 9/15 und Az. XI ZR 387/15).

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Tipp: Raus aus der Dispofalle

Wenn Sie regelmäßig Ihr Konto mit einem Dispokredit überziehen müssen, dann müssen Sie sich unbedingt einen Ausweg suchen.

Die Möglichkeiten sind teilweise unbegrenzt und wenn Ihnen finanzielle Rücklagen fehlen, dann sollten Sie über einen günstigeren Ratenkredit nachdenken. Die Raten des Ratenkredits zwingen Sie die Schulden tatsächlich abzuzahlen.

Bevor Sie sich für ein Umschulden entscheiden, sollten Sie zuerst die Höhe der Kreditsumme festlegen und die zahlbare Ratenhöhe. Bei einer zu hohen Kreditsumme zahlen Sie zu viele Zinsen oder Sie rutschen aufgrund der hohen Raten wieder in den Dispo und das sollen Sie vermeiden.

Wichtig:

Versuchen Sie erst gar nicht ins Dispo zu rutschen, denn meist rutschen Sie immer wieder ins Minus, wenn Sie einmal drin waren. Sie müssen den Teufelskreis durchbrechen, um vor hohen Zusatzkosten geschützt zu sein.

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Fragen & Antworten

FAQs zum Thema Dispokredit

1. Wie wird der Dispokredit zurückgezahlt?

Sie können selber bestimmen wie Sie den Dispokredit zurückzahlen, denn es gibt keine Rückzahlungsraten. In den meisten Fällen erfolgt die Rückzahlung automatisch, wenn eine Deckung des Kontos durch einen Zahlungseingang passiert.

2. Wie hoch sind die Zinsen für einen Dispokredit?

Die Banken verlangen für einen Dispokredit sogenannte Dispozinsen, die von Bank zu Bank unterschiedlich sind. Zurzeit liegen die Zinsen etwa bei rund 4%.

3. Wie hoch ist der Dispokredit?

Die Höhe des Dispokredits wird durch die Bank bestimmt und in der Regel achten sie darauf, dass der Dispo das dreifache des Nettogehalts haben darf.

4. Wie lange darf ich den Dispokredit nutzen?

Sie können den Dispokredit so lange nutzen, so lange die Bank Ihnen die Möglichkeit gewährt. Wenn Sie das Konto nicht mehr ausgleichen können, dann wird die Bank den Dispokredit kündigen.

5. Wann müssen die Überziehungsgebühren bezahlt werden?

Die Überziehungsgebühren oder Dispozinsen werden alle drei Monate, also vierteljährlich, von Ihrem Konto abgebucht.

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Fazit

Die Banken räumen kreditwürdigen Kunden einen sogenannten Dispositionskredit ein, bei dem Sie Ihr Girokonto überziehen können, um finanziell flüssiger zu sein. Grundsätzlich fallen für die Überziehung des Kontos Kontoüberziehungsgebühren an, die alle drei Monate zu zahlen sind. Andere zusätzliche Gebühren dürfen von den Banken nicht eingefordert werden, denn das Risiko ist mit den Überziehungszinsen ausreichend abgegolten. Die Gerichte sind sich in der Sache einig und die Banken müssen der Anweisung Folge leisten.

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