Wildfang | Verbraucherschutz.com https://www.verbraucherschutz.com Tue, 01 Mar 2022 08:21:24 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.8.10 https://www.verbraucherschutz.com/wp-content/uploads/2020/12/cropped-cropped-verbraucherschutz-favicon-1-32x32.png Wildfang | Verbraucherschutz.com https://www.verbraucherschutz.com 32 32 Nachhaltigen Fisch kaufen: nicht nur auf die Fischart kommt es an, sondern auf das Fanggebiet und die Fangmethode https://www.verbraucherschutz.com/ratgeber/nachhaltigen-fisch-kaufen-nicht-nur-auf-die-fischart-kommt-es-an-sondern-auf-das-fanggebiet-und-die-fangmethode/ https://www.verbraucherschutz.com/ratgeber/nachhaltigen-fisch-kaufen-nicht-nur-auf-die-fischart-kommt-es-an-sondern-auf-das-fanggebiet-und-die-fangmethode/#respond Tue, 01 Mar 2022 08:21:24 +0000 https://www.verbraucherschutz.com/?p=66051 Sie tun drei Mal etwas Gutes, wenn Sie sich für den Kauf von Fisch aus ökologisch nachhaltiger Fischerei kaufen. Das Meer ist ein wichtiges Ökosystem und bleibt intakt, wenn das Meer nicht überfischt wird und

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Sie tun drei Mal etwas Gutes, wenn Sie sich für den Kauf von Fisch aus ökologisch nachhaltiger Fischerei kaufen. Das Meer ist ein wichtiges Ökosystem und bleibt intakt, wenn das Meer nicht überfischt wird und Fisch bleibt den Menschen auch in Zukunft als weltweite Nahrungsquelle erhalten.

Das Wichtigste in Kürze

  • Einige Fangmethoden und die Überfischung sorgen dafür, dass weltweit die Fischbestände stark schrumpfen und für manche Fischarten ist die nachhaltige Nutzung schon lange überschritten.
  • Fischmehl aus Wildfang kommt in einigen Aquakulturen zum Einsatz und auch das hat Folgen für den Wildbestand.
  • Es gibt aber immer noch Speisefisch, die auch im Jahr 2021 als nachhaltig gelten und wir geben Ihnen Informationen, worauf Sie beim Kauf der einzelnen Fischarten achten müssen.

Fisch ist Teil einer gesunden Ernährung

Fisch ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil der gesunden Ernährung, sondern ist zudem auch wichtiger Lieferant für Fettsäuren, Eiweiße und Mineralstoffe. 

Aber leider werden Fisch und Meeresfrüchte immer seltener, denn durch die Überfischung und die verschiedenen Fangmethoden schrumpfen die Bestände global. Mittlerweile ist der Fortbestand einiger Arten bedroht und die Meeresumwelt ist stark geschädigt.

Mehr als 50% der kommerziell genutzten Fischbestände sind bis an die Grenzen ausgeschöpft, mehr als 1/4 sind überfischt und 3% sind mittlerweile schon komplett erschöpft. Es ist bekannt, dass die Fischbestände so sehr schrumpfen, dass keine Erholung mehr möglich ist und immer mehr Arten aussterben. Seit 1995 ist endlich ein Weg in die andere Richtung vorhanden, so dass die Menge der weltweit gefangene Wildfische immer weiter abnimmt. Immer mehr Fisch wird mittlerweile in sogenannten Aquakulturen gezüchtet, aber leider wird dieser Fisch mit Hilfe von Fischmehl aus Wildfang gefüttert.

Dabei können verbindliche Fangquoten und umweltschonende Fangmethoden in Bezug auf die nachhaltige Fischerei helfen und die Artenvielfalt im Meer erhalten. Zudem lässt sich gewährleisten, dass auch die nachkommenden Generation noch Fisch aus dem Speiseplan stehen haben. Wichtig ist das Thema nachhaltiger Fisch, aber welche Fischart ist überhaupt nachhaltig? Hier finden Sie die entsprechenden Informationen.

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Nachhaltige Speisefische

Mittlerweile ist der Fischbestand bedrohlich, aber es gibt noch einige nachhaltige Speisefische beziehungsweise Fische aus nachhaltiger, empfehlenswerter Fischerei.

Sie sollten beim Kauf unbedingt auf einige Hinweise achten, wie das Fanggebiet, ein Zertifikat und die Fangmethoden. Diese Hinweise machen den Unterschied zwischen einem nachhaltigen und einem bedrohten Fisch aus.

Die Welternährungsorganisation (FAO) teilt die Weltmeere in 19 verschiedene Gebiete auf und Name und Nummer des FAO-Fanggebietes muss deklariert sein.

  • Alaska-Seelachs: FAO 61 Nordwestpazifik (falls mit MSC-Zertifikat), FAO 67 Nordostpazifik (falls mit MSC-Zertifikat)
  • Heilbutt (Pazifischer): FAO 67 Nordwestpazifik (falls mit MSC-Zertifikat)
  • Schwarzer Heilbutt: FAO 27 Nordostatlantik (falls mit MSC-Zertifikat)
  • Heilbutt (Weißer / Atlantischer): FAO 21 Nordwestatlantik (falls mit MSC-Zertifikat), FAO 27 Nordostatlantik (falls mit MSC-Zertifikat)
  • Hering (Atlantischer): FAO 27 Nordostatlantik(falls mit MSC-Zertifikat)
  • Kabeljau (Atlantischer): FAO 27 Nordostatlantik (falls mit MSC-Zertifikat), FAO 27 Nordostatlantik (falls ohne MSC-Zertifikat, dann empfehlenswert nur aus der Barentssee und der Norwegischen See)
  • Kabeljau (Pazifischer): FAO 60 Nordwestpazifik (falls mit MSC-Zertifikat), FAO 67 Nordostpazifik (falls mit MSC-Zertifikat)

Des Weiteren:

  • Buckellachs / Ketalachs: FAO 60 Nordwestpazifik (falls mit MSC-Zertifikat), FAO 67 Nordostpazifik (falls mit MSC-Zertifikat), FAO 67 Nordostpazifik (falls ohne MSC-Zertifikat, dann empfehlenswert nur aus den USA, Kanada und falls dort mit Ringwaden, Schleppangeln und Stellnetzen gefangen wird)
  • Makrele (Atlantische): FAO 21 Nordwestatlantik (falls ohne MSC-Zertifikat, dann nur aus Kanada und Kanada falls dort mit Ringwaden gefangen wird)
  • Rotbarsch (Sebastes mentella): FAO 21 Nordwestatlantik (falls mit MSC-Zertifikat), FAO 27 Nordostatlantik (falls mit MSC-Zertifikat)
  • Scholle / Goldbutt: FAO 27 Nordostatlantik (falls mit MSC-Zertifikat), FAO 67 Nordostatlantik (falls ohne MSC-Zertifikat, dann nur aus der Nordsee und dem Skagerrak und falls dort mit Stellnetzen-Kiemennetzen gefangen wird)
  • Seelachs (Atlantischer / Köhler): FAO 27 Nordostatlantik (falls mit MSC- oder Naturland-Zertifikat und aus Island, Nordsee, Skagerrak, Westlich von Schottland, Rockal, Färöer Inseln, Nordostarktis, norwegische See und Barentssee)
  • Thunfisch (Echter Bonito / Skipjack): Falls mit MSC-Zertifikat, dann nur aus den FAO 77, 81 und 88, FAO 51 Westpazifik und FAO 77 Ostpazifik (beide falls ohne MSC-Zertifikat, aber mit Handleinen oder Angelleinen gefangen)
  • Zander: FAO 05 Europäische Binnengewässer (falls mit MSC-Zertifikat)
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Nicht nachhaltige Speisefische

Bei den nicht nachhaltigen Speisefischen spielt es keine Rolle, woher sie kommen, denn es gibt keine nachhaltigen Quellen. Sie sind vom Aussterben bedroht und sollten nicht gekauft werden.

  • Aal (Europäischer Flussaal)
  • Belugastör (bzw. darauf gewonnener Kaviar)
  • Blauflossenthun
  • Nordpazifischer Blauflossenthun
  • Blauflossenthun (Südlicher)
  • Hai und Rochen (alle Arten)
  • Atlantischer Lachs
  • Steinbeißer
  • Wolfsbarsch
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8 wichtige Fragen und die passenden Antworten

Es ist nicht immer so leicht sich mit dem Thema nachhaltigem Fisch zu befassen, aber die nachfolgenden 8 Fragen und die passenden Antworten können Ihnen helfen.

Woran lässt sich nachhaltig gefangener Fisch erkennen?

Sie können nicht nur die Ratgeber durchforsten und den Namen des Fisches suchen, sondern auch auf dem Etikett nach dem Fanggebiet und der Fangtechnik Ausschau halten. Eine Zertifizierung hilft ebenfalls weiter.

Grün bedeutet, dass die Fischerei ausreichend ökologisch nachhaltig ist, so dass der Kauf zu empfehlen ist.

Gelb bedeutet, dass die Fischerei nur bedingt ökologisch nachhaltig ist, so dass der Kauf eher nicht empfohlen wird.

Rot bedeutet, dass die Fischerei nicht ökologisch nachhaltig ist, so dass vom Kauf abgeraten wird und Sie sich eine Alternative suchen sollten.

Woher kommt mein Meeresfisch?

Sie brauchen sich nur das Etikett des Fisches oder das Etikett an der Fischtheke anschauen, denn dort steht häufig „gefangen in …“ und dann eine Nummer. Die FAO (Welternährungsorganisation teilt die Weltmeere in 19 Regionen auf. Name und Nummer des Fangebietes müssen gekennzeichnet sein.

Wie wird die Herkunft von Zuchtfischen gekennzeichnet?

Sie finden den Hinweis „aus Aquakultur“ oder „gezüchtet in …“, wenn es sich um einen Zuchtfisch handelt. Zudem muss das Land vorhanden sein, wo die Fische die finale Entwicklungsphase hatten. Der Hinweis „aus Binnenfischerei“ ist vorhanden, wenn der Fisch aus Binnengewässern, wie einem See stammt.

Wie nachhaltig wird Fisch gefangen?

Es gibt ein paar Netze, die der Umwelt einen großen Schaden zufügen können und dazu zählen die Grundschleppnetze. Grundschleppnetze sorgen für negative Effekte für das Ökosystem und können sehr zerstörerisch sein. Außerdem gibt es Fangmethoden, die für viel Beifang sorgen und das bedeutet, dass auch kleine Jungfische, Delfine und Schildkröten im Netz landen.

Sind alle Fische mit Herkunft und Fangmethoden gekennzeichnet?

Mittlerweile ist es so, dass bei fast allen Fischen die Herkunft gut sichtbar gekennzeichnet sein muss. Vor allen Dingen bei den naturbelassenen Fischen wie Räucherfisch, bearbeitete Tiefkühl-Fischerzeugnisse, aber auch rohe und bearbeitete Krebs- und Weichtiere ist Kennzeichnung notwendig. Verarbeitete und zubereitete Produkte sind aus der Kennzeichnungspflicht ausgenommen und auch in Restaurants erfahren Sie nur selten etwas über die Fischherkunft.

Welche Siegel finde ich beim Einkauf von Fisch?

Für einen nachhaltigen Fischeinkauf wäre ein staatlich kontrolliertes Siegel eine gute Idee, aber bislang gibt es sowas noch nicht. Die ersten Schritte in die richtige Richtung sind gemacht, aber leider werden nicht alle Vorgaben und die Effizienz kontrolliert. In vielen Fällen werden die Fische allerdings mit „grün“ bewertet und dafür gibt es das MSC-Siegel. 30% sind leider immer noch „gelb“, aber haben auch das MSC-Siegel. Einige sind sogar „rot“, aber im Grunde kommt es wirklich auf den Einzelfall an.

Wie aktuell sind die Bewertungen und woher kommen sie?

Die Beurteilungen beruhen auf der Grundlage von Beurteilungen durch vier anerkannte Institutionen

  • WWF Deutschland
  • Monterey Bay Aquarium USA
  • Marine Conservation Society Großbritannien
  • Fishsource

Die Beurteilungen müssen unabhängig erfolgen, wissenschaftlich fundiert sein und die Auswirkungen auf die Meeresumwelt berücksichtigen. Sie müssen einmal im Jahr aktualisiert werden, so dass klar ist, dass die Beurteilungen nur noch eingeschränkt gültig sind.

Was soll ich machen, wenn der Supermarkt oder Fischhändler Fische verkauft, die „rot“ bewertet sind?

Sie können sich vor Ort nach Fischen erkundigen, die „grün“ oder „gelb“ gekennzeichnet sind. Idealerweise hilft die Nachfrage dabei, dass der Händler umdenkt und das Angebot an Fisch anpasst.

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Fragen & Antworten

FAQs zum Thema nachhaltiger Fisch

1. Wann ist der Fischfang nachhaltig?

Das MSC-Label liefert Ihnen ein Hinweis darauf, dass es sich um einen nachhaltigen Fischfang handelt.

2. Wie viele Fische tragen heute schon das MSC-Siegel?

Die Nachfrage nach nachhaltigem Fisch steigt von Jahr zu Jahr und mittlerweile tragen mehr als 15% der weltweiten Fischproduktion das MSC-Siegel.

3. Welche Siegel geben an, dass es sich um einen nachhaltigen Fisch handelt?

Das MSC-Siegel, das Naturland-Siegel, das Bioland-Siegel und das ASC-Siegel sind die bekanntesten Siegel, die auf einen nachhaltigen Fisch hinweisen.

4. Wo kann man nachhaltigen Fisch kaufen?

Mittlerweile können Sie nachhaltigen Fisch bei vielen Händlern kaufen und wenn Sie sich nicht sicher sind, dann fragen Sie doch einfach nach.

5. Wie nachhaltig ist Alaska Seelachs?

Alaska Seelachs ist kein nachhaltiger Fisch, denn diese Fischart wird in der Regel mit Schleppnetzen gefischt.

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Fazit

Das Thema Nachhaltigkeit spielt in vielen Bereichen eine sehr wichtige Rolle und so auch bei Fischen. In den letzten Jahrzehnten wurden die Meere überfischt und viele Arten sind vom Aussterben bedroht, so dass es heute einige Siegel gibt, die darauf hindeuten, dass es sich um nachhaltigen Fisch handelt. Achten Sie beim Kauf auf die entsprechenden Siegel und tun Sie der Meereswelt etwas Gutes, damit auch die nachkommenden Generationen noch Fisch essen können.

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