Im Dezember halten vielerorts wieder die Weihnachtsbäume Einzug in unsere Wohnzimmer. Doch häufig kommen diese mit einer ganzen Menge ungebetener Gäste in die gute Stube. Dort breiten diese sich schnell aus, wenn Sie wichtige Regeln nicht beachten.
Trotz billiger Lichterketten aus China und der Plastiktanne aus Malaysia: Immer noch beliebt ist ein echter Weihnachtsbaum, der kurz vor dem Fest im nahen Gehölz geschlagen wird und erst für die rechte Atmosphäre zum Christfest sorgt. Wie Kartoffelsalat, Gebäck und andere Leckereien darf auch die Nordmanntanne nicht fehlen, denn zur Bescherung werden hier die Geschenke vorübergehend untergestellt. Und auch die weihnachtlichen Gesänge gelingen am natürlichen Tannenbaum erheblich besser als an der asiatischen Imitation.
Schade nur, dass Wissenschaftler, die allem und jedem auf den Grund gehen müssen, nun Schockierendes ans Licht der Öffentlichkeit befördern mussten. Auch die Blautanne kommt nicht allein, und in der kalten Winterzeit erst recht nicht. Bevölkert sind die Waldpflanzen mit einer Vielzahl unterschiedlichster Insekten. Die Forscher der Universität in Bergen im kalten Norwegen waren schier entsetzt ob der unerwarteten Ergebnisse ihrer Untersuchungen. Sage und schreibe 25.000 Kleintiere wurden in den Gehölzen aufgefunden, und alle werden jedes Jahr von ahnungslosen Familienvätern in die heimische Umgebung befördert, wo vorweihnachtlich verklärte Hausgenossen bis Januar das Lametta hegen. Und warum das alles? Weil’s der Brauch ist.
Das seit Urzeiten tradierte Tannenritual, so willkommen es für die christliche Bevölkerung sein mag, ist für die winzigen Waldbewohner ein schlimmes Übel. Denn in der Natur halten sie gewöhnlich einen ausführlichen Winterschlaf, der aber durch den Transport in die beheizten Räume jäh unterbrochen wird. Bei Temperaturen über 8 Grad ist für sie dann der Frühling ausgebrochen, und sie gehen ihren üblichen Tätigkeiten nach.
In der für sie ungeeigneten Umgebung der menschlichen Behausung finden sie allerdings keine passende Nahrung und können nicht überleben. Ausgenommen sind einige Käfer, die sich von der Rinde der Tanne und von ihrem Stamm ernähren.
Krabbeltiere sind winzig bis unsichtbar
Die Vorstellung einer Besiedlung der vorweihnachtlich geschmückten Räumlichkeiten durch unangemeldete Waldbewohner mag für manchen unangenehm sein. Doch die ungewohnten Vorgänge im trauten Heim sind für die Hausbewohner oft nicht wirklich wahrnehmbar. Denn die meisten dieser Insekten sind dermaßen winzig, dass sie in all dem Trubel nicht auffallen. Erst recht nicht bei der mit Kerzenlicht geprägten Adventsstimmung. Vorsicht geboten ist aber, wenn mit dem Weihnachtsbaum Zecken in das Wohnzimmer gekommen sind. Wie auch bei sommerlichen Aufenthalten in der freien Natur, sollt man hier ebenfalls wachsam sein, denn der Biss dieser Tiere kann schlimme Krankheiten hervorrufen.
Beim Schmücken also den Baum und anschließend die Kleidung gut kontrollieren. Abkömmlinge im Babyalter sollten sich auch nur vorübergehend nicht unter dem Gehölz aufhalten.
So schützen Sie sich vor den eingeschleppten Krabbeltieren
Die anderen Kleintiere sind ausgesprochen harmlos, aber dennoch verspüren einige Weihnachtler eine gewisse unbehagliche Abneigung. Denn Salat und Glühwein sollten besser unbefallen verzehrt werden, und eine unvermutete Rindenlaus kann die behagliche Bescherung erheblich verkürzen. Abhilfe schaffen aber ein paar unkomplizierte Maßnahmen. Wenn der Baum einige Tage in der Garage oder im Keller aufbewahrt wird, minimiert sich der unangenehme Umstand von selbst. Ist es hier ausreichend warm, also über 8 Grad, gehen die Tiere auf Nahrungssuche. Und baut man die Tanne etwas später im Wohnraum auf, hat sich das Problem bereits gelöst.
Schon beim Kauf beginnen die Schutzmaßnahmen. Händler schütteln die Bäume gewöhnlich gründlich aus, und so bleiben die Insekten draußen in der Natur. Viele der unfreiwilligen Weihnachtsgäste fallen so vom Baum ab. Auch Sie können beim Kauf diese Maßnahme ergreifen, bevor die Nordmanntanne im Kofferraum transportiert wird – nun aber ohne ungebetene Waldbewohner.
Haben Sie schon gelesen, dass jedes Jahr unter dem Weihnachtsbaum gefährliches Spielzeug liegt, welches die Privatsphäre gefährdet und Tür und Tor für Schnüffler öffnet.