Es gibt immer wieder ernstzunehmende Warnungen vor Giftködern für Hunde. Diese werden von Hunde-Hassern ausgelegt, die vor einer Tötung der unschuldigen Tiere nicht zurückschrecken. Doch woran erkennen Sie, dass Ihr Hund einen Gift gefressen hat und wie können Sie ihm am Besten helfen?
Immer wieder passiert es, dass ein Hund einen Giftköder aufnimmt. Üble Zeitgenossen präparieren ein Stück Fleisch oder Frikatellen mit Rasierklingen, Glasscherben, Nägeln oder sogar mit lebensbedrohlichem Gift. Gefahr besteht bei diesen Straftaten nicht nur für Tiere, sondern auch für kleine Kinder, die damit in Berührung kommen könnten. Schwerste Verletzungen sind die Folge, und auch der herbeigerufene Tierarzt ist oft machtlos. Die Redakteure von „Marktcheck“ des SWR haben Hinweise für das Verhalten des Hundebesitzers in solchen Fällen zusammengestellt.
Die Symptome einer Vergiftung sind im Einzelfall unterschiedlich. Eine große Rolle spielt auch das verwendete Gift und seine Konzentration. Der Hundebesitzer sollte bei einer Unruhe seines Haustiers aufmerksam werden. Ein schneller und unruhiger Herzschlag, Muskelzittern, vielleicht ein schwankender Gang oder gar Taumeln deuten darauf hin, dass das Nervensystem betroffen ist.
Schwere körperliche Symptome und Verhaltensprobleme
Sehr auffällig ist eine Veränderung der Pupillen, entweder sind sie erweitert oder auch verengt. Das Verdauungssystem kann betroffen sein, Blut im Stuhl oder Urin, auch Durchfall sind die Folgen. Erbrochenes mit einer schaumigen Konsistenz ist ein weiterer Hinweis. Weitere Anzeichen: Aufgehellte Schleimhäute im Rachen, blasses Zahnfleisch, vermehrter Speichelfluss, starkes Hecheln und Atemstörungen.
Es kann sogar zu einem Atemstillstand kommen, zu Krämpfen und Herzrasen bis zum Herzstillstand, auch zu einem Absinken der Körpertemperatur. Apathie oder Bewusstlosigkeit weisen unter Umständen auf eine Vergiftung hin. Auch die sogenannte Gebetsstellung ist ein deutliches Anzeichen: Mit weit ausgestreckten Vorderläufen steht das Tier auf seinen Hinterläufen. Dazu kann der Bauch stark aufgebläht sein, dem Hund ist kein Platz gut genug, er läuft hin und her. Stehen, Liegen und Umhergehen wechseln in kurzer Abfolge, der Katzenbuckel deutet auf extremes Unwohlsein hin.
So helfen Sie Ihrem Hund bei Giftköder-Verdacht
Der Hund muss sofort von den Resten des Köders befreit werden. Ein Erbrechen zu provozieren kann kontraproduktiv wirken: Ätzende Stoffe oder Scherben verletzen den Rachen zusätzlich. Dem Tierarzt sollten Sie sofort telefonisch die Symptome schildern, er kann wertvolle Sofortmaßnahmen empfehlen und schon das Gegengift vorbereiten. Nehmen Sie eine Probe des Giftköders mit und achten Sie darauf, dass Sie unbedingt Hautkontakt vermeiden. Ein Beutel für Hundekot kann als Behältnis auch für Erbrochenes dienen. Notieren Sie die Uhrzeit und die aufgenommene Menge des Köders.
Gehen Sie sofort ganz schnell zum Tierarzt, es kann auf jede Minute ankommen. Die Gebetsstellung wirkt nicht unbedingt bedrohlich, eine Ursache kann aber ein Darmverschluss sein, vielleicht sogar eine Magendrehung. Bestätigt der Arzt den Verdacht, sollte unmittelbar die Polizei informiert werden. Denn auch Wildtiere oder sogar Kinder sind durch den ausgelegten Köder gefährdet.
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