Derzeit erhalten Unternehmen dubiose E-Mails zum Thema Kurzarbeitergeld. Diese werden angeblich von der Bundesagentur für Arbeit versendet. Hierbei handelt es sich um eine Fälschung, auf die Sie nicht reagieren sollten.
Kriminelle denken sich immer neue Maschen aus, wie sie betrügerisch an Geld oder auch Daten gelangen können. Dabei nutzen sie meist aktuelle Ereignisse aus. So auch die derzeitige Coronakriese und ihre Auswirkungen. In den vergangenen Tagen haben wir bereits mehrfach von Betrügern die gefälschten Webseiten wie soforthilfe-fur-corona.de erstellt haben oder von falschen Mitarbeiter vom Gesundheitsamt berichtet, die die Lage und Unwissenheit der Bevölkerung ausnutzen.
Auch offizielle Stellen und Behörden werden gern für kriminelle Zwecke missbraucht. Derzeit geben sich Betrüger als Mitarbeiter der Bundesagentur für Arbeit aus. Sie versenden E-Mails, die augenscheinlich von der Behörde stammen. Sie haben es dabei auf Unternehmen abgesehen. Inhaltlich geht es um das Thema Kurzarbeitergeld.
So sieht die gefälschte E-Mail aus
Die E-Mail als Fälschung zu erkennen ist nicht ganz einfach, denn alle Verlinkungen scheinen auf die echten Webseiten der Bundesagentur für Arbeit zu führen. Auch die gefälschte URL arbeitsagentur-service.de. Zudem findet eine persönliche Anrede im Text der Nachricht statt. Das alles macht die Nachricht sehr glaubhaft. Doch es gibt ein paar Punkte, die die Fälschung entlarven. So sieht die falsche E-Mail aus.
Sehr geehrter Max Musterman,
wie Sie schon vielleicht in den Medien gelesen haben, ist es zur Zeit möglich Ihre Mitarbeiter in Kurzzeitarbeit zu schicken.
Dies beudeutet, dass wir als Arbeitsagentur Ihnen Ihre Lohnausgaben an Ihre Mitarbeiter erstatten.
Ausserdem helfen wir Ihnen Zuschüsse für Ihr Unternehmen beim Bund und der Landesbank zu beantragen.
Sollten Sie diese Hilfen in Anspruch nehmen wollen, brauchen wir von Ihnen folgende Angaben:– Name und Anschrift des Unternehmens
– Name und Andresse des Firmeninhabers
– Steuernummer des Unternehmens (falls vorhanden)
– Steuer ID Firmeninhabers
– Personalausweis oder Passnummer des Firmeninhabers
– Betriebsnummer (falls vorhanden)
– Anzahl der Mitarbieter
– Die Namen und Sozialversicherungsnummern der MitarbeiterBitte senden Sie die Daten an: [email protected]
Wir werden Ihre Anfrage in kürzester Zeit bearbeiten
Anbei noch Informationen zum Kurzarnbeitergeld und Coronahilfen:
Hinweis: Aktuelle Änderungen zum Kurzarbeitergeld können Sie dem Bundesgesetzblatt vom 16.03.2020 entnehmen: https://www.bmas.de/DE/Presse/Meldungen/2020/mit-kurzarbeit-gemeinsam-beschaeftigung-sichern.html
Zu Ihrer weiteren Information finden Sie zwei Videos zu diesem Thema unter:
https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen/finanziell/kurzarbeitergeld-video
Einen – nicht verbindlichen – Rechner zur Berechnung des Kurzarbeitergeldes finden Sie unter:
https://www.smart-rechner.de/kurzarbeit/rechner.php
Fragenkatalog des BMAS zum Thema „Coronavirus: Arbeitsrechtliche Auswirkungen“: https://www.bmas.de/DE/Presse/Meldungen/2020/corona-virus-arbeitsrechtliche-auswirkungen.html
Mit freundlichen Grüßen
lukas- Dietrich – Arbeitsvermittler, 541O –
Gemeinsamer Arbeitgeber-Service
der Agentur für Arbeit
e-Mail: [email protected]
Die E-Mail wird mit dem Betreff: „Kurzarbeitergeld“ versendet. Als Absender wird der Name des angeblichen Sachbearbeiters und nachfolgend die E-Mail Adresse: <[email protected]> verwendet. Diese E-Mail Absenderadresse ist gefälscht. Ihre Antworten sollen Sie laut der E-Mail aber an die E-Mail Adresse: [email protected] senden. Auffällig war bisher auch, dass die Unternehmen diese E-Mail mitten in der Nacht erhielten.
Eine Nachfrage bei der Bundesagentur für Arbeit ergab, dass bereits intern auf mögliche Anfragen durch Unternehmen zu dieser E-Mails hingewiesen wird. Unserer Redaktion wurde auch versichert, dass es sich hierbei um eine gefälschte E-Mail im Namen der Bundesagentur für Arbeit handelt und das die URL arbeitsagentur-service.de und die E-Mail-Adresse [email protected] nichts mit der Bundesagentur für Arbeit zu tun haben. Es handelt sich um Fälschungen.
Worauf haben es die Betrüger angesehen?
Es geht um sensible Daten zu Ihrem Unternehmen und Ihren Mitarbeitern. Diese Daten können in verschiedenen Formen missbraucht werden. Daten Ihres Unternehmens könnten sich im Impressum eines Fakeshops wiederfinden. Übermittelte Ausweisdokumente könnten zur Eröffnung von Bankkonten und zum Abschluss von Verträgen genutzt werden.
Was sollen Sie mit der E-Mail tun?
Da es sich um eine Fälschung handelt, sollten Sie die E-Mail ignorieren und löschen. Den Links in der E-Mail sollten Sie nicht folgen. Derzeit führen sie noch auf die echten Seiten der Bundesagentur für Arbeit. Aber schon morgen könnten Sie auf eine Seite weitergeleitet werden, die mit Schadsoftware verseucht ist. Einzig der Urheber der E-Mail bestimmt, auf welche Seite Sie weitergeleitet werden.
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