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Amazon: E-Mail „Konto-Lastschrift konnte nicht durchgeführt werden“ ist ein Virus


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Eine neue E-Mail in Form einer Mahnung des Versandhauses Amazon befindet sich in vielen Postfächern. Bei dieser Nachricht handelt es sich um eine gefälschte E-Mail. Obwohl der Text sehr glaubwürdig klingt, sollten Sie diesem keine Beachtung schenken und die angehängte Datei nicht öffnen. Wir erklären, woran Sie die Mahnung mit angehängtem Virus erkennen.

Gefälschte Mahnungen und Zahlungsaufforderungen sind nichts Besonderes. Auf Onlinewarnungen.de berichten wir fast täglich über neue Versionen im Namen bekannter Unternehmen. Jetzt hat die Qualität der Mahnung mit der Zahlungsaufforderung im Namen von Amazon eine neue Dimension erreicht. Warum? Die Mahnung mit Amazon als Absender ist nicht mehr so leicht als Spam und Virus-Nachricht zu erkennen.

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass die E-Mail nicht von Amazon versendet wird. Vielmehr ist das Versandhaus selbst geschädigt, da der Name missbraucht wird.

Öffnen Sie den Anhang der E-Mail auf keinem Fall!

Sie sieht die gefälschte Amazon-E-Mail aus

Die aktuell versendete Version der gefälschten Amazon-Mahnung wird mit dem Absender „Amazon.de“ und der E-Mail-Adresse „rechnung@amazon.de“ versendet. Im Betreff ist „Konto-Lastschrift konnte nicht durchgeführt werden“ zu lesen. Die E-Mail ist grafisch nicht gestaltet und enthält folgenden Text:

Sehr geehrter Amazon-Kunde,

Unglücklicherweise mussten wir feststellen, dass unsere Rechnung zur Bestellung B444Q332EA bis heute von Ihnen noch nicht beglichen wurde. Wir nehmen an, dass Sie die Rechnung einfach übersehen haben. Wir möchten Ihnen heute nochmals die Möglichkeit geben, den nicht gedeckten Betrag über 357,49 EUR zu begleichen.

Aufgrund des bestehenden Zahlungsverzugs sind Sie überdies rechtlich verpflichtet, die durch den Zahlungsverzug entstandene Mehr-Kosten von 12,19 EUR zu tragen. Bei Rückfragen oder Anregungen bitten wir um Rückmeldung innerhalb der nächsten 48 Stunden.

Um zusätzliche Kosten zu minimieren, bitten wir Sie den noch ausstehenden Betrag über 357,49 EUR, zzgl. Mahnkosten in Höhe von 12,19 EUR unter Angabe der Bestellnummer „B444Q332EA“ im Betreff der SEPA Überweisung auf unser Bankkonto zu überweisen. Berücksichtigt werden alle Zahlungen bis einschließlich dem 31.12.2016.

Bitte überweisen Sie den fälligen Betrag über 369,68 EUR auf folgendes Konto:

Empfänger: Amazon EU SARL
Kreditinstitut: Deutsche Bank München
IBAN: DE84 7007 0010 0202 6086 02
BIC: DEUTDEMMXXX
BLZ: 70070010

Wir bitten um vollständige Begleichung der entstandenen Kosten zzgl. der Mahnkosten bis spätestens zum 31.12.2016. Sollten wir bis zum oben genannten Termin keinen Zahlungseingang bestätigen können, sehen wir uns gezwungen, Ihre fällige Forderung an unseren Inkasso-Partner „KSP Kanzlei Dr. Seegers Dr. Frankenheim Rechtsanwaltsgesellschaft mbH“ weiterzuleiten. Dadurch können weitere Kosten entstehen.

Die komplette Aufstellung aller Kosten zu Ihrem Amazon-Kauf B444Q332EA, welcher Sie alle Positionen entnehmen können, ist im Anhang dieser E-Mail angefügt:

1) Zur Ansicht der Gesamtkostenaufstellung speichern Sie bitte die im zip-Format beigelegte Rechnung „rechnung-B444Q332EA-amazon-bestellung-12.12.2016-amazon.de.pdf.zip“ auf Ihrem Desktop ab.
2) Machen Sie einen Rechtsklick auf die zip-Datei und klicken Sie auf „Extrahieren“.
3) Geben Sie im folgenden Dialog dieses Passwort ein: B444Q332EA
4) Sie werden dann Ihre Gesamtkostenaufstellung im PDF-Format auf Ihrem Desktop sehen. Die Datei lautet „rechnung-B444Q332EA-amazon-bestellung-12.12.2016-amazon.de.pdf“. Öffnen Sie diese Datei.

Hinweis: Eventuell benötigen Sie zum Öffnen der Gesamtkostenaufstellung das Zusatzprogramm Adobe Acrobat Reader, das Sie im Internet kostenfrei herunterladen können. Die aktuelle Version des Adobe Acrobat Readers finden Sie hier. Aus Datenschutzrechtlichen Gründen sind wir seid dem 01.01.2016 europaweit verpflichtet, persönliche Rechnungen zu verschlüsseln. Aus diesem Grund werden Sie beim Extrahieren der Gesamtkostenaufstellung aus der zip-Datei (s. Anhang) zur Eingabe eines Passwortes aufgefordert.

Mit verbindlichen Grüßen

Sachbearbeiterin Waltraut Rösmann
Amazon EU SARL
Niederlassung Deutschland
Marcel-Breuer-Str. 12, 80807 München, Germany

eingetragen beim Amtsgericht München unter HRB 218574
Ust-ID DE 814584193; ständiger Vertreter: Ralf Kleber

Diese Nachricht enthält vertrauliche und rechtlich geschützte Informationen. Sofern Sie nicht der richtige Adressat sind und diese E-Mail irrtümlich erhalten haben, so informieren Sie bitte umgehend den Absender und vernichten Sie diese E-Mail. Das Kopieren von Inhalten dieser Nachricht und die Weitergabe oder Veröffentlichung ohne Genehmigung durch Amazon EU SARL ist nicht gestattet und stellt eine Verletzung des EU Datenschutzgesetzes laut Richtlinie 95/46/EG (Datenschutzrichtlinie) dar.

Auffällig ist, dass alle uns bekannten Versionen der Fake-Nachricht die gleiche Bestellnummer und den gleichen Rechnungsbetrag aufweisen. Angegeben ist eine Bankverbindung von Amazon, die es nach erster Recherche unsererseits tatsächlich gibt. Auch die angegebene Anschrift von Amazon wurde offensichtlich aus dem Internet abgeschrieben.

Besonders gemein ist, dass direkt mit dem Inkasso durch eine Rechtsanwaltskanzlei gedroht wird. Auch diese existiert tatsächlich. Allerdings wird auch hier der Name der Kanzlei missbraucht. Onlinewarnungen.de hat mit der genannten Rechtsanwaltskanzlei KSP Kanzlei Dr. Seegers, Dr. Frankenheim Rechtsanwaltsgesellschaft mbH gesprochen. Die Geschäftsführung der Kanzlei äußert sich wie folgt:

Von den sich im Umlauf befindlichen E-Mails haben wir keinerlei Kenntnis. Auch stehen wir nicht mit Amazon EU SARL in Geschäftsverbindung.Geschäftsführung von KSP Kanzlei Dr. Seegers, Dr. Frankenheim Rechtsanwaltsgesellschaft mbH

Einzig an der fehlenden Anrede und dem ominösen Anhang in Form einer ZIP-Datei ist die Fälschung recht leicht zu erkennen. Der Anhang enthält einen Virus, der in ähnlicher Form bereits in anderen E-Mails wie diesen gefälschten Bewerbungen verwendet wurde.

Welche Betriebssysteme sind betroffen?

Nach unseren derzeitigen Erkenntnissen stellt der im Anhang befindliche Trojaner vor allem für Windows-Computer eine Gefahr dar. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass verschiedene Versionen des Trojaners ausgeliefert werden. Wir raten deshalb vom Öffnen des Anhangs unabhängig vom Endgerät ab!

Schützen können Sie sich mit einem guten und aktuellen Virenscanner. Diese erkennen den Virus bereits, da es sich um keine ganz neue Malware handelt. Wer allerdings keinen guten Virenschutz auf seinem Computer installiert hat, ist gefährdet.

Was sollten Sie tun, wenn Sie die Datei geöffnet haben?

Zum Zeitpunkt unserer Berichterstattung ist noch nicht ganz klar, welchen Schaden der Virus verursacht. Allerdings ist denkbar, dass weitere Schadsoftware nachgeladen wird. Im schlimmsten Fall wird dadurch nicht nur der PC selbst unbrauchbar, sondern auch alle anderen Rechner im Netzwerk. Wir empfehlen Ihnen nach dem Öffnen der Datei folgende Schritte:

  1. Trennen Sie den PC vom lokalen Netzwerk und dem Internet.
  2. Überprüfen Sie den Computer offline auf Viren. Lassen Sie das im Zweifelsfall von einem Spezialisten durchführen.
  3. Ändern Sie alle Passwörter für Onlinedienste, die Sie nach dem Öffnen der ZIP-Datei auf dem Computer verwendet haben.

Es handelt sich bei diesen Maßnahmen um vorbeugende Sicherheitsmaßnahmen, da wir nicht wissen, welche Gefahr von der Malware ausgeht.

Wie kann man sich vor solchen Gefahren schützen?

Sie sollten sich unaufgefordert zugesandte E-Mails sehr genau ansehen und prüfen, ob es sich um Phishing, Spam oder Malware handelt. Hilfreich könnte dabei unser Ratgeber sein, in dem wir häufige Merkmale gefälschter E-Mails erläutern.

Im Zweifelsfall hilft auch die Verfolgung unseres Warnungstickers, in dem wir vor aktuellen Gefahren warnen.

Bitte helfen Sie uns

Sie haben eine E-Mail mit einem abweichenden Text bekommen? Bitte leiten Sie uns die E-Mail an kontakt@onlinewarnungen.de weiter, damit wir unsere Warnung aktualisieren können.

Generell können Sie zu mehr Sicherheit im Internet beitragen, indem Sie uns E-Mails mit Viren oder vermutete Phishing-Angriffe per E-Mail weiterleiten. Wir prüfen diese Nachrichten und warnen andere Leser davor. So haben alle etwas davon.

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Benutzer-Bewertung
4.69 (16 Stimmen)

1 Gedanke zu „Amazon: E-Mail „Konto-Lastschrift konnte nicht durchgeführt werden“ ist ein Virus“

  1. ich habe zum wiederholten Mal eine Zahlungsaufforderung erhalten:
    Sehr geehrte/r mein kompletter Name,

    leider mussten wir gerade feststellen, dass unsere Zahlungsaufforderung ID 285548650 bisher ohne Reaktion Ihrerseits blieb. Nun geben wir Ihnen damit letztmalig die Möglichkeit, den ausstehenden Betrag der Firma Ebay AG zu decken.

    Aufgrund des andauernden Zahlungsverzug sind Sie gezwungen zuzüglich, die durch unsere Beauftragung entstandene Kosten von 48,68 Euro zu tragen. Bei Fragen oder Anregungen erwarten wir eine Kontaktaufnahme innerhalb von 72 Stunden. Um zusätzliche Mahnkosten auszuschließen, bitten wir Sie den fälligen Betrag auf unser Bankkonto zu überweisen. Berücksichtigt wurden alle Zahlungseingänge bis zum 06.02.2017.

    Vertragliche Personalien:

    kompletter Name inkl. genaue Adresse

    Tel. hier wurde eine Nr., die ich bei Ebay und nur da hinterlegt habe, angegeben

    Hiermit fordern wir Sie nachdrücklich auf, den offenen Betrag sofort bis zum 09.02.2017 zu bezahlen. Können wird bis zum genannten Termin keine Überweisung bestätigen, sehen wir uns gezwungen Ihren Fall an ein Gericht abzugeben. Alle damit verbundenen Kosten werden Sie tragen.

    Die detaillierte Kostenaufstellung ID 285548650, der Sie alle Positionen entnehmen können, ist beigelegt.

    Mit freundlichen Grüßen

    Stellvertretender Sachbearbeiter Johann von Miltitz

    Antworten

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