Flirten über das Internet ist längst zur Normalität geworden. Allerdings treiben sich in Partnerbörsen nicht nur Flirtwillige herum. Auch Gauner und Betrüger nutzen die Anonymität des Internets und zocken Partnersuchende ab. Misstrauisch sollten Sie werden, wenn Sie Kosten für eine Reise nach Deutschland bezahlen sollen.
Gefühle werden von Betrügern gern ausgenutzt. Das ist eigentlich ein alter Hut. Schließlich gab es die sogenannten Heiratsschwindler schon, als es kein Internet gab. Auch in Zeiten persönlicher Kontakte wurden Frauen und Männer abgezockt, indem die Gefühle füreinander einseitig vorgetäuscht und missbraucht wurden. Wie immer geht es dabei natürlich um Geld.
Das Internet hat die Kontaktmöglichkeiten deutlich vereinfacht und erweitert. Heute bekommen Sie über Partnerbörsen in Sekunden Kontakt zu Singles, weltweit. Dafür brauchen Sie keine Brieffreundschaft mit langen Postlaufzeiten mehr. Doch die Anonymität des Internets lockt immer wieder auch Kriminelle an, die Datingportale für ihre Zwecke missbrauchen. Im digitalen Zeitalter heißt das dann nicht mehr Heiratsschwindler, sondern Romance-Scamming. Wir haben schon häufiger darüber berichtet.
48-jähriger wird um 1.500 Euro erleichtert
Ein aktueller Fall aus Hagen zeigt, dass manche Maschen über Jahre funktionieren und wir immer wieder darüber aufklären müssen, damit möglichst jeder davon erfährt. Gemeint ist die Masche mit den Kosten für einen Flug. Laut der Polizei in Hagen lernte ein Mann aus Deutschland über ein Datingportal eine Dame aus dem Ausland kennen. Über einen Monat tauschte er sich mit der Dame via Chat aus, die er nur virtuell kannte. Die Frau gab zu erkennen, dass sie an dem Hagener Interesse hat und ihn gerne in Deutschland besuchen möchte. Wie so oft fehlt natürlich das Geld, um die nötigen Papiere ausstellen und ein Flugticket kaufen zu können.
Der Mann überwies seiner Flirtbekanntschaft rund 1.500 Euro. Dafür bekam er auch die Kopie eines Flugtickets, welches sich als Fälschung herausstellte. Wenig später erkannte der Mann, dass er anscheinend betrogen wurde und erstattete Anzeige bei der Polizei.
Anzuzweifeln ist, ob es sich bei der virtuellen Bekanntschaft überhaupt um eine Frau gehandelt hat. Oft sitzen Banden an Computern, um ahnungslose Datingopfer in die Falle zu locken.
Warum überweisen immer wieder Flirtwillige Geld im Voraus?
Der Trick mit der Anforderung von Geld für Flugtickets oder ein Visum ist eigentlich alt. Und mit gesundem Menschenverstand würde auch niemand einer fremden Person einfach so Geld überweisen. Doch Liebe macht blind und das war schon immer so. Das ist der einzige Grund, warum die Masche mit dem Vorschussbetrug auch heute noch funktioniert.
Generell sollten Sie niemals einer Person Geld überweisen oder auf andere Art übermitteln, die Sie noch nicht persönlich kennengelernt haben. Denn immer wenn Geld im Spiel ist, spielen Gefühle oft keine Rolle mehr. Das gilt übrigens nicht nur beim Dating, sondern auch in vielen anderen Bereichen. So kommt der Vorschussbetrug auch immer wieder bei Geldversprechen wie einem Erbe, Wohnungsangeboten, gefälschten Schecks oder Jobangeboten zum Einsatz. Beraten Sie sich im Zweifelsfall mit Freunden oder nehmen Sie Kontakt mit unserer Redaktion auf.
Weitere Tipps zum Thema Onlinedating und welche Gefahren beim Flirten im Internet lauern, erhalten Sie in unserem Ratgeber „Betrug beim Onlinedating: So erkennen Sie seriöse Singlebörsen“ .
- POL-HA: Betrug im Dating-Portal – 48-Jähriger verliert viel Geld (Quelle) auf presseportal.de