Die Direktbank comdirect.de und die Postbank warnen vor betrügerischen Anrufen. Kriminelle nehmen mit ihrem Opfer telefonisch Kontakt auf, verbreiten Schadsoftware und räumen das Bankkonto ab. Wir erklären, auf welche Tricks Sie sich einstellen müssen, und wie Sie sich schützen.
Die Zeiten sind längst vorbei, in denen Kriminelle nur unpersönlich per
E-Mail oder via gefälschter Webseite Kontakt aufnahmen. Heute stehen Betrüger als
falsche Polizisten vor der Tür,
rufen im Namen von Microsoft PC-Nutzer an oder geben sich als Bankmitarbeiter aus. Das Ziel bleibt gleich: Die Kriminellen wollen nur Ihr Geld.
Aktuell warnt sowohl die Postbank als auch die comdirect Bank aus Quickborn ihre Kunden vor einer gemeinen und gefährlichen Masche. Kriminelle nehmen telefonisch Kontakt mit Bankkunden auf und geben sich entweder als Bankmitarbeiter oder als Supportmitarbeiter von Microsoft aus. Letztlich haben es die unbekannten Anrufer auf das Onlinebanking abgesehen. Betroffen sind allerdings nicht nur Kunden der Postbank oder Comdirect, sondern auch Kunden aller anderen Banken. Die Polizei berichtet immer wieder bundesweit von neuen Opfern.
So funktioniert die Telefonmasche im Detail
Die unbekannten Anrufer melden sich überraschend telefonisch und informieren den Kunden über ein PC-Problem. Angezeigt wird in der Regel eine Rufnummer aus Deutschland, welche jedoch gefälscht ist. Die angezeigte Telefonnummer sorgt zwar dafür, dass Nutzer dem Anrufer vertrauen. Ein Rückruf ist allerdings nicht möglich.
Veröffentlicht: 12. Juni 2021
Erneut rufen Kriminelle verstärkt Nutzer in Deutschland an. Betrüger geben sich am Telefon als Angestellte des Microsoft Supports aus. Doch die Anrufe der vermeintlichen Microsoft-Mitarbeiter sind gefährlich, denn darüber sollen Viren auf den Computer eingeschleust werden. Wir erklären, wie
Häufig melden sich die Betrüger im Namen von Microsoft. Aber auch im Namen anderer bekannter Unternehmen wird angerufen. In vielen Fällen wird dem unerfahrenen Computeranwender mitgeteilt, dass sich auf seinem Computer ein gefährlicher Virus befindet. Mit billigen Tricks überzeugen die Anrufer den erstaunten Nutzer, dass dieser die Hilfe des anrufenden Supports annehmen kann.
In der Folge kommt es meist dazu, dass der Nutzer dem Supportmitarbeiter einen Zugriff auf den Computer gestatten muss. Oft wird zu diesem Zweck die Fernwartungssoftware Teamviewer eingerichtet. Dadurch kann der Anrufer über das Internet den Computer fernbedienen. Das nutzt er, um eine Schadsoftware zu installieren. Nachdem der nicht vorhandene Virus von dem Supportmitarbeiter angeblich beseitigt wurde, wird dem Angerufenen eine Antivirussoftware angeboten oder dieser soll einen geringen Betrag für die Entfernung der Malware bezahlen.
Zu diesem Zeitpunkt wurde das Onlinebanking des Angerufenen längst mit einem Trojaner manipuliert. Wer jetzt einen scheinbar geringen Betrag für die vermeintliche Computerhilfe überweist, wird im Hintergrund viel Geld los. Tatsächlich wird nämlich oftmals ein Vielfaches des Betrags abgebucht, welchen der Nutzer eigentlich überweisen wollte. In einigen Fällen behalten die Angreifer die Kontrolle über das Onlinebanking und bedienen sich sogar mehrfach. Zuletzt haben wir im Mai 2017 über einen ähnlich gelagerten Fall aus Mainz berichtet, wo ein 26-jähriger plötzlich einen recht hohen Geldbetrag vermisste.
Per Telefonanruf Bankingtrojaner auf Android-Smartphone installiert
Auch schädliche Apps für Android-Handys werden per Telefonanruf verbreitet. In diesen Fällen geben sich die Anrufer als Bankmitarbeiter aus und informieren den Nutzer, dass es eine neue Banking-App für mehr Sicherheit gibt. In Wirklichkeit handelt es sich hier um einen Banking-Trojaner, der Überweisungen umleitet und auf diese Weise das Konto abräumt. Praktiziert wurde das Prinzip schon mit mehreren Banken. Wir haben zuletzt über folgende Fälle berichtet und vor den Anrufen gewarnt:
Wie können Sie sich vor dieser neuen Betrugsform schützen?
Zunächst einmal hilft gesunder Menschenverstand. Lassen Sie sich am Telefon auf keinerlei Gespräche in Bezug auf die Sicherheit des Computers oder des Onlinebankings ein. Natürlich sollten sie niemals einer fremden Person Zugriff auf Ihren Computer ermöglichen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie scheinbar mit einem Bankmitarbeiter, dem Microsoft-Support oder der Polizei sprechen. Betrüger haben keine Scheu sich als eine Amtsperson auszugeben. Brechen Sie nicht angeforderte Telefonate einfach ab, indem Sie auflegen.
Vor allem Smartphone-Nutzer müssen auf der Hut sein und dürfen niemals Apps aufgrund eines Anrufs installieren. Außerdem sollten Sie auf Ihrem Android-Smartphone die Installation von Apps aus unsicheren Quellen generell blockieren (zur Anleitung). Installieren Sie nur Anwendungen aus den offiziellen App Stores. Lassen Sie sich keine „Aktualisierung“ verkaufen, denn diese kommt über die App Stores automatisch.
Nicht zuletzt empfehlen wir unseren kostenlosen Ratgeber mit 13 Tipps für mehr Sicherheit beim Onlinebanking.
Comdirect rät seinen Kunden, dass diese nach der Installation von Software, die durch einen Anruf veranlasst wurde, umgehend die Kundenbetreuung unter 04106/7082500 anrufen sollen.
Melden Sie Spam, Phishing und Betrugsversuche beim Onlinebanking
Ihnen kommt etwas komisch vor oder Sie haben eine dubiose E-Mail im Namen einer Bank oder eines anderen bekannten Unternehmen bekommen? Bitte leiten Sie die E-Mail an [email protected] weiter oder nehmen Sie Kontakt mit unserer Redaktion auf. Wir prüfen die Nachricht und verfassen bei Bedarf eine Warnung. Davon profitieren letztlich alle Nutzer.
Wussten Sie schon? Wir warnen fast täglich vor neuen Phishing-Angriffen im Namen von Banken und populären Onlineshops. Ein Blick in unsere Phishing-Liste lohnt sich auf jeden Fall, um das Internet etwas sicherer nutzen zu können.
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Bereits zum 3. mal angerufen worden zwei mal vor ca. 2 Wochen und heute um 11:00 Uhr hab jedes mal einfach aufgelegt.
Postleitzahl 93149