Erneut ist es Hackern gelungen, zahlreiche sensible Kundendaten zu stehlen. Der Datendiebstahl betrifft diesmal Kunden der Hotelkette Starwood, die zu Marriott gehört. Zu den Hotelmarken von Starwood gehören die bekannten Hotels Westin und Sheraton. Wir erklären, welche Daten gestohlen wurden.
Immer wieder müssen wir von großen Datenpannen berichten, bei denen persönliche Daten von Internetnutzern abhanden gekommen sind. Diese werden meistens im Darknet verkauft und für kriminelle Zwecke verwendet. Zuletzt haben wir über eine Datenpanne berichtet, bei der 617 Millionen Mail-Adressen und Passwörter im Internet aufgetaucht sind. Kurz davor wurden 1,5 Milliarden E-Mail-Adressen und Passwörter von Nutzern im Internet gefunden.
In dem aktuellen Fall haben Hacker bis zu 383 Millionen sehr persönliche und vertrauliche Kundendaten gestohlen. Diese sind bei der Marriott-Tochter Starwood abhanden gekommen, zu der auch die Hotelketten Design Hotels, Westin und Sheraton Hotels & Resorts gehören. Die Kriminellen entwendeten vermutlich komplette Datensätze wie Namen, Wohn- und E-Mail-Adressen von Hotelgästen. Besonders problematisch ist, dass auch mehr als 5 Millionen Ausweisnummern und über 8 Millionen Zahlungsdaten gestohlen wurden.
Welche Gefahr besteht für betroffene Nutzer?
Aufgrund der sehr sensiblen Daten besteht zunächst die direkte Gefahr, dass die Betrüger mit den Zahlungsdaten auf Kosten der Opfer im Internet einkaufen. Ausweisnummern sind geeignet, um damit weitere Straftaten zu begehen. Letztlich liegt nahe, dass die Daten im Internet gehandelt und unter Kriminellen verkauft werden. Die Folge sind beispielsweise Spam-Mails mit sehr persönlichen Daten.
Was sollten betroffene Nutzer tun?
Möglicherweise betroffene Kunden sollten in jedem Fall aktiv werden. Folgende Maßnahmen sollten Sie zu Ihrem eigenen Schutz durchführen:
- Ändern Sie das bei Marriott beziehungsweise Starwood verwendete Passwort. Falls Sie dieses Kennwort auch bei anderen Onlinediensten verwendet haben, müssen Sie das Passwort auch dort ändern. Wir erklären in unseren Anleitungen, wie Sie das Passwort bei populären Onlinediensten ändern.
- Überprüfen Sie Ihre Kontoauszüge und Kreditkartenabrechnungen auf unerlaubte Abbuchungen und lassen Sie diese schnellstmöglich zurückbuchen.
- Achten Sie besonders auf unverlangt zugesendete E-Mails. Mit den persönlichen Daten werden Betrüger in nächster Zeit Spam-Mails und Phishing-Nachrichten versenden. Fallen Sie darauf nicht herein.
- Falls Sie Opfer eines Identitätsdiebstahls geworden und Dritte auf Ihren Namen Bestellungen ausgelöst oder Onlinekonten angelegt haben, dann sollten Sie unbedingt Strafanzeige bei der Polizei erstatten. Sie können eine Anzeige online erstatten oder zur nächsten Polizeidienststelle gehen. Beachten Sie vor Ort auch unsere Hinweise zur Anzeigenerstattung.
Für weitere Fragen hat Marriott eine kostenlose Hotline geschaltet. Sie erreichen das Callcenter aus Deutschland unter 0800/1801978, aus Österreich unter 0800/281462 und aus der Schweiz unter 0800/561876. Weitere Informationen finden Sie auch im Internet auf dieser Webseite (Englisch).
Kostenlose Überwachung Ihrer Identität
Mariott bietet betroffenen Kunden für ein Jahr eine Überwachung der persönlichen Informationen über IdentityWorks® Global Internet Surveillance an. Der Service überwacht, ob Ihre persönlichen Daten auf öffentlichen Webseiten, in Chatrooms, Blogs und an nicht öffentlichen Orten im Internet verfügbar sind, an denen Daten gefährdet sein können. Beim Auffinden Ihrer Daten generiert der Dienst eine Warnmeldung und sammelt Beweise für den Datenfund.
Um den Dienst zu nutzen, besuchen Sie diese Webseite. Klicken Sie auf die Schaltfläche „Get Started“, um den kostenlosen 12-monatigen Service zu aktivieren. Sie können den Aktivierungscode K9QX65ZN3TR3 eingeben.
Unabhängig davon empfehlen wir Ihnen, dass Sie prüfen, ob Ihre E-Mail-Adresse und womöglich weitere persönliche Daten bereits im Internet gehandelt werden oder veröffentlicht wurden. Die Daten des aktuellen Datenskandals bei Merriot sind in den von uns empfohlenen Diensten für die Überprüfung womöglich noch nicht enthalten. Deshalb raten wir, den Ratgeber regelmäßig erneut zu besuchen und mit den dort empfohlenen Diensten Ihre Daten regelmäßig zu prüfen.
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