Ein Kettenbrief in WhatsApp verspricht einen Gutschein in Höhe von 350 CHF für Denner oder für COOP. Zahlreiche Nutzer fragen sich, ob es sich dabei um einen Fake handelt, oder ob es dieses Angebot wirklich gibt. Wir haben uns die WhatsApp-Nachricht angesehen.
Haben Sie von einem Ihrer Kontakte in
WhatsApp auch die Nachricht bekommen, dass der Schweizer
Lebensmitteldiscounter Denner Gutscheine im Wert von 350 CHF verschenkt. Eine identische Nachricht gibt es auch für
Coop Supermärkte in der Schweiz mit ebenfalls 350 CHF Einkaufsgutschein. Immerhin, Ihr Freund hat seinen Gutschein schon bekommen, steht jedenfalls in der WhatsApp-Nachricht. Sie müssen nur an einer Umfrage teilnehmen und bekommen den Einkaufsgutschein dann ebenfalls. Unsere Leser fragen: Stimmt das oder ist es ein Virus?
Wir weisen gleich zu Beginn darauf hin, dass die Denner AG und die Coop Genossenschaft mit der Gutscheinaktion nichts zu tun hat. Das Unternehmen ist selbst geschädigt, da Name und Logos missbraucht werden. Doch wer verlost dann den Gutschein beziehungsweise was steckt dahinter?
So sieht die WhatsApp-Nachricht mit dem COOP/Denner-Gutschein aus
Die Nachricht von Ihrer Freundin oder Ihrem Freund ist kurz und schmerzlos. Angeblich verlost Denner einen Gutschein im Wert von 350 CHF und der Kontakt, der Ihnen die Nachricht gesendet hat, hat seinen schon bekommen. Leider ist das eine Lüge. Allerdings flunkert Ihr Kontakt nicht bewusst, sondern es handelt sich um ein geschicktes Manöver von Betrügern. So sieht die Nachricht aus:
Hi, Denner verlost ??350 CHF Gutscheine. Ich habe gerade meinen Gutschein bekommen. Fordere einen Gutschein, so lange es sie gibt, hier an: http://www.denner.ch-gutscheiine.com Du kannst dich später bei mir bedanken.
Eine identische Nachricht mit einem Gutschein im Wert von 350 CHF gibt es auch für COOP:
Hi, Coop verlost ??350 CHF Gutscheine. Ich habe gerade meinen Gutschein bekommen. Fordere einen Gutschein, so lange es sie gibt, hier an: http://www.coop.ch-gutscheiin.com Du kannst dich später bei mir bedanken.
Leider handelt es sich bei dieser Nachricht um einen WhatsApp-Kettenbrief. Wie so oft, ist auch an diesem Kettenbrief nichts dran. Dubiose Geschäftemacher möchten darüber nur an Ihre Daten gelangen. Wir erklären, warum Sie die Nachricht bekommen und wie Sie den Kettenbrief stoppen können.
Veröffentlicht: 21. November 2019
Österreich aufgepasst: Erneut verspricht ein Kettenbrief in WhatsApp einen Gutschein in Höhe von 250€ für Billa, den man so schnell wie möglich anfordern soll. Doch Vorsicht. Genau das sollten Sie nicht tun. Wir erklären, was
Was passiert nach einem Klick auf den Link
Nachdem Sie den Link angetippt haben, erhalten Sie auf dem Smartphone-Bildschirm zunächst eine Nachricht, dass Sie tatsächlich einen 350 CHF Gutschein für Denner gewonnen haben. Allerdings stimmt das nicht. Angeblich sollen Sie an einer Umfrage teilnehmen und drei vollkommen unwichtige Fragen beantworten. Danach bekommen Sie den vermeintlichen Einkaufsgutschein. Die Fragen sind so primitiv, dass wohl niemand dafür 350 CHF bezahlen würde. Und erst recht nicht jedem teilnehmenden Nutzer.
Die Optik der Webseite ist so gestaltet, dass Sie annehmen können, dass es sich um eine Aktion von Denner oder COOP handelt. Tatsächlich ist unbekannt, wer hinter dem Betrug steckt. Die Domain ch-gutscheiine.com wurde über einen Anonymisierungsdienst registriert. Der Inhaber der Domain kann also nicht ermittelt werden.
Warum hat Ihr Freund Ihnen dann die WhatsApp-Message gesendet?
Nachdem Sie die drei Fragen beantwortet haben, kommt der spannende Moment. In typischer Kettenbrief-Mannier muss der Teilnehmer nun die Aktion mit 10 Freunden in WhatsApp teilen. Erst danach kann er die Anschrift für die Zusendung des 350 CHF Denner-Gutscheines oder des COOP-Einkaufsgutscheines eingeben. Doch auch das ist eine Falle, auf die der Kontakt hereingefallen ist, der Ihnen die Nachricht gesendet hat.
Die dubiosen Geschäftemacher hinter der angeblichen Gutscheinaktion sorgen nämlich dafür, dass Sie beim Teilen der Aktion lügen. Schließlich wird als Text versendet, dass Sie den Gutschein bereits haben. Doch das stimmt gar nicht. Sie sind an dieser Stelle nämlich nur in dem Glauben, einen zu bekommen. Tatsächlich werden Sie jedoch keinen Gutschein bekommen. Doch wenn Sie das realisieren, ist es zu spät. Sie haben den Kettenbrief bereits verzehnfacht.
Und genau an dieser Stelle hat es Ihre Freundin oder ihr Freund gut gemeint und wollte Ihnen eine Info zu der Aktion zukommen lassen. Freilich, ganz uneigennützig war das nicht. Schließlich musste er die Aktion teilen, um seinen eigenen Gutschein abrufen zu können. Das ist der Grund, warum er Ihnen geschrieben hat.
Was passiert, nachdem man den Gutschein in WhatsApp geteilt hat?
Wenn Sie in die Falle tappen und die vorgefertigte Message an 10 Freunde versendet, und damit 10 Kontakte unbewusst angelogen haben, kommen Sie zur Eingabe Ihrer persönlichen Daten. Und das ist auch das Ziel der vermeintlichen Gutscheinaktion. Es sollen Ihre persönlichen Daten eingesammelt werden. Wir vermuten, dass es sich hier um unseriöse Datensammler handelt, die die gesammelten Daten an andere Unternehmen weiterverkaufen. Nach der Eingabe Ihrer Daten erhalten Sie eine Bestätigung, dass Ihr Gutschein in den nächsten 10 Tagen versendet wird. Doch das ist reine Verzögerungstaktik.
Einen Gutschein für Denner werden Sie nicht bekommen. Da jeder Teilnehmer gewinnt, ist das rein rechnerisch ausgeschlossen. Zudem wissen Sie gar nicht, mit wem Sie es überhaupt zu tun haben. Warum sollte Ihnen also ein unbekannter Dritter 350 CHF schenken?
Was erwartet Sie, wenn Sie die Daten eingegeben haben?
Wenn sich der Verdacht bestätigt, dass es sich hier um einen Datensammler handelt, werden Sie in der Folge sehr viel Werbung per Post, E-Mail und Werbeanrufe per Telefon bekommen. Da Sie nicht wissen, an wen Sie die Daten übermitteln, besteht ein recht großes Risiko. Sie können dem Anbieter im Nachhinein nicht untersagen, Ihre Daten zu verkaufen. Schließlich gibt es keinen Ansprechpartner. Zudem wissen Sie nicht, ob er die Daten nur für Marketingzwecke nutzt.
Bei seriösen Unternehmen gibt es mindestens ein Impressum mit einer existierenden Firma. Zudem können Sie bei seriösen Direktmarketingunternehmen eine erteilte Werbeeinwilligung widerrufen.
Welche Gefahr besteht bei dem WhatsApp-Kettenbrief noch?
Grundsätzlich besteht bei derartigen Aktionen von unbekannten Dritten immer eine große Gefahr. Sie wissen nämlich nicht, welche Webseiten geöffnet werden. Der Initiator der Aktion bestimmt ganz allein, welche Webseite geladen wird. Das muss also nicht zwangsläufig das Eingabeformular für Ihre persönlichen Daten sein. Aus unserer Erfahrung von vergleichbaren Aktionen im Namen von Lidl und Rewe, Penny, Zara und H&M wissen wir, dass Sie auch auf Webseiten mit Schadsoftware oder in Abofallen geraten können.
Achtung: In unseren Tests wurden wir teils auch zu anderen Gewinnspielen geleitet, die mit Denner beziehungsweise COOP nichts zu tun haben. Sollten Sie zu einem existierenden Direktmarketingunternehmen geleitet werden, können Sie die Teilnahme mit einer der nachfolgenden Anleitungen widerrufen:
Handelt es sich bei dem COOP/Denner-Gutschein um einen Virus?
Nein, bisher ist uns nichts bekannt, dass über den Link oder die nachgeschalteten Webseiten Schadsoftware verbreitet wird. Ihr Smartphone wird also nach menschlichem Ermessen nicht infiziert. Problematisch ist nur die Eingabe der Daten. Wer diese abgesendet hat, übermittelt seine persönlichen Informationen an unbekannte Dritte. Sie haben nach der Eingabe keine Möglichkeit mehr, diese Daten zurückzuholen.
Was sollten Sie mit der WhatsApp-Nachricht tun?
Unterbrechen Sie den Kettenbrief und versenden Sie die Spam-Nachricht auf keinen Fall weiter. Spätestens, wenn Sie an die Stelle kommen, wo Sie die Nachricht mit 10 Freunden teilen sollen, müssen alle Alarmglocken schrillen. Nur indem Sie die Nachricht nicht weiter verbreiten, können Sie dem Unsinn ein Ende bereiten.
Klicken Sie den Link in der WhatsApp-Nachricht nicht an und teilen Sie die Aktion nicht!
Sinnvoll wäre außerdem, dass Sie den Kontakt, von dem Sie die Nachricht erhalten haben, informieren. Dazu können Sie einfach diesen Artikel teilen. Ihr Kontakt hat immerhin 10 seiner Freunde mit der trickreichen Nachricht belogen, da er keinen Gutschein von Denner bekommen hat. Deshalb sollte auch er diese Freunde vor der Gefahr warnen und die Sachlage klarstellen.
Zusammenfassung
- Verbreiten Sie den Kettenbrief in WhatsApp nicht weiter.
- Sie haben nichts gewonnen und werden auch keinen Gutschein erhalten.
- Geben Sie keine Daten ein. Ihre persönlichen Daten werden an unbekannte Dritte übermittelt.
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