Dieses Angebot klingt für viele Streaming-Freunde interessant. Ein kostenloses Netflix-Abonnement. Das verspricht eine E-Mail mit dem Betreff „WILLKOMMEN …! Erhalten Sie Ihr Kostenlos NETFLIX-Abonnement“. Doch worum geht es wirklich?
Netflix wird von dubiosen Geschäftemachern und Kriminellen immer wieder als Klickmagnet benutzt. Schließlich ist es lukrativ, wenn man Kinofilme kostenlos oder für wenig Geld streamen kann. In der Vergangenheit haben wir bereits vor dem vermeintlich kostenlosen Jahresabonnement für Netflix gewarnt. Doch die Marke Netflix wird auch in Phishing-Mails immer wieder missbraucht. Und auch die echten Mails von Netflix können ein Zeichen für Betrug sein, wenn sie selbst keine Mitgliedschaft abgeschlossen haben.
Jetzt haben sich Betrüger eine neue Masche einfallen lassen, die in Zusammenhang mit anderen Produkten schon hervorragend funktioniert. Das Netflix Test-Abonnement wird nicht kostenlos, sondern für einen Euro angeboten. Dadurch erscheint es den Interessenten logisch, dass diese ihre Kreditkartendaten eingeben müssen. Doch das hat fatale Folgen, die viele Nutzer erst viel zu spät bemerken.
Wichtiger Hinweis: Die nachfolgend beschriebene E-Mail wird nicht von Netflix versendet. Das Unternehmen ist selbst geschädigt, da der Markenname des Streamingdienstes missbräuchlich verwendet wird.
So sieht die E-Mail im Namen von Netflix aus
Versendet wird nach unseren Kenntnissen einen gefälschte E-Mail, die en Eindruck erweckt, von Netflix zu stammen. Damit handelt es sich um einen mutmaßlichen Betrug, denn Netflix hat die E-Mail nicht versendet und bietet das Abo auch nicht für einen Euro an. Folgende Daten der E-Mail sind uns bisher bekannt:
Absender:
- Netflix <[email protected]>
- [email protected]
Betreffzeile:
- ERHALTEN SIE EIN JAHRESABONNEMENT FÜR 1€!
- ERHALTEN SIE IHRE KOSTENLOSE TESTVERSION DES NETFLIX-ABONNEMENTS FÜR NUR €1..!!
- WILLKOMMEN …! Erhalten Sie Ihr Kostenlos NETFLIX-Abonnement
Diese Texte sind uns bekannt:
Haben Sie eine ähnliche E-Mail mit anderen Daten oder einem abweichenden Text/Design erhalten? Bitte leiten Sie diese an [email protected] weiter, damit wir zeitnah davor warnen können. Nahezu in Echtzeit können Sie andere Verbraucher vor abweichenden E-Mails zum gleichen Thema warnen, indem Sie Absender, Betreffzeilen und Texte in den Kommentaren unter diesem Artikel posten.
Wohin führt der Link und welche Gefahr besteht?
Der Link in der E-Mail führt natürlich nicht zu Netflix, sondern auf eine gefälschte Webseite. Für den Laien ist diese allerdings nahezu nicht von der echten Netflix-Seite zu unterscheiden. Dafür sorgt unter anderem die Verwendung der gleichen Farbkombinationen. Letztlich sollen Sie sich auf der Phishing-Seite mit Ihren persönlichen Daten registrieren und im zweiten Teil Ihre Kreditkartendaten für die Abbuchung von einem Euro eingeben. Und genau hier schnappt die Falle zu.
Es gibt nämlich gar kein Netflix-Abo für einen Euro. Vielmehr wird angeblich ein Netflix-Abo unter allen „Kunden“ verlost, die sich anmelden. Das ist im Kleingedruckten auf der Seite zu lesen:
Viel problematischer ist das Premium-Abo, welches Sie durch die Eingabe Ihrer Daten abschließen. Wofür das Abo gut ist, wird auf der Seite nicht näher bezeichnet. Typisch Abzocke. Dafür steht dort ebenfalls im Kleingedruckten, welche Kosten für das unnötige Abonnement anfallen. Für einen Euro bekommen Sie nämlich nur die ersten 7 Tage als eine Art Test. Danach zahlen Sie über 50 Euro, wenn Sie nicht in den ersten 7 Tagen gekündigt haben. Wie das Abo gekündigt werden kann, ist auf der Seite nicht ersichtlich.
Wir kennen diese Masche schon von zahlreichen anderen Abofallen, wie beispielsweise das Angebot für das Samsung Galaxy S9 oder die aktuellen E-Mails/SMS im Namen von Media Markt, DPD oder anderer Transportdienstleister.
Neben der Abofalle und den Kosten für das Abonnement gibt es hier ein weiteres Problem. Sie übermitteln Ihre Kreditkartendaten und Ihre persönlichen Daten an unbekannte Dritte. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden diese Daten im Internet verkauft und für weitere Straftaten genutzt. Sie sollten gleich einmal prüfen, ob es schon Hinweise auf den Handel Ihrer Daten im Internet gibt.
Mittlerweile gibt es als Fernseh-Alternative zahlreiche Streaming-Anbieter. Neben illegalen Anbietern wie Kinox.to, Streamcloud und KKiste finden Sie auch jede Menge seriöse Streaming-Dienste. Wir stellen Ihnen die legalen Streaming-Anbieter in diesem Übersichtsartikel kurz vor.
Was sollten Sie nach der Teilnahme tun?
In der Regel ist es nahezu unmöglich das abgeschlossene Abonnement zu kündigen. Schließlich haben Sie das Abo auf einer Webseite ohne Impressum abgeschlossen. Es ist vollkommen unbekannt, wer für das Angebot verantwortlich ist. Wir raten deshalb, dass Sie Ihre Kreditkarte unverzüglich sperren. Ob bereits gezahlte Beträge zurückerstattet werden, müssen Sie mit dem Kreditkartenanbieter klären.
Zudem raten wir, dass Sie unverzüglich eine Anzeige bei der Polizei erstatten. Schließlich wurden Sie unter Umständen betrogen. Das können Sie in der nächsten Polizeidienststelle tun oder Sie erstatten die Anzeige online im Internet. Sehen Sie sich in diesem Zusammenhang auch unsere Tipps an, wie Sie sich bei der Erstattung einer Anzeige verhalten sollten und was Sie sich nicht gefallen lassen müssen.
Wir brauchen Ihre Hilfe
Bitte leiten Sie dubiose E-Mails oder unseriöse Angebote im Internet an [email protected] weiter. Wir prüfen diese und warnen unsere Leser, damit diese nicht auf den Unfug hereinfallen. Gerne können Sie uns per E-Mail auch über andere und neue Betrugsformen berichten.