Aktuell verbreitet sich auf Facebook ein Kettenbrief mit einem privaten Fahndungsaufruf. In dem Post geht es um einen Einbruch in einem Auto. Angeblich wurde dabei ein Handy liegen gelassen. Nun wird per Facebook der Besitzer gesucht. Was hat es damit auf sich und ist das ein Virus?
Kettenbriefe oder besser gesagt Kettenposts in dem sozialen Netzwerk Facebook sind nichts Neues. Oft schwappen diese Briefe auch in andere soziale Netzwerke oder Messenger wie WhatsApp über. Erst unlängst haben wir über die Nachricht berichtet, nach der das Finanzamt einmalig 500 Euro bezahlt oder die Freundschaftsanfrage von einer Person namens Paolo Tizzanini.
Aktuell wird in vielen Facebook-Profilen eine Nachricht gepostet, mit der scheinbar nach einem Autoeinbrecher gesucht wird. Einige Nutzer haben sich bei uns erkundigt, ob es sich bei den Nachrichten eventuell um einen Trojaner handelt, der automatisch gepostet wird. Wir klären auf, worum es bei dem Aufruf geht.
Um welchen Facebook-Beitrag geht es genau?
Der nachfolgende Post wird in den letzten Stunden von vielen Facebook-Nutzern gepostet. Teilweise hängt dem Beitrag noch ein Foto an. Darauf ist eine zerschlagene Autoscheibe zu sehen und ein Smartphone oder ein Ziegel auf dem Beifahrersitz. Verwendet werden offensichtlich unterschiedliche Fotos. Einige Nutzer posten den Beitrag ohne eigenen Kommentar, andere tun Ihren Unmut kund oder rufen noch separat zur Mithilfe beziehungsweise zum Teilen des Posts auf. So lautet der Text:
Jemand hat heute Nacht mit diesem Ziegel in mein Auto eingebrochen. Dieser Trottel hat dabei aber sein Handy in meinem Auto liegengelassen – und noch besser: sein Facebookprofil stand offen! Kennt jemand diese Person? Http://www.fb.com/profile.php ?
Vielen Dank für das Teilen!!!!!!!
Knackpunkt ist hier der Link, der angeblich zum Profil des Einbrechers führen soll. Da viele Nutzer hilfsbereit, sensationsgierig oder neugierig sind, wird der Link ganz unwillkürlich angeklickt. Er wirkt wie ein Magnet. Doch was dann passiert, überrascht viele Nutzer.
Ein Klick auf den Link sorgt für Überraschung
Wer den Link anklickt, sieht nicht etwa das Profil des Einbrechers, sondern sein eigenes Konterfei oder zumindest die eigene Profilseite. Das bedeutet allerdings nicht, dass auch andere Nutzer Ihr Profil sehen, wenn sie auf den Link klicken. Vielmehr ist es so, dass jeder sein eigenes Profil sieht, da der Link eben nicht zu einem bestimmten, sondern zu dem eigenen Profil führt.
Hier hat sich also jemand einen Scherz erlaubt. Eigentlich ist das ein prima Post für einen Aprilscherz am ersten April. Aktuell kommt dieser also etwas verspätet. Allerdings können wir Entwarnung geben. Der Klick auf den Link ist nicht gefährlich und es handelt sich nach unseren Erkenntnissen auch um keinen Trojaner, der den Beitrag automatisch postet.
Was ist mit dem Foto von dem Einbruch?
Bleibt noch zu klären, ob das Posten des Fotos ein Problem ist. Hier raten wir zu großer Vorsicht. Uns ist aktuell nicht bekannt, wer die Urheberrechte an dem geposteten Foto besitzt. Grundsätzlich benötigen Sie die Erlaubnis des Urhebers, wenn Sie das Foto öffentlich posten und verbreiten möchten. Da die meisten Nutzer keine Erlaubnis des Rechteinhabers haben, raten wir grundsätzlich vom Posten des Fotos ab.
Wenn Sie Ihre Freunde also an der Nase herumführen möchten, dann tun Sie das möglichst ohne ein fremdes Foto. Im schlimmsten Fall kommen Sie durch das Posten des Fotos mit dem Urheberrecht in Konflikt, was teuer werden kann.
Kann ich den Post unbedenklich teilen?
Theoretisch können Sie den Text ohne Foto teilen, um Ihre Freunde zu veralbern. Allerdings könnten sich einige Freunde oder Bekannte dadurch gestört fühlen. Genau genommen handelt es sich bei diesem wie bei den meisten Kettenbriefen um Spam. Nicht alle Nutzer sind davon begeistert.
Es gibt noch einen weiteren Punkt zu beachten. Gerade wenn es darum geht, dass man die Hilfe anderer Menschen in Anspruch nehmen möchte, sind solche Spaßnachrichten eher unangebracht. Denn je öfter solche Scherze gepostet werden, umso mehr werden sie Teil des alltäglichen Spams. Eventuell benötigen Sie später wirklich einmal die Hilfe Ihrer Freunde und dann beachtet Ihre Nachricht keiner, weil diese als Scherz eingestuft wird.
Deshalb empfehlen wir, den Post nicht zu teilen oder neu zu posten.
Bitte denken Sie auch immer an Menschen, die den Scherz nicht sofort erkennen und sich große Sorgen darüber machen, dass auf Facebook öffentlich nach ihnen gefahndet wird. Genau dieser Eindruck entsteht nämlich bei Menschen, die den Hintergrund nicht sofort verstehen. Gerade bei psychisch labilen Menschen kann aus dem Spaß dann schnell bitterer Ernst werden.
Wie ist Ihre Meinung zu diesem Thema?
Haben Sie den Beitrag auch bei einem Ihrer Freunde gesehen und wie ist Ihre Meinung zu diesem Thema. Finden Sie es angebracht damit zu scherzen oder sehen Sie auch eher die Gefahr, dass ein Hilferuf im Ernstfall untergehen könnte? Teilen Sie uns Ihre Meinung bitte in den Kommentaren unterhalb des Artikels mit.
Falls Sie selbst einen kuriosen Post gesehen haben oder einen Kettenbrief vermuten, dann senden Sie uns diesen an [email protected]. Wir prüfen diesen und verfassen bei Bedarf eine Warnung.
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