Auf Facebook wird gerade eine Warnung häufig geteilt, in der es um ein verdächtiges Fahrzeug und um nächtliches Klingeln an der Haustür geht. Hinter dem Vorfall vermutet der Urheber der Nachricht eine neue Einbrecher-Serie. Gibt es tatsächlich eine Straftatenhäufung mit dieser Vergehensweise oder handelt es sich um eine Falschmeldung?
Warnungen, die in den sozialen Medien verbreitet werden, sind nicht immer echt. Oft soll einfach nur Angst verbreitet werden. Solche Kettenbriefe sind aber nicht immer eindeutig zu erkennen. Ob es sich um einen Hoax handelt oder ob es tatsächlich Zusammenhänge mit bekannten Straftaten gibt, kann nur die örtliche Polizei feststellen.
Gerade wenn es um die Gesundheit, das Haus und den Besitz darin geht, nehmen das einige Menschen sehr ernst und teilen den Kettenbrief weiter. Sicherlich steckt hinter dem Teilen nur der Gedanke, Freunde und Bekannte zu warnen, doch das ist nicht immer hilfreich. Während wir Erwachsene uns von Kettenbriefen im sozialen Netzwerk Facebook oder auf WhatsApp weniger beeindrucken lassen, ist dies bei labilen Menschen, Kindern und Jugendlichen anders. Diese denken in vielen Fällen, dass dort die Wahrheit geschrieben steht, weil es ja die eigenen Freunde mit ihnen teilen.
Aktuell wird ein Beitrag auf Facebook geteilt, der einen Vorfall in Hessen beschreibt. Laut dem Verfasser des Posts sollen Unbekannte mitten in der Nacht geklingelt haben. Ein verdächtiger Kleintransporter mit osteuropäischem Kennzeichen soll dabei auch eine Rolle spielen. Die beschriebene Szenerie hinterlässt schon bei manchen Lesern ein ungutes Gefühl. Der Verdacht, dass es sich um eine neue Einbrecher-Masche handelt macht daraus eine echte Horrorvorstellung. So lautet der Post im Original:
Achtung
Gestern Nacht wurde bei uns um 2:30 Uhr Sturm geklingelt. Vor unserem Haus stand ein polnischer dunkler Opel Vivano mit dem Kennzeichen „LU …..“ mit einer Person. (Das Auto wurde ein Tag zuvor am 09.06.20 am … mit vier Männern gesichtet.)Trotz dem penetranten Klingeln öffneten wir nicht die Tür und verhielten uns ruhig und ohne Licht. Wahrscheinlich waren die anderen Männer um unser Haus versteckt.
Vorfall wurde gestern bei der Polizei gemeldet, da es sich um eine neue Einbrecher-Masche handelt. Sobald die Tür geöffnet wird, wird man überwältigt und die Täter dringen in das Haus ein.
Bitte teilen, damit soviel wie möglich gewarnt werden.
Was hat es mit dieser Warnung auf sich?
Der Wahrheitsgehalt dieser Nachricht ist recht schwer zu überprüfen. Es gibt tatsächliche eine Pressemitteilung über einen ähnlichen Vorfall, der allerdings im Saarland stattgefunden haben soll. In der Polizeimeldung ist von einem Vorfall die Rede, der auch nächtliches Klingeln und einen verdächtigen Kleintransporter mit polnischen Kennzeichen beschreibt. Allerdings gab es hier keine weiteren Ermittlungsansätze. Zudem warnt die Polizei:
Das würde wiederum die Meinung bestätigen, dass es sich bei der Facebook-Nachricht zum Vorfall um eine Falschmeldung handeln könnte und der Verfasser lediglich Aufmerksamkeit sucht. Bestätigt ist dies jedoch nicht. Aus den Kommentaren unter dem Facebook-Posts geht teils hervor, dass diese Nachricht kopiert sein könnte. Womöglich wird immer nur der Ort des angeblichen Geschehens angepasst.
Sie sollten den Kettenbrief auf keinen Fall weiter teilen. Schließlich gibt es keine Beweise für die Echtheit dieser Nachricht. Selbst die Behörden warnen vor Falschnachrichten, die sich in den sozialen Netzwerken verbreiten.
Wenn Sie die Warnung schon einmal gelesen haben, dann können Sie trotzdem etwas mitnehmen. Sie sollten auf jeden Fall vorsichtig sein, wenn zu einer ungewöhnlichen Zeit jemand unerwartetes an Ihrer Haustür klingelt. So, wie es in der Nachricht beschrieben wurde, sollten Sie sich auf keinen Fall verhalten. Zeigen Sie, dass Sie zu Hause sind. Licht und Geräusche aus dem Haus, würden potenzielle Einbrecher eher abschrecken.
Die Tür sollten Sie trotzdem nicht unüberlegt öffnen. Über ein Fenster oder die Gegensprechanlage können Sie in Erfahrung bringen, wer Sie zur nächtlichen Zeit stört. Im Zweifel rufen Sie die Polizei. Die Beamten sind Ihnen mit Sicherheit nicht böse, wenn es sich am Ende als harmlos herausstellt.
Soweit die Informationslage zum jetzigen Zeitpunkt. Sollten wir zu einem späteren Zeitpunkt neue Informationen haben, werden wir darüber selbstverständlich berichten.
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