Sie möchten sehen, wer Ihr Profil auf Facebook besucht hat? Das versprechen seit Jahren unzählige Posts auf Facebook. Doch was hat es damit auf sich und können Sie die Profilbesucher auf Facebook überhaupt sehen?
Auch in dem sozialen Netzwerk Facebook sind Sie vor Betrügern nicht sicher. Erst unlängst haben wir über eine Facebook-Nachricht berichtet, die über den Missbrauch von Fotos bei einer Arztsuche informierte. Tatsächlich handelte es sich dabei allerdings um einen Phishing-Angriff. Zudem werden auf Facebook viele Nutzer mit Fake-Gewinnspielen hereingelegt, wie zuletzt mit den E-Bike Gewinnspielen im Namen von Edeka und anderen Firmen.
Und der Wahnsinn geht noch weiter. Seit Jahren kursieren Nachrichten im Facebook Messenger oder Posts auf Facebook, welche die Anzeige der eigenen Profilbesucher versprechen. Diese Profil Viewer-Funktion gehört wohl zu den begehrtesten Funktionen der Nutzer überhaupt. Schließlich sind fast alle Menschen neugierig und möchten sehen, wer auf der eigenen Facebook-Seite war. Und genau das nutzen Betrüger aus und locken neugierige Facebook-Nutzer in eine Falle.
Wir weisen vorab darauf hin, dass Facebook für diesen Betrug nicht verantwortlich ist. Betrüger missbrauchen den Namen, um Nutzer zu täuschen.
Das seit 2004 bestehende soziale Netzwerk Facebook ist wohl jedem Internetnutzer bekannt. Viele, vor allem junge Nutzer, lieben es. Es gibt aber auch Menschen, die eine Registrierung bei Facebook bewusst ablehnen. Mit der Gratis-App Facebook für
Gibt es auf Facebook eine Liste mit Profilbesuchern?
Andere soziale Netzwerke wie Xing oder LinkedIn haben derartige Listen, mit denen Sie sich die letzten Besucher Ihres Profils ansehen können. Bei Facebook gibt es diese Funktion zum heutigen Zeitpunkt nicht. Diese Posts und Nachrichten sind frei erfunden und dienen lediglich als Klickmagnet. Sie sollen dem angegebenen Link folgen, der Sie in der Vergangenheit, aktuell und in der Zukunft in diverse Fallen lockt. In diesem Artikel erfahren Sie, was beim Klick auf die betrügerischen Links passieren kann.
Bereits 2017 haben wir vor einem Profilbesucher-Beitrag gewarnt
Die dubiosen Nachrichten mit vermeintlich neuen Funktion, zusätzlichen Plug-ins oder geheimen Tricks sind seit vielen Jahren im Umlauf und nach wie vor noch aktuell. Und trotz der vielen Warnungen fallen auch heute noch zahlreiche Facebook-Nutzer auf den Betrug herein. Die Posts und Nachrichten im Messenger werden ständig angepasst und geringfügig verändert. Die Kernaussage und damit der Türöffner für Betrüger bleibt: „Möchten Sie eine Liste Ihrer Profilbesucher sehen?“ Wir haben beispielsweise schon im Jahre 2017 vor einer solchen Nachricht gewarnt. Damals sah diese so aus:
Wer dem damaligen Link folgte, gelangte in eine Datenfalle. Kriminelle haben auf dieser Weise versucht Zugriff auf das Facebook-Profil und die dort gespeicherten Daten zu bekommen. Das ist heute nicht mehr ganz so einfach wie damals, dennoch lauern auch heute noch viele Gefahren.
Profilbesucher-Beitrag fordert Berechtigungen für Apps
In der Vergangenheit ging es meist darum, dass Sie einer dubiosen Facebook-App Zugriff auf Ihr Facebook-Profil und damit Ihre persönlichen Daten gestatten sollten. Aufgrund umfangreicher Berechtigungen können diese Apps dann in Ihrem Namen Posts verfassen und selbstständig Nachrichten an Ihre Freunde senden. Das ist für die Betrüger sehr praktisch, da sie auf diese Weise die Profilbesucher-Nachricht schnell weiterverbreiten können. Glücklicherweise hat Facebook diese neugierigen und teils betrügerischen Apps stark eingeschränkt, sodass die Links in den Facebook Profilbesucher Nachrichten heute überwiegend in andere Fallen locken.
Profil Viewer führt auf Facebook häufig in Phishing-Falle
Immer häufige beobachten wir, dass der Link dieser Posts zu gefälschten Webseiten führt. Diese sehen optisch der echten Facebook-Seite zum Verwechseln ähnlich. Das ist auch nicht schwer, da in der Regel das von Facebook bekannte Login-Formular für die Anmeldung angezeigt wird. Dieses ist recht rudimentär, in diesem Fall aber extrem gefährlich. Denn wenn Sie Ihre Zugangsdaten für Facebook auf der gefälschten Webseite eingeben, werden diese direkt an Kriminelle übermittelt. Diese können sich dann mit Ihren Daten einloggen und jede Menge Unsinn anstellen. Auch hier werden in der Regel wieder neue Posts abgesetzt oder gar Messenger-Nachrichten in Ihrem Namen versendet.
Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie Ihren eigenen Account und das Facebook-Konto Ihres Kindes mit einem zusätzlichen Schutz versehen, indem Sie die zweistufige Authentifizierung für Facebook aktivieren. Diese Funktion verhindert, dass Fremde ungehinderten Zugriff zu Ihrem Facebook-Account erlangen. So können Hacker selbst dann nicht auf Ihre Daten zugreifen, wenn sie das Passwort erspäht haben.
Haben Sie diese Videos schon gesehen?Datensammler und Werbefalle lauert auch bei Profilbesucher-Posts
Von Kettenbriefen sind Ihnen die Webseiten mit zahlreichen Gewinnspielen schon bekannt. Auch nach einem Klick auf den Link eines unseriösen Posts gelangen Sie immer öfter auf Webseiten von Datensammlern oder dubiosen Landing-Pages für Bitcoin oder andere Geldanlagen im Internet. Dort werden Ihnen plötzlich lukrative Preise in Aussicht gestellt. Leider geben viele Nutzer ihre Daten ein, ohne vorher genau zu überlegen oder das Kleingedruckte zu lesen.
Mit der Eingabe Ihrer persönlichen Daten auf der Gewinnspielseite erteilen Sie dem Gewinnspielveranstalter eine Werbeerlaubnis. Das bedeutet, dass dieser Ihre Daten für den Versand von Werbung nutzen und Ihre persönlichen Informationen an andere Unternehmen verkaufen darf. Sie müssen sich also auf viel Werbung per Post, E-Mail, SMS und auf Werbeanrufe einstellen. Sind Ihre Daten einmal im Umlauf, wird es schwer, diese wieder zurückzuholen.
Nach der Teilnahme an derartigen Gewinnspielen im Internet bekommen viele Verbraucher einen Anruf. Angeblich hätten sie etwas gewonnen und sind unter den Finalisten für den Hauptpreis. Oft geht es beispielsweise um einen Reisegutschein oder Einkaufsgutschein. Bei der Gelegenheit wird Ihnen mit einer Lüge allerdings ein Abo für eine Zeitschrift untergejubelt. Wie das genau funktioniert, lesen Sie in unserem Artikel „Sie sind Finalist“ .
Auch in Abofallen können Sie gelangen
Immer häufiger führen die Links auch in sogenannte Abofallen. Diese sind ganz unterschiedlich gestaltet und oft von vielen Faktoren abhängig. Es kommt beispielsweise darauf an, mit welchem Betriebssystem Sie die Seite besuchen und ob Sie per WLAN oder mit mobilem Internet surfen. In Abhängigkeit dieser Parameter werden teils unterschiedliche Webseiten geladen. In einigen Fällen werden Abos abgeschlossen, die direkt über die Telefonrechnung abgebucht werden. Bei anderen Abofallen müssen Sie Ihre Kreditkartendaten eingeben.
Auch vor Viren sind Sie nicht sicher
Besonders vorsichtig sollten Sie sein, wenn Sie eine Software oder eine App herunterladen sollen. Im schlimmsten Fall holen Sie sich auf diese Weise eine Schadsoftware auf Ihr Smartphone oder den Computer. In der Vergangenheit haben wir beispielsweise Banking-Trojaner unter Android beobachtet, die das Onlinebanking anzapfen und Überweisungen umleiten konnten.
Ihre Fragen zum Thema Profilbesucher auf Facebook sehen
Sind in diesem Artikel noch Fragen offengeblieben? Bitte nutzen Sie die Kommentare unter dem Artikel für Ihre Fragen oder Tipps an andere Leser. Wir werden Ihre Fragen in der Regel innerhalb von 48 Stunden in den Kommentaren beantworten.
Falls Sie Spam oder Phishing auf Facebook oder in Ihrem E-Mail-Postfach finden, dann leiten Sie uns diese Nachrichten bitte an [email protected] weiter. Wir prüfen diese und warnen andere Leser.