Im sozialen Netzwerk Facebook werden immer wieder mal Statusbeiträge geteilt, die aufgrund Ihres Inhalts schnell für Aufruhr sorgen. So ist es auch mit dem Post, in dem Moslems angeblich ein Verbot der Hundehaltung fordern. Doch was ist an diesem Beitrag dran?
Der Beitrag um die Moslems und das Verbot der Hundehaltung verbreitet sich derzeit im sozialen Netzwerk Facebook wie ein Lauffeuer. Es ist nicht auszuschließen, dass die Nachricht bald auf WhatsApp überschwappt und auch dort weiter verbreitet wird.
In dem Facebook-Post ist ein Mann mit einem Hund und einem Flyer in der Hand zu sehen. Dort Lesen Sie auf Englisch, dass eine Organisation namens „For Public Purity“ („Für öffentliche Reinheit“) fordert, dass die Anzahl der Hunde in der Öffentlichkeit eingeschränkt werden muss, da sich die muslimische Gemeinde dadurch gestört fühlt. In dem Blog wird dann auf die Webseite von „Deutsche Lobby“ verlinkt.
Der Inhalt des Flyers hat ebenfalls auf Facebook schon die Runde gemacht. Und das Thema an sich kochte bereits im Jahr 2016 einmal auf.
Was ist an der Geschichte dran?
An dieser Stelle verweisen wir gern auf die Recherchen unsers Kooperationspartners Mimikama aus Österreich. Die Kollegen und Fake-News-Experten haben dazu Folgendes geschrieben:
Tatsächlich fanden viele Einwohner Manchesters in Großbritannien und umliegenden Städten jene Flyer im Juli 2016 in ihren Briefkästen. Kurzzeitig existierte auch die auf dem Flyer erwähnte Webseite, welche mittlerweile offline ist, hier aber jedoch noch eingesehen werden kann.
Wer steckt dahinter?
Das wird wohl im Dunklen bleiben, da weder der Flyer noch die Webseite irgendwelche Kontaktdaten enthielt. Auch die Facebookseite der Gruppe gibt keinerlei Hinweise und wird seit Juli 2016 nicht mehr gepflegt.
Ergebnis
Wir berichteten bereits mehrmals über angebliche Hundeverbote, doch auch hierbei handelt es sich um nichts anderes als Gekläffe.
Pöbelnde Kleingeister nutzen das ungenügende Wissen darüber, wie Muslime und Hunde zueinanderstehen, wissen meist nur, dass die Tiere als unrein angesehen werden und basteln sich daraus ihre eigene kleine Verschwörungstheorie, dass Muslime Hundehaltung verbieten wollen.
So wurde hier ein anonymer Flyer gedruckt + Webseite + Facebook-Seite, um so richtig schön die Gemüter gegeneinander aufzuhetzen. „Geholfen“ hat es aber nicht.
Die Bürger von Manchester nahmen diese anonyme Forderung einer mittlerweile wohl eingestampften Organisation eher gelassen. Und das sollten wir auch.
Unser Fazit
Da weder die Webseite gepflegt wird noch dass Thema neu ist, wurde hier einfach ein alter Post wieder aktiviert. Wie auch bei Kettenbriefen üblich, tauchen manche Themen nach einer gewissen Zeit einfach wieder auf. Schuld daran ist sicher auch die Erinnerungs-Funktion von Facebook. Diese zeigt Ihnen jeden Tag an, was an dem gleichen Tag vor x Jahren passiert ist.
Kettenbrief erhalten?
Haben Sie den Kettenbrief auch erhalten? Vielleicht sogar als WhatsApp-Nachricht. Dann leiten Sie uns diese an unsere WhatsApp Nummer 03054909774 weiter. Alternativ senden Sie uns eine E-Mail an [email protected]. Auch andere Kettenbriefe können Sie uns senden. Wir prüfen, was dahinter steckt und geben bei Bedarf eine Warnung heraus.
- Faktencheck: Moslmes fordern ein Verbot der Hundehaltung auf mimikama.at
- Manchester: Flugblätter gegen Hundehaltung verteilt auf schweizmagazin.ch
- Leaflets calling for a ban on dogs in public because they are ‚impure‘ are posted to houses in Cheetham Hill auf manchestereveningnews.co.uk
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