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flexkino.com: Vorsicht Kostenfalle – Ist das Streaming legal oder Illegal


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Die Film-Streaming-Portal kinozeit.net, flexkino.com und kinoflexx.com bieten Kinofilme im Internet an. Nach eigenen Angaben des Portals ist der Streaming-Dienst legal. Allerdings gibt es Beschwerden von Nutzern. So bekommen Zuschauer unerwartet Rechnungen und sollen innerhalb von drei Tagen 143,88 Euro beziehungsweise 238,80 Euro bezahlen. Wir klären, was es damit auf sich hat.

Webseiten mit Streaming-Angeboten sind im Internet zahlreich vertreten. Die Onlineportale meinekinowelt.com, kinozeit.net, flexkino.com und kinoflexx.com richten sich an deutschsprachige Nutzer und bieten für Filmliebhaber genügend Stoff für einen gemütlichen Kinoabend auf der Couch. Neben einigen aktuelleren Filmen wie „Fifty Shades of Grey – Gefährliche Liebe“ sind in der Onlinevideothek auch ältere Streifen bis in das Jahr 2003 zu finden. Nach eigenen Angaben des Portals können alle Filme vollkommen legal angesehen werden.

Ganz unproblematisch sehen wir die Nutzung der Onlinevideothek allerdings nicht. Denn die Ungereimtheiten und die Beschwerden von Nutzern im Netz sprechen nicht gerade für kinozeit.net, flexkino.com und kinoflexx.com.

Update 06.07.2017 Unsere Leser melden, dass es aktuell ein neues Portal gibt, welches sich augenscheinlich an deutschsprachige Nutzer richtet. Die Webseite meinekinowelt.com ist optisch mit flexkino.com vergleichbar. Allerdings gibt es wesentliche Unterschiede. Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen sind in deutscher Sprache verfasst und die Regelungen zu den Kosten wurden hervorgehoben. Sie sind damit deutlich transparenter. Zudem kostet der Service mit 238,80 € pro Jahr deutlich mehr als bei flexkino.com. Auch ein korrektes Impressum gibt es auf meinekinowelt.com. Da der Preis für den Account bei der Registrierung ausdrücklich genannt wird und es einen Button „Jetzt Kostenpflichtig Registrieren“ gibt, kann hier nicht von keiner Kostenfalle gesprochen werden. Sehen Sie sich die Vertragsbedingungen genau an, bevor Sie ein Konto anlegen.

Ist flexkino.com legal?

Genau diese Frage lässt sich leider nicht eindeutig beantworten. Schließlich kann der Verbraucher im Einzelfall nicht beurteilen, ob kinozeit.net, flexkino.com und kinoflexx.com die Rechte für das Streaming der Streifen besitzt. Es könnte freilich der Fall sein, denn das Angebot ist kostenpflichtig, worauf wir später noch zurückkommen. Allerdings deuten andere Besonderheiten darauf hin, dass etwas nicht stimmen könnte. 

Impressum fehlt

Obwohl sich das Angebot eindeutig an deutschsprachige Verbraucher richtet, fehlt auf der Webseite ein Impressum mit den entsprechenden Pflichtangaben. Sie wissen also nicht genau, wer für das Streaming-Angebot verantwortlich ist. Ein möglicher Anbieter geht nur aus den englischsprachigen Nutzungsbedingungen von flexkino.com hervor. Dort ist als Anbieter Turquoiz Limited, Greystones Greystones, Turton Road, Tottington, United Kingdom, BL8 3QG genannt.

Anonyme Registrierung der Domain

Kein gutes Zeichen ist zudem, dass die Webseite über einen Anonymisierungsdienst registriert ist. Der Inhaber der Domain möchte offenbar nicht mit seinem Namen in Erscheinung treten. In Zusammenhang mit dem fehlenden Impressum könnte das auf ein illegales Angebot hindeuten.

Englischsprachige AGBs und Datenschutzbedingungen

Während die gesamte Webseite in deutscher Sprache verfasst ist, sind die Nutzungsbedingungen und die Datenschutzerklärung nur in englischer Sprache verfügbar. Eventuell sollen Sie diese ja gar nicht so genau verstehen, damit Sie die Kostenfalle nicht auf den ersten Blick erkennen.

Keine HTTPS-Verbindung

Um den Dienst überhaupt nutzen zu können, müssen Sie sich mit Ihren persönlichen Daten anmelden. Die Übertragung der Daten ist nicht per HTTPS verschlüsselt. 

In einem aktuellen Urteil hat der Europäische Gerichtshof erst unlängst entschieden, dass die Nutzung von Streaming-Diensten illegal ist, wenn der Verbraucher hätte wissen können, dass das Portal rechtswidrig handelt. Letztlich ist fraglich, ob ein Gericht im Ernstfall entscheidet, dass Sie als Verbraucher aufgrund der genannten Kriterien erkennen konnten, dass es sich um kein legales Angebot handelt. Urteile zu kinozeit.net, flexkino.com und kinoflexx.com gibt es nach unseren Informationen noch nicht. 

Wenn Sie legal Spielfilme oder Kinderfilme ansehen möchten, dann sollten Sie sich unsere Übersicht legaler Streaming-Dienste ansehen. In den Alternativen zu illegalen Streaming-Angeboten finden Sie kostenlose und kostenpflichtige Streaming-Anbieter und können legal Actionfilme, Thriller, Fantasy-Streifen oder Kinderfilme via Video-on-demand ansehen.

flexkino.com versendet Rechnungen über 143,88 Euro

Immer mehr Verbraucher beschweren sich über Rechnungen von flexkino.com und droht bei Nichtzahlung mit Anwälten. Darin werden Kosten für die Nutzung des Streaming-Diensts in Höhe von 143,88 Euro gefordert, die der Nutzer innerhalb von drei Tagen bezahlen soll. 

Geregelt ist das in den englischsprachigen Nutzungsbedingungen. Wer sich bei flexkino.com registriert, erhält zuerst eine Art kostenlosen Probe-Account für 5 Tage. Dieser wird allerdings nach 5 Tagen, nach den Vorstellungen des Anbieters, automatisch zu einem kostenpflichtigen Kundenkonto. Einzige Ausnahme: Sie haben das Testkonto innerhalb der ersten 5 Tage gekündigt. In den AGBs ist dazu zu lesen:

[…] The registration should always begin with a free trial period of 5 days. If you cancel your subscription within this period, your account will be completely removed from our database. If you do not cancel your subscription during the free trial period, your account will automatically be changed to Premium for a period of one year. […]

When you sign up for a free trial and you cancel your account during a free trial period, no payment should be charged. If you do not cancel your account within 5 days, your account should automatically be extended to the annual Premium account at a cost of 11,99€ per month (143,88€ per year). […]

Wer sich anmeldet, gibt dem Unternehmen nicht nur seinen Namen und seine E-Mail-Adresse bekannt, sondern auch die vollständige Anschrift und die Handynummer zur Verifizierung. Entsprechend einfach haben es die Macher der Seite mit dem Versand der Rechnungen. Doch ist die Zahlung berechtigt?

Heute aktuell: Das müssen Sie gelesen haben:

Muss ich die flexkino.com-Rechnung bezahlen?

Nach deutschen Normen dürfte es unserer Meinung nach hier zu keinem wirksamen Vertragsabschluss kommen. Einerseits werden die AGBs beziehungsweise Nutzungsbedingungen im Rahmen der Registrierung nicht wirksam einbezogen. Andererseits wird mit keiner Silbe erwähnt, dass es sich bei der Registrierung um eine Art Probeabo handelt, was in ein kostenpflichtiges Abonnement umgewandelt wird. 

Registrierung flexkino.com
Aus der Registrierung auf flexkino.com geht weder hervor, dass es sich überhaupt um ein kostenpflichtiges Angebot oder ein Probeabo handelt, noch dass und in welcher Höhe Kosten entstehen. (Screenshot)

Erst unlängst hatte das Oberlandesgericht Hamm in einem ähnlichen Fall (profi-kochrezepte.de) entschieden, dass Verbraucher klar und unmissverständlich über die Kostenpflichtigkeit eines Angebots informiert werden müssen. Eben das geschieht hier nicht. 

Auch der in Deutschland vorgeschriebene Button „Kostenpflichtig bestellen“ oder ähnlich ist nicht zu finden.

Sie haben deshalb die Möglichkeit, der Rechnung zu widersprechen und die Forderung abzuwehren. Dafür können Sie beispielsweise diesen Musterbrief der Verbraucherzentrale verwenden. Falls Sie eine individuelle Beratung wünschen, erhalten Sie diese in Deutschland kostengünstig in den Beratungsstellen der Verbraucherzentralen oder bei dem Anwalt Ihres Vertrauens.

06.07.2017 Ganz anders sieht es aus unserer Sicht für Kunden aus, die sich über die Webseite meinekinowelt.com registriert haben. Hier wird klar und deutlich auf die Kostenpflichtigkeit des Angebots hingewiesen. Der Nutzer ist also von Anfang an informiert, was der Zugang zu dem Streaming-Portal kostet.

Existiert flexkino.com noch und woher könnte der Streaming-Dienst stammen?

Teilweise ist keine Registrierung möglich. Eine Fehlermeldung deutet nicht nur auf russische Wurzeln hin, sondern gibt auch Auskunft darüber, dass aufgrund von fehlendem Guthaben offenbar keine SMS versendet werden können. Wir wissen nicht, ob dem Anbieter das Geld ausgegangen ist oder es sich nur um ein vorübergehendes Problem handelt.

 

Registrierung flexkino.com kein Guthaben
Etwas kurios ist schon, dass ein Unternehmen aus Großbritannien offensichtlich einen russischen Dienstleister für den SMS-Versand nutzt. Darauf deutet jedenfalls die russische Fehlermeldung hin. (Screenshot)

Ihre Erfahrungen mit meinekinowelt.com, kinozeit.net, flexkino.com und kinoflexx.com

Haben Sie auch eine Rechnung von flexkino.com bekommen oder nutzen Sie den Streaming-Dienst? Bitte berichten Sie in den Kommentaren unterhalb des Artikels über Ihre Erfahrungen. Durch Ihren Praxisbericht können sich andere Leser ein noch besseres Bild von dem Anbieter machen. Gerne können Sie uns Rechnungen oder Mahnungen an [email protected] senden, damit wir den Artikel aktualisieren können.

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4.67 (3 Stimmen)

1 Gedanke zu „flexkino.com: Vorsicht Kostenfalle – Ist das Streaming legal oder Illegal“

  1. Momentan heisst die Seite „www.momostraem.de“. Sie schicken keinen Bestätigungscode, damit der Kunde überhaupt keine Ahnung hat, dass er dort registriert ist. So kann man diese Frist für die kostenlose Abmeldung von 5 Tagen nicht halten.

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