Mit einer gefälschten E-Mail im Namen von YouTube locken Kriminelle ahnungslose Verbraucher in eine Abofalle. Angeblich geht es um ein Prämienprogramm für Zuschauer. Sie müssen nur an einer Umfrage teilnehmen, um ein Elektrogerät geschenkt zu bekommen.
Jeden Tag flattern in die digitalen Postfächer der Nutzer neue E-Mails mit unglaublichen Inhalten. Wir haben bereits vor den dubiosen Gewinnspielen gewarnt, bei denen Sie angeblich das iPhone X von Apple oder ein Samsung Galaxy gewinnen konnten.
Aktuell wird der Streamingdienst YouTube von Google als Klickköder verwendet. In einer E-Mail werden Sie zunächst beglückwünscht und Ihnen wird für die Teilnahme an einer Umfrage ein Elektrogerät in Aussicht gestellt. Dieses können Sie auf der verlinkten Webseite, die tatsächlich im YouTube-Design gestaltet ist, scheinbar für ein oder zwei Euro Versandkosten bestellen. Tatsächlich erhalten Sie jedoch kein Smartphone oder MacBook, sondern sollen monatlich bis zu 72 Euro bezahlen.
Wichtiger Hinweis: Die nachfolgend genannten E-Mails werden weder von Google noch von YouTube versendet. Die Unternehmen sind durch den Missbrauch des Namens selbst geschädigt.
So sehen die gefälschten YouTube-Mails aus
Werbe-Mails sind häufig grenzwertig und oft so formuliert, dass der Inhalt falsch verstanden werden kann oder soll. Doch in ganz krassen Fällen handelt es sich um keine Werbung mehr. Vielmehr wird der Absender gefälscht, um den Eindruck zu erwecken, dass die E-Mail von einer bestimmten Firma stammt.
Falls Sie eine Spam-Mail mit anderem Inhalt, Betreff oder Absender erhalten, dann leiten Sie diese gern per E-Mail an [email protected] an uns weiter. Folgende E-Mails sind uns bisher bekannt:
Absender:
- Youtube <[email protected]>
- YT Support <[email protected]>
- YT Support
Betreff:
- …, Als regulärer Zuschauer auf unserer Plattform bekommen Sie ein exklusives Geschenk..
- ⚠️ Dringende Benachrichtigung ⚠️
So lautet der Text der E-Mails mit dem YouTube-Angebot:
Wir warnen generell vor derartigen E-Mails, die Sie unverlangt zugesendet bekommen. Klicken Sie keine Links in solchen E-Mails an. Ihnen schenkt niemand einfach so ein Smartphone oder einen Computer im Wert von knapp 1.000 Euro. Sie können solche E-Mails sofort löschen.
Wohin führt der Link in der E-Mail?
Wenn Sie den Link in der E-Mail anklicken, gelangen Sie auf eine Webseite, die keinen Zweifel offenlässt. Versprochen wird beispielsweise ein Samsung-Smartphone für weniger 2 Euro oder ein Apple MacBook Pro.
Angeblich sollen Sie nur einen Minifragebogen beantworten. Doch hier gilt, wie bei vielen anderen Gewinnspielen: Für die Beantwortung dieser sehr einfachen und wertlosen Fragen würde Ihnen ein Hersteller oder Händler niemals ein Smartphone schenken. Und auch nicht für einen Euro verkaufen.
Natürlich hat die Aktionsseite kein Impressum, sodass Sie nicht wissen, wer für dieses Angebot verantwortlich ist. Nach der Beantwortung der Fragen gelangen Sie auf die eigentliche Bestellseite. Hier sollen Sie Ihren Namen und die Adresse eingeben, um das Geschenk zu bestellen.
Die angezeigten Produkte und Webseiten ändern sich ständig. Teils wird auf der gefälschten Webseite suggeriert, dass Sie sich auf einer Seite von Samsung oder Apple befinden.
Wir raten Ihnen von der Eingabe Ihrer Daten und der Teilnahme an dieser Aktion ab. Wer hier nicht aufpasst, gelangt direkt in eine Abofalle. Geben Sie Ihre Kreditkartendaten nicht ein.
Teures Probeabo für eine Online-Unterhaltungsplattform
Tatsächlich bestellen Sie mit der Eingabe Ihrer Daten kein Smartphone, sondern schließen ein Abo für eine unbekannte Online-Unterhaltungsplattform ab. Diese ist so unbekannt, dass sie auf der Webseite teilweise nicht einmal namentlich genannt wird, was ein zusätzliches Problem ist. Sie können ohne den Namen der Plattform nämlich schlecht kündigen. Zunächst erhalten Sie beispielsweise ein 5-Tage-Probeabo für 2 Euro. Wer dieses Probeabo nicht kündigt, zahlt nach Ablauf des Probeabos einen Mitgliedsbeitrag in Höhe von 59.99 EUR monatlich.
Der Preis für das vermeintliche Smartphone beziehungsweise für das Probeabo variiert. Wir haben auch schon den Preis von 1,95 Euro gesehen. Allerdings ist der Preis immer sehr niedrig. Dafür ist das reguläre Abo nach Ablauf der 5-tägigen-Probezeit umso teuer.
Und was ist mit dem Samsung Galaxy oder MacBook? Das wird angeblich verlost. Da der Veranstalter des Gewinnspiels aber seine Identität nicht preisgibt, ist die Verlosung stark anzuzweifeln. Da Sie nicht wissen, an wen Sie Ihre Daten übermitteln, können Sie Ihre Verbraucherrechte ohnehin nicht geltend machen.
Daten eingegeben und nun?
Haben Sie ein Abo bei dieser ominösen Online-Unterhaltungsplattform abgeschlossen, dann müssen Sie das Abo dort kündigen. Wenn Sie über Bestätigungen per E-Mail die konkrete Plattform nicht herausbekommen, dann müssen Sie den Kreditkartenanbieter dazu befragen. Dieser sollte Auskunft darüber geben können, wer die Abbuchung veranlasst. Letztlich müssen Sie in den meisten Fällen das Abo online wieder kündigen. Wir raten mittlerweile zur Sperrung der Kreditkarte. Das hat 2 Vorteile. Erstens können keine weiteren Beträge abgebucht werden und zweitens schützen Sie Ihre Daten. Schließlich wissen Sie nicht, wer jetzt im Besitz Ihrer Kreditkartendaten ist und wie diese missbraucht werden. Besprechen Sie diesen Schritt jedoch vorher unbedingt mit Ihrem Kreditkartenanbieter und holen Sie vorher unter Umständen rechtlichen Rat ein.
Gerade im Internet treten immer wieder Probleme mit Anbietern auf, die eine individuelle Beratung erfordern. Oft geht diese Beratung über das reine Zuhören oder einen Tipp hinaus. Vielmehr geht es um eine Rechtsberatung und die
Bitte beachten Sie: Der Initiator der Aktion entscheidet allein, zu welcher Webseite Sie nach dem Klick auf den Link weitergeleitet werden. Erfahrungsgemäß ändert sich diese sehr häufig. Deshalb können wir Ihnen leider nicht sagen, wo das Abo abgeschlossen wurde.
Haben Sie auch eine dubiose E-Mail erhalten?
Wir warnen regelmäßig vor betrügerischen Nachrichten. Falls Sie eine unglaubliche oder komische E-Mail bekommen haben, dann leiten Sie diese bitte an [email protected] weiter. Wir warnen bei Bedarf vor den Fake-Mails oder Spam-Nachrichten.