Wenn sich Männer oder Frauen per Internet verlieben und einer von beiden anschließend Geld benötigt, ist Vorsicht geboten. Betrüger nutzen zunehmend soziale Netzwerke und Dating Portale, um ihr Gegenüber abzuzocken. Auch der Nachrichtendienst Twitter wird für die Kontaktaufnahme genutzt. In einem Fall aus Frankenthal konnte ein Betrüger 15.000 Euro erbeuten.
Von Romance Scam wird gesprochen, wenn Kriminelle mit den Gefühlen ihrer Opfer spielen. Sie täuschen Gefühle und die Aussicht auf eine gemeinsame Zukunft vor. Oft präsentieren sich die Schwindler als attraktive Personen. In den meisten Fällen leben sie in unterschiedlichen Konstellationen im Ausland. Wir warnen vor den verschiedenen Maschen und berichten in diesem Artikel über aktuelle Fälle.
Aktuell ist das Thema übrigens seit vielen Jahren. Dennoch fallen auch heute immer wieder neue Opfer auf die Maschen der hinterhältigen Betrüger herein. Diese nutzen die Einsamkeit von Frauen und Männern oft schamlos aus. Trotz ständiger Warnungen funktioniert der Heiratsschwindel via Facebook & Co. nach wie vor noch sehr gut. Immer wieder fallen vor allem Frauen auf die Betrüger herein, die sehr geschickt mit den Gefühlen der potenziellen Opfer spielen. Betroggen sind aber auch viele Männer, die an die große Liebe glauben und aufgrund zugesandter Bilder manchmal den Verstand ausblenden.
Aktuelle Fälle zum Thema Liebesbetrug, Heiratsschwindler und Romance Scam
Die Polizei warnt bundesweit immer wieder vor Kriminellen, die ihre Opfer über Dating Portale oder soziale Netzwerke kontaktieren. In fast allen Fällen geht es um Geld, weshalb es sich hier um eine Variante des Vorschussbetrugs handelt. Häufig wird auch noch die Hilfsbereitschaft der Opfer ausgenutzt. Die Liebesbetrüger geben vor, dass sie sich in Geldnot befinden, und erzählen filmreife Geschichten. Welche Masche aktuell eingesetzt wird und zum Erfolg geführt hat, lesen Sie in den nachfolgenden Meldungen.
28.08.2020 General aus Kabul erbeutet 25.000 Euro
Eine 49 Jahre alte deutsche Frau aus der Region Grimmen hat durch „love scamming“ – also Liebesbetrug im Internet – rund 25.000 Euro verloren. Sie hatte vor einigen Monaten über Facebook einen angeblich in Kabul (Afghanistan) stationierten „General“ kennengelernt. Er gab sich als Mann Ende 50 aus, der einen „Freigabebefehl“ benötige, um das südasiatische Land wieder verlassen zu können. Er bat sie, eine Mail an die Vereinten Nationen (UN) zu verfassen und um seine Freilassung zu bitten. Dazu gab er ihr eine (natürlich falsche) E-Mail-Adresse. Nachdem die Frau den Auftrag erledigt hatte, kamen von eben dieser Mail-Adresse Geldforderungen. Diese sollten über einen gewissen Zeitraum überwiesen werden – zum Beispiel für Flüge, Bearbeitungsgebühren und eine Auslöse.
Als weitere Geldforderungen der UN kamen, wurde die Frau stutzig und erstattete Anzeige bei der Polizei.
Quelle: Polizei Neubrandenburg „Rund 25.000 Euro weg – 49-Jährige fällt auf digitalen Liebesbetrug herein“ auf presseportal.de
06.02.2019 Admiral der US-Marine erbeutet per Chat 15.000 Euro
In sozialen Netzwerken fallen ahnungslose Frauen und Männer immer wieder auf vorgetäuschte Liebe herein. Eine 45-jährige aus Frankenthal lernte ebenfalls über ein soziales Netzwerk einen Mann kennen. Dieser stellte sich als Admiral der US-Marine vor und gewann das Herz der Dame. Sie verliebte sich in ihn, obwohl die beiden sich noch nie persönlich begegnet sind. Nach kurzer Zeit kam der Schwindler wie so oft mit seiner Geschichte heraus. Angeblich sei sein Sohn schwer krank und er benötige aufgrund eines Auslandasaufenthaltes finanzielle Hilfe. Letztlich überwies die betrogene Dame insgesamt 15.000 Euro auf Bankkonten in Nigeria.
Da sie danach stutzig wurde, erstattete die enttäuschte und betrogene Frankenthalerin Strafanzeige. Das gezahlte Geld wird sie wohl für immer verloren haben, dafür aber um eine Erfahrung reicher sein.
Quelle: Betrug durch „falschen Admiral“ auf presseportal.de
03.12.2018 Vermeintlicher Geologe erbeutet per Chat 5-stelligen Betrag mit vorgetäuschter Liebe
Die Bayrische Polizei berichtet über einen dreisten Fall von vorgetäuschter Liebe. Einen fünfstelligen Betrag hat ein Betrüger von einer Frau erbeutet, die er mit Liebesbekundungen verführt hat. Die virtuelle Liebesgeschichte lief bereits seit 2016. Ein Mann hatte über eine Internet-Plattform Kontakt mit seinem Opfer aufgenommen. Per Chat gewann er über die Jahre das Vertrauen der Frau und bewegte Sie zu mehreren Überweisungen ins Ausland. Die Geschichten und wahrscheinlich auch die vorgespielte Identität des Mannes dürften dabei frei erfunden sein. Trotzdem ist die Frau einen fünfstelligen Betrag ärmer und muss zudem mit der Enttäuschung kämpfen.
18.10.2017 Vermeintlicher Soldat aus Kabul erbeutet 5-stelligen Betrag
Die Polizei Bayern berichtet von einem besonders traurigen Fall, bei dem eine 62-jährige Seniorin einen 5-stelligen Betrag verlor. Ausgangspunkt war das soziale Netzwerk Facebook, über das der Betrüger seit Mitte 2018 einen intensiven Kontakt mit der 62-jährigen aufbaute. Nach seiner Geschichte, handelte es sich um einen vermeintlichen Soldat der US-Streitkräfte, der in Kabul stationiert ist. Er gewann ihr Vertrauen, was zur Masche gehört. Die Seniorin ging davon aus, dass es die Person tatsächlich gibt. In der Folge forderte der Soldat immer wieder Geld, welches die Dame auf ausländische Konten überwies. Insgesamt ein 5-stelliger Eurobetrag und wahrscheinlich ein Großteil der Ersparnisse.
Aus unseren Erfahrungen wissen wir, dass die Personen und Lebensgeschichten in der Regel nur virtuell existieren. In Wirklichkeit handelt es sich um gemeine Betrüger, die die Masche täglich mit vielen Frauen abziehen.
05.10.2017 Scammer kontaktieren Opfer jetzt auch auf Twitter
Uns erreichte eine Nachricht einer Leserin, welche zum Glück noch rechtzeitig die Notbremse gezogen hat. Sie wurde über den Nachrichtendienst Twitter von einem Scammer kontaktiert. So berichtet die Leserin, dass beide zunächst normal geschrieben haben und berichtet wurde, was man so macht. Angeblich arbeitete der neue Kontakt der Leserin auf einer Ölplattform in England, kommt aber aus Fremont (USA). Er hätte eine verstorbene Frau und eine Tochter, welche auf der Universität in Malta studiert. Unsere Leserin wurde gefragt, ob die Tochter ihr schreiben darf. Sie sagte ja und gleich darauf kam auch eine Nachricht der Tochter.
Kurz darauf fingen die Liebesschwüre des neuen Kontaktes an. Sie solle ihm doch Bilder von sich senden. Sie allerdings bekam lediglich zwei Fotos. Anschließend sollte die Leserin dem Arbeitgeber des Kontaktes eine E-Mail senden, damit dieser Urlaub bekäme.
Außerdem erzählte der Scammer, dass seine Tochter bald Geburtstag hat und er ein Geschenk schicken möchte. Das würde aber angeblich nicht gehen, da der Arbeitgeber das Geld nicht cash, sondern auf ein Konto zahlt, an welches er nicht herankommt.
Obwohl der Scammer die Handynummer unserer Leserin hatte, um mit ihr per Skype zu chatten, kam es nie zu einem Telefonat, da er angeblich nicht genügend Datenvolumen hat.
Zum Glück ist unsere Leserin nicht auf die Geldforderung eingegangen und hat daher keinen finanziellen Schaden davongetragen.
24.05.2017 Flensburg: Frau um mehrere Tausend Euro betrogen
[…] Im aktuellen Fall hat die betrogene Frau seit August letzten Jahres insgesamt über Zehntausend Euro an einen Unbekannten überwiesen. Zwischenzeitlich hatte man sie immer wieder und zunehmend unter Druck gesetzt. Nachdem sie sich einer Freundin anvertraut hatte, ging sie zur Polizei und erstattete eine Anzeige. Einige hundert Euro konnten daraufhin noch zurückgefordert werden. Der Großteil des Geldes ist allerdings verloren.
Der Geldtransfer erfolgte dabei nach Bareinzahlung über einen Finanzdienstleister (keine Bank), der über die Ausgabe von Referenznummern weltweite Überweisungen zwischen Personen garantiert, ohne dass diese ein Girokonto führen. Der Empfänger kann den Betrag in Landeswährung ohne weitere Verzögerung abrufen. […]
Polizeidirektion Flensburg
Varianten von Romance Scam (Liebesbetrug)
Selten ist der Betrug mit vorgetäuschter Liebe nicht. Die Anonymität des Internets macht es den Betrügern leicht, ernsthaft interessierte Partnersuchende abzuzocken. Dabei spielt es keine Rolle, ob vermeintliche junge Frauen aus dem Ausland Geld benötigen, um ihre große Liebe in Deutschland besuchen zu können. Oder Frauen lernen gleichaltrige Männer kennen, die als Manager weltweit unterwegs sind und im Ausland in Not geraten. Aber auch unseriöse Dating Portale versuchen ahnungslose Partnersuchende abzuzocken, indem diese für die Kommunikation mit Fake-Profilen zahlen sollen.
Lernen Sie gerade einen Heiratsschwindler kennen?
Für Betroffene ist es nicht ganz leicht, sich mit Freunden oder der Familie über dieses Thema zu unterhalten. Vor allem wenn die ersten Schmetterlinge im Bauch für ein gut tuendes Gefühl sorgen, will niemand daran denken, dass es sich um einen Betrüger oder eine Betrügerin handeln könnte.
Falls Sie auf einen Heiratsschwindler reingefallen sind oder mit einem Betrüger Kontakt haben, können Sie gern mit uns Kontakt aufnehmen. Tun Sie das möglichst bevor Sie Geld überweisen. Nutzen Sie für die Kontaktaufnahme das nachstehende Formular. Alternativ können Sie Ihren Fall anonym in den Kommentaren unter dem Artikel schildern.
Nachricht an die Redaktion schreiben
Auf einen Liebesbetrüger hereingefallen, was ist zu tun?
Wer auf einen Betrüger hereingefallen ist, sollte unverzüglich Anzeige bei der Polizei erstatten. Eine Anzeige können Sie bei jeder Polizeidienststelle oder per Onlineanzeige im Internet erstatten. Bevor Sie zur Anzeigenerstattung zu einer Polizeidienststelle gehen, sollten Sie noch unserer Hinweise zum richtigen Verhalten bei der Erstattung einer Anzeige lesen.
Gerne können Sie Ihren Fall auch uns schildern, damit wir andere Leser vor der gemeinen Masche warnen können.
Haben Sie Erfahrungen oder können anderen Lesern Tipps geben? Dann nutzen Sie dafür die Kommentare unterhalb dieses Artikels.
Romance Scaming ist nur eine Art des Vorschussbetrugs. Wir haben in der Vergangenheit auch vor weiteren Methoden gewarnt. Beispielsweise versuchen Kriminelle auf eBay Kleinanzeigen ahnungslose Nutzer abzuzocken, suchen nach dem fingierten Tod von Verwandten nach Erben oder machen mit Gewinnversprechen Kasse.
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Hallo!
Vor 3 Wochen bekam ich eine Freundschaftsanfrage bei Facebook von einem Robert James Mark. Er sei Major der US-Armee und derzeit in Sanaa( Jemen) stationiert. Er sei verwitwet mit einer 13jährigen Tochter, die im Internat weilt. Er sprach ganz groß von Liebe und er würde gern, nachdem er aus Jemen abgezogen wird, nach Deutschland kommen. Nachdem, was ich hier gelesen habe, klingt mir das Ganze sehr verdächtig. Zumal er anders im kurzen Videochat aussah, als auf dem Foto, welches er mir schickte.
Ich sprach ihn gezielt auf den Schwindel an. Er beteuerte stets seine Liebe zu mir und er würde nie etwas tun, um mich zu verletzen.
Er wurde dann etwas seltsam und ich würde bereuen, ihm sowas zu unterstellen. Danach hatte ich 2 Tage Ruhe. Dann erhielt ich erneut eine Nachricht von ihm. Er würde mich vermissen und ich soll doch bitte zu ihm zurück kehren. Ich schrieb, er solle nicht von Liebe sprechen und bitte nicht mehr schreiben. Ich würde ihm kein Wort glauben. Seitdem habe ich Ruhe. Kennt hier jemand diesen Robert James Mark? Ich glaub auch nicht wirklich, dass es ein richtiger Name ist.
Wenn ich Ihre Zeilen lese kommt mir die Sache bekannt vor. Habe vorige Woch bei Facebook eine Freundschaftsanfrage erhalten. Der Typ sah toll aus, also habe ich geschrieben. Er schrieb mir das er Witwer sei und eine Tochter hat die in England auf ein Internat geht da er in Syrien im Einsatz ist. Nach zwei Tagen sprach er schon von liebe und ich soll auf ihn warten. Er siedelt nach seinem Einsatz nach Deutschland über. Er möchte mich zu seiner Frau machen. Sein Name ist Richard John Loper. Habe immer noch Kontakt. Werde ihn aber abbrechen.
Hey, da sind wir mindestens schon „zwei“ !!! Ich bekomme Post von einem Dr. Raymond Elliot. Stationiert in Kabul, aus Atlanta / Georgia.
“ Mädchen im Internat, Frau vor 5 Jahren verstorben, will in Deutschland eine Apotheke eröffnen. Hat kein Zugriff aus sein Konto.
Soll 3500 Euro für sein „Freilassung“ bezahlen. Angegeben war eine Kontonummer in der Türkei !!!!
Angeblich sein Vertreter !!!! Geld soll ich auf jeden Fall zurück bekommen….
Kennt jemand hier zufällig Robert James Mark? Er sool US Soldat in Jemen sein. Angeblich ist er Witwer mit einer 13jährigen Tochter und soll aus Boston kommen. Er schrieb mich letzte Woche bei Facebook an. Noch ist nichts passiert, aber durch diese Seite bin ich gewarnt