Ein WhatsApp Kettenbrief suggeriert, dass Sie ein Video auf YouTube anklicken und damit Geld an ein italienisches Krankenhaus spenden. In dem Video ist der italienische Sänger Roby Facchinetti mit seinem Hit Rinascerò, Rinascerai zu sehen. Doch der Kettenbrief ist irreführend.
Zu fast allen aktuellen und interessanten Themen entstehen auch dubiose Kettenbriefe und Fake-News. Damit werden die Menschen zusätzlich verunsichert. Oft sind diese Posts mit vermeintlich nützlichen Informationen ausgestattet. Das hat zur Folge, dass die Nutzer die Texte teilen und so für eine große Verbreitung sorgen. Tatsächlich handelt es sich meist um Fake-News oder gefährliche Halbwahrheiten.
Wir haben hier schon vor dem dubiosen Video von Odysseus auf WhatsApp berichtet. Angeblich sollte dieses geheime Informationen enthalten, die von den Medien bewusst zurückgehalten wurden. Gewarnt haben wir auch vor dem Gerücht, dass Sie Desinfektionsmittel konsumieren sollen, um sich vor dem gefährlichen Virus zu schützen. Nicht zuletzt werden gefälschte E-Mails versendet, die auf den Coronavirus aufsetzen. Diese Nachrichten enthalten tatsächlich einen Virus, allerdings ist dieser für Ihren Computer gefährlich. Auch die Nachricht um den italienischen Arzt hat für zusätzliche Verunsicherung geführt.
WhatsApp-Nachricht mit Link auf YouTube
Aktuell verbreitet sich eine Nachricht auf WhatsApp und in dem sozialen Netzwerk Facebook. Darin geht es mal wieder um das Coronavirus. Angeblich können Sie mit einem Klick auf den Link in der Nachricht Geld an ein italienisches Krankenhaus spenden.
So sieht der uns bekannte Kettenbrief aus:
https://youtu.be/D5DhJS5hGWc
Dieses Lied ist von der berühmtesten Band Italiens der 70er Jahre. Sie haben die Urheberrechte an das Krankenhaus in Bergamo überschrieben. Jeder Klick auf das Video ist damit quasi eine Spende, da YouTube dem Inhaber Geld pro Klick bezahlt. Bergamo ist zu einem Epizentrum der Corona-Krise in Italien geworden. Hier könnt ihr helfen! Gerne teilen!
Dieser text enthält im besten Fall Halbwahrheiten. Es gibt den Sänger und ja es gibt sogar das Lied inklusive YouTube Link. Allerdings ist es unmöglich mit einem Klick auf den Link Geld an ein Krankenhaus in Italien zu spenden. Auch hat der Sänger die Urheberrechte nicht an das Krankenhaus übertragen.
Typisch für diese Art von Fake-Informationen ist, dass darüber oft auch Halbwahrheiten verbreitet werden. Die Empfänger erkennen bestimmte Informationen wieder, die Sie schon aus anderer Quelle gehört haben, beispielsweise das man sich die Hände regelmäßig waschen sollte oder eben das Roby Facchinetti über die Verkäufe von seinem Song „Rinascerò, Rinascerai“ Geld an ein Krankenhaus spenden möchte. Deshalb denken viele Empfänger, dass auch der Rest der Nachricht stimmt. Und genau das ist eben oft nicht der Fall.
Roby Facchinetti distanziert sich von Kettenbrief
Der Sänger Roby Facchinetti distanziert sich auf seinem Blog von diesem Kettenbrief:
⚠️ATTENZIONE⚠️
Cari amici, anche in occasioni di unione e di speranza come questa c’è chi deve trovare un modo per produrre caos e malintesi. Sta infatti girando da qualche ora una catena WhatsApp in cui viene detto che attraverso le visualizzazioni del video “Rinascerò, rinascerai” si contribuisce a fare beneficenza per il nostro progetto.
Chiaramente ci dissociamo da queste informazioni non corrette perché gli unici modi utili per essere d’aiuto sono quelli di acquistare LEGALMENTE il brano tramite questo link che porta alle varie piattaforme digitali autorizzate:
https://smi.lnk.to/Rinascerorinascerai?fbclid=IwAR2D8UQozuKum9vAsGLrn7b8Yq7cABgooBfWuvEp9KGVtixHzv-ioi-zSB8
Oppure fare donazioni spontanee sul conto corrente dell’ospedale Papa Giovanni XXIII di Bergamo – IBAN: IT75Z0569611100000008001X73
causale: Progetto Rinascerò, rinascerai
SEGUITO DA NOME, COGNOME E CODICE FISCALETUTTI i proventi dei download e dei diritti d’autore ed editoriali (Facchinetti/D’Orazio) saranno interamente devoluti all’ospedale Papa Giovanni XXIII di Bergamo per l’acquisto di attrezzature mediche.
Tutte le informazioni ufficiali e REALI legate a questo progetto verranno sempre e solo pubblicate sui miei social e sul mio sito web www.robyfacchinetti.it
Roby Facchinetti sagt uns damit, dass Sie nur spenden können, wenn Sie den Song käuflich erwerben. Alle Einnahmen aus Downloads, Urheberrechten und Redaktionsrechten will der Künstler an das Krankenhaus Papa Giovanni XXIII in Bergamo für den Kauf medizinischer Geräte spenden.
Alternativ bietet der Sänger als Spendenmöglichkeit das Girokonto des Krankenhauses an.
Außerdem erwähnt Facchinetti, dass alle offiziellen Informationen zu seinem Projekt ausschließlich in seinen sozialen Netzwerken und auf seiner Website www.robyfacchinetti.it veröffentlicht werden.
Fakt ist, dass das Video monetarisiert wurde. Das heißt, dass Video wird mit Werbeanzeigen versehen, die vergütet werden. Die Vergütung ist stark von den Sponsoren abhängig. Das hat mit Spenden aber gar nichts zu tun. Allerdings erhöht jeder Aufruf des Videos unter Umständen die Werbeeinnahmen von Roby Facchinetti und damit erhöht sich in geringem Umfang auch der Spendenbetrag. Allerdings bringt ein Klick noch kein Geld. Vielmehr müssen Sie die Werbung ansehen. Roby Facchinetti teilt in einem Post mit, dass die Einnahmen pro Ansicht des YouTube-Videos bei ungefähr 0,0001 Cent pro Aufruf liegen, also verschwindend gering sind.
Fazit
Bitte teilen Sie diesen Kettenbrief nicht und posten Sie diesen nicht. Er sorgt nur für noch mehr Verunsicherung und wird von vielen Nutzern als Spam wahrgenommen. Das war nicht das Zeil von Roby Facchinetti. Wir berichten regelmäßig über die wichtigsten Fakten rund um das Coronavirus und beantworten häufig gestellte Fragen.
Möchten Sie gerne etwas Spenden und damit etwas Gutes für Corona-Opfer tun? Dann sollten Sie auch wissen, wohin Sie sich vertrauensvoll wenden können. Wir erklären Ihnen, was es in der Coronakrise bei den Spenden zu beachten gilt.
Echte und geprüfte Informationen bekommen Sie auf dieser Webseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.