Aktuell werden wieder einmal Bankkunden in eine Phishing-Falle gelockt. Diesmal trifft es die Kunden der Landesbank Berlin (LBB). Mit einer SMS wird suggeriert, dass Sie das Konto aktivieren müssen, um eine Kontosperre aufzuheben. Per Klick auf den Link sollen Sie Ihr Konto zugreifen. Aber genau da lauert die Falle.
Cyberkriminelle lassen sich immer wieder neue Wege einfallen, wie sie Verbraucher in Fallen locken. Neben den bereits bekannten Phishing-E-Mails im Namen der LBB werden Sie mit einer noch relativ unbekannten Methode ebenfalls in die Betrugsfalle gelockt. Neu ist diese Vorgehensweise jedoch nicht, da so bereits Commerzbank-Kunden und Kunden der Deutschen Bank betrogen wurden.
Jetzt versenden die Betrüger neben den E-Mails im Namen der Landesbank Berlin nämlich auch SMS auf das Smartphone. Wir erklären Ihnen, woran Sie den Betrug erkennen können und was Sie mit der Nachricht tun sollten.
Gleich vorab möchten wir erwähnen, dass die Landesbank Berlin weder der Absender der SMS ist, noch mit der SMS in einem Zusammenhang steht.
So sieht die Phishing-SMS auf dem Smartphone aus
Da es sich nur um eine SMS handelt, enthält diese keine Bilder oder Anhänge. Lediglich eine kurze Nachricht inklusive Link landet auf Ihrem Telefon. Als Absender ist uns bisher noch keine konkrete Rufnummer bekannt. Folgende Daten kennen wir bisher:
Absender:
- IMP
- +4915735987570
Die folgenden Texte kennen wir bereits:
Landesbank Berlin N LBB KONTO: #165881 wurde vorübergehend gesperrt. Um Ihr Konto zu aktivieren, können Sie sicher über den Link zugreifen: https://t.co/Csw…
Ihre LBB-Bank informiert Sie darüber, dass Sie den neuen mTan-Service aktivieren müssen, um Ihre Zahlung im Internet abzusichern :
https://bit.ly/2m…iF
Wir haben Ihre LBB Karte versehentlich gesperrt. Bitte schließen Sie Ihre Reaktivierungsanfrage ab, indem Sie auf die Schaltfläche klicken: https://bit.ly/lbb01
Es gibt weitere Textversionen, in denen es beispielsweise um die Sperrung der Kreditkarte geht. Fallen Sie auf diese Nachrichten nicht herein.
Haben Sie andere Textvarianten erhalten oder können Sie uns die Rufnummern mitteilen, von der die SMS kam? Senden Sie uns die Informationen an [email protected]. Wir werden den Artikel dann aktualisieren.
Link immer manuell eingeben
Bei Nachrichten, die Ihnen unaufgefordert zugesendet werden, sollten Sie immer vorsichtig sein. Um zu überprüfen, ob mit Ihrem LBB-Konto alles in Ordnung ist, empfehlen wir Ihnen, den Link lbb.de immer manuell in die Adresszeile des Browsers einzugeben. Dann erkennen Sie nämlich auch, dass das Konto gar nicht gesperrt ist. In Ihrem Onlinebanking würden Sie wichtige Nachrichten finden.
Löschen Sie die betreffende Nachricht einfach von Ihrem Smartphone. So ersparen Sie sich jede Menge Ärger.
Wohin führt der Phishing-Link in der SMS?
Der Link führt Sie auf eine nachgebaute Webseite, welche die URL lbb-online.info hat. Dort sollen Sie sich mit Ihren Zugangsdaten einloggen. Tun Sie das auf keinen Fall, da diese Informationen direkt an Kriminelle gesendet werden.
Haben Sie die Daten doch eingeben, wurden diese direkt an Kriminelle übermittelt. Und diese wollen unter Umständen noch mehr persönliche Informationen von Ihnen. Dadurch ist es sogar möglich, dass die Cyberkriminellen Ihre Identität übernehmen und damit Missbrauch betreiben. Onlinewarnungen.de hat unlängst darüber berichtet, was Betrüger mit gestohlenen Identitäten machen.
Sie lesen diese Warnung zu spät?
Falls Sie auf der verlinkten Phishing-Webseite Ihre persönlichen Daten, Zugangsdaten zum Onlinebanking oder Kreditkarteninformationen eingegeben haben, dann müssen Sie möglichst schnell aktiv werden. Wenn unsere Warnung zu spät kommt und Sie Ihre Daten auf der Phishing-Webseite schon eingegeben haben, sind folgende Dinge zutun:
- Versuchen Sie sich auf der echten LBB-Webseite unter „www.lbb.de“ einzuloggen und ändern Sie Ihr Kennwort.
- Setzen Sie sich telefonisch mit der LBB unter 030/245500 in Verbindung und lassen Sie die Kreditkarte sperren. Schildern Sie den Mitarbeitern den Phishing-Vorfall.
- Ändern Sie die Passwörter aller Onlinekonten, wo Sie die gleiche Kombination aus Benutzername oder E-Mail-Adresse und Passwort verwenden.
- Erstatten Sie Strafanzeige bei der Polizei oder im Internet.
Wo können Sie solche SMS melden?
Nachdem Sie uns unseriöse SMS melden, veröffentlichen wir eine Warnung, damit keine weiteren Nutzer darauf hereinfallen. Zusätzlich können Sie den SMS-Missbrauch bei der Bundesnetzagentur melden, damit die Absender der Fake-Nachrichten gesperrt werden.
Helfen Sie uns und warnen Sie andere Leser
Haben Sie diese oder eine ähnliche Nachricht, vielleicht sogar von einer anderen Bank, bekommen? Dann senden Sie die Message an [email protected]. Wir überprüfen die Nachricht anschließend und geben bei Bedarf eine Meldung heraus.
In den Kommentaren unter dem Artikel können Sie uns über Ihre Erfahrungen mit derartigen SMS berichten. Wir sind gespannt, was Sie bereits erlebt haben.