Auf Facebook wird in den letzten Stunden ein Artikel geteilt, der die Internetnutzer besonders bewegt. Es geht um die lukrativen Brückentage, die uns mitunter einen Kurzurlaub beschweren. Das soll nun angeblich abgeschafft werden. Doch stimmt das oder ist es ein Fake?
Manche Themen interessieren die Menschen mehr als andere. So gibt es immer einen Hype, wenn es um kostenlose Dinge wie Gewinnspiele oder Produkttests geht. Deshalb berichten wir darüber sehr häufig. Doch auch das Thema Urlaub interessiert die Internetwelt. Ganz konkret geht es aktuell um die beliebten Brückentage. Vor allem Arbeitnehmer finden diese Tage besonders interessant. Schließlich kann der Angestellte aus einem Feiertag und einem Wochenende häufig einen Kurzurlaub machen. Dafür genügt ein einziger Urlaubstag, den man wie eine Art Joker an einem sogenannten Brückentag einsetzt.
Doch das missfällt der Bundesregierung, weshalb ein neues Gesetz Brückentage unattraktiv machen soll. Das berichten jedenfalls einige dubiose Webseiten im Internet. Der dazugehörige Beitrag auf den Webseiten neueste-nachrichten.eu und news-for-friends.de wird auf Facebook aktuell gern geteilt. Und natürlich ist die Aufregung entsprechend hoch. Um diesen Beitrag handelt es sich:
Inhaltlich geht es im Artikel darum, dass Arbeitnehmern zukünftig bei Nutzung eines sogenannten Brückentages drei Urlaubstage berechnet werden sollen. Angeblich wollen Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles einen entsprechenden Gesetzesentwurf in den Bundestag einbringen. Für die neue Reglung soll es große Geschlossenheit bei den großen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverbänden sowie den beiden großen Amtskirchen geben.
Stimmt das?
Nein, natürlich nicht. Es handelt sich bei dieser News um eine vollkommen frei erfundene News. Schlimm ist eigentlich nicht, dass es diese Fake-News gibt. Beängstigend ist, dass es immer wieder Leute gibt, die diese Nachricht ungeprüft übernehmen und daran glauben. Und noch viel schlimmer ist, dass sie sich auch noch darüber aufregen. Dabei ist das eigentlich ein alter Hut. Denn wenn man die Kommentare auf der Webseite neueste-nachrichten.eu einmal liest, dann führen diese zurück bis in den August 2016. Die Fake-News ist also mindestens schon ein Jahr alt. Trotzdem fallen die Leute heute noch darauf herein.
Warum veröffentlicht neueste-nachrichten.eu und news-for-friends.de solche Fake-News?
Das fragen wir uns auch. Webseiten mit Fake-News gehören zugegebenermaßen zu den überflüssigen Webseiten im Internet. Dennoch haben auch diese Seiten ihre Leserschaft. Und mancher Leser findet dort eben genau das, was er gern lesen möchte. Auch wenn es nicht stimmt. Die Webseite neueste-nachrichten.eu macht allerdings keinen Hehl daraus, dass es sich bei den Nachrichten auf der Seite um frei erfundene Beiträge handelt. Wer sich also dafür interessiert, ob er dort die Wahrheit oder Satire liest, könnte das mit einem einzigen Blick in das Impressum schnell herausfinden. Dort steht als erster Satz:
Die Meldungen auf dieser Seite sind frei erfunden.
Das Onlineportal news-for-friends.de hat den Artikel inhaltlich wohl einfach übernommen. Wer sich den Rest der Artikel auf dieser Webseite ansieht, wird sich schnell zum Wahrheitsgehalt der Meldungen eine Meinung bilden können. Und auch hier würde ein Blick in das Impressum helfen. Das gibt es nämlich gar nicht. Besonders hochwertiger Journalismus kann das also auch nicht sein.
Prüfen Sie Nachrichten im Internet
Generell können wir immer wieder nur darauf hinweisen, dass Internetnutzer alles gewissenhaft prüfen sollten. Prüfen Sie jede Nachricht, bevor Sie diese teilen. Prüfen Sie auch unsere Artikel. Das macht sich aus verschiedenen Gründen bezahlt. Erstens regen Sie sich nicht über ausgedachte Storys anderer Zeitgenossen auf. Und zweitens, was noch viel wichtiger ist, machen Sie sich bei Ihren Freunden nicht lächerlich. Denn wenn Sie Fake-News posten können Sie sich sicher sein, dass einige Ihre Freunden denken:
„Der/Die hat’s wieder nicht gemerkt.“
In diesem Sinn sollten Sie wachsam bleiben und auf den nächsten Joke lustiger Zeitgenossen nicht hereinfallen. Eine gute Anlaufquelle für die Aufklärung zu Fake-News und anderen unstimmigen Meldungen ist mimikama.at. Unsere Kollegen sind auf Fake-News und deren Entlarvung spezialisiert, auch wenn es einmal etwas schwieriger wird. Dagegen finden Sie bei uns zahlreiche Fakeshops oder Onlineshops mit Unstimmigkeiten und werden über die neusten Spam- und Phishing-Angriffe auf dem Laufenden gehalten.
- Brückentage in Deutschland auf brückentage.info
- Neues Gesetz: Keine „Brückentage“ mehr auf neueste-nachrichten.eu (Quelle)
- Neues Gesetz: Keine „Brückentage“ mehr auf news-for-friends.de
Diese News könnten Sie auch interessieren
Unbekannte Absender drohen in E-Mails mit Inkassoverfahren, weil irgendwelche Rechnungen aus einer Online-Bestellung angeblich nicht bezahlt wurden. In einigen Fällen steckt ein gut durchdachter Betrug dahinter.
Wir warnen vor gefälschten E-Mails, die im Namen der Deutsche Kreditbank AG (DKB) versendet werden. Dabei geht es angeblich um ein neues Sicherheitssystem. Sie sollen Ihre Identität bestätigen. Doch Vorsicht: Klicken Sie die E-Mail nicht
Wir warnen vor einer E-Mail im Namen der Postbank. Diese suggeriert, dass das Passwort beziehungsweise die PIN für das Onlinebanking mehrfach falsch eingegeben und deshalb das Konto gesperrt wurde. Zudem gibt es Sicherheitshinweise. Doch es
Haben Sie vollkommen unerwartet eine E-Mail von dem Internetanbieter Strato bekommen? Es könnte sich dabei nicht nur um Spam, sondern auch um eine Phishing-Nachricht handeln. Damit sollen Ihre persönlichen Daten gestohlen werden. Wir zeigen wie
E-Mails der MICKEY AFC LTD, ELTON LTD, LESS MEDIA LIMITED, GOMO LIMITED, GOGAN LIMITED, AERN SOLUTIONS LTD oder RICKEY BUSINESS LTD erreichen derzeit zahlreiche Verbraucher. Darin wird ein angeblich offener Betrag aus einem Streaming-Portal für