Die Polizei Neubrandenburg meldet, dass der Messengerdienst WhatsApp derzeit von Kriminellen zum Cyber-Grooming genutzt wird. Ziel ist es, Kinder zur Fertigung von Nacktbildern oder -videos zu bewegen, die sie an die Kriminellen weiterleiten sollen.
Mit dem Messenger WhatsApp bleiben Sie mit Freunden und Bekannten in Kontakt und können neben Texten auch Sprachnachrichten, Bilder und Videos versenden. WhatsApp nutzen aber auch Kriminelle für ihre Zwecke. So berichten wir immer wieder über Phishing per WhatsApp-Nachricht oder WhatsApp-Kettenbriefe.
Über eine sehr gefährliche und höchst kriminelle Masche informiert derzeit die Polizei Neubrandenburg. Fremde nehmen per WhatsApp Kontakt mit Kindern auf. Ziel der Kriminellen ist es, an Bild- und/oder Videomaterial der jungen Nutzer zu gelangen. Dabei sind sie nicht auf harmlose Bilder mit Freuden oder die Aufnahmen, die auf einem Ausflug entstanden sind aus. Die Kriminellen wollen Nacktaufnahmen ihrer Opfer. Dem geht das sogenannte Cyber-Grooming voraus.
Was ist Cyber-Grooming?
Als Cyber-Grooming wird das gezielte suchen eines Kontaktes zum Zwecke des sexuellen Missbrauches bezeichnet. Diese Handlung ist nicht nur auf einen Messenger wie WhatsApp begrenzt. Auch im realen Leben kann Ihnen diese Form der Kontaktaufnahme begegnen. Doch hier können sich die Täter nicht hinter der Anonymität des Internets verstecken. Und das ist das gefährliche am Cyber-Grooming. Die Täter geben sich bei ihren Opfern oft als Personen gleichen Geschlechts und ähnlichem Alters aus. Die Opfer sollen damit das Misstrauen verlieren und können so schneller missbraucht werden.
WhatsApp-Nachrichten mit sexuellem Hintergrund
Wie die Polizei Neubrandenburg berichtet, sind in den letzten Tagen WhatsApp-Nachrichten an Mädchen im Alter von zehn bis elf Jahren versendet worden.
Hierbei handelt es sich nicht um einen harmlosen Dumme-Jungen-Streich ohne größere Konsequenzen. Bereits die Aufforderung erfüllt den Straftatbestand des sexueller Missbrauch von Kindern gemäß Paragraph 176 Strafgesetzbuch. Aus diesem Grund sollten Sie jeden Fall der Polizei melden. Eine Anzeige können Sie in vielen Bundesländern in sogenannten Onlinewachen über das Internet erstatten.
Wie können Sie Ihre Kinder schützen?
Es gibt viele Möglichkeiten, wie Sie sich und Ihre Kinder vor solchen Übergriffen schützen können. Den Zugang zu solchen Medien verweigern ist zwar effektiv, jedoch sollte hier auf Prävention gesetzt werden. Denn früher oder später werden die Kinder Zugang zu diesen Kommunikationswegen haben. Deshalb sollten Sie auf Aufklärung setzen. Die Polizei rät dazu:
Reden Sie mit Kindern auch über eine mögliche Beeinflussung durch die Zugehörigkeit zu „WhatsApp-Freundesgruppen“. Hierbei besteht die Gefahr, dass ein „realer“ Freund auf die Aufforderungen eingeht und seine „Gruppe“ auffordert, ebenfalls „mitzumachen“.[…]Polizei Neubrandenburg am 04.02.2019
Bestimmte Einstellungen in WhatsApp verhindern, dass unbekannte Nutzer mit Ihnen oder Ihrem Kind Kontakt herstellen können. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die richtigen Privatsphäreeinstellungen vornehmen. WhatsApp bietet zudem die Möglichkeit Spam zu melden. Damit helfen Sie auch potenziellen Opfern, da die WhatsApp-Accounts der Kriminellen gesperrt werden und sie mit dieser Mobilfunknummer zu Niemandem mehr Kontakt herstellen können.
Lesen Sie zu diesem Thema unbedingt auch unseren Ratgeber zum Thema Sexting. Nicht immer sind es Kriminelle, die mit Nacktbildern einen Schaden anrichten.
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