Auf WhatsApp und Facebook kursiert ein Kettebrief, nachdem im Raum Ratzeburg ein schwarzer Transporter mit zwei glatzköpfigen Männern unterwegs ist. Diese entführen angeblich Kinder, um diese im Ausland zu verkaufen. Doch was ist an dieser Geschichte dran?
Immer wieder kursieren Gerüchte in den sozialen Netzwerken Facebook und WhatsApp wonach Kinderfänger oder gar die Organmafia unterwegs ist. Zuletzt gab es eine Fakemeldung zur Orgnamafia im Raum Duisburg/Essen im August 2017.
Auch diesmal steckt nicht wirklich viel Wahrheit in der Meldung, wie die Recherche unseres Kooperationspartners Mimikama zeigt. Denn die vorliegende Sprachdatei ist ein alter Schuh aus dem Jahre 2014:
Das was man hier zu hören bekommt stimmt mit jenen Falschmeldungen überein, über die wir bereits im Jahre 2014 berichtet hatten. Damals waren es jedoch keine zwei Rumänen sondern zwei bulgarische Frauen.
Polizei Ratzeburg stellt Falschmeldung klar
Auch die Polizei Herzogtum Lauenburg und Stormarn stellt auf Ihrer Facebookseite die Falschmeldung klar. Im Wortlaut ist dort zu lesen:
+++ Fake-Meldung Fake-Meldung Fake-Meldung +++
Derzeit grassiert via Whats App und Facebook die Meldung, dass im Raum Ratzeburg ein schwarzer Transporter mit zwei glatzköpfigen Männern umherfährt, um Kinder zu entführen und diese ins Ausland zu verkaufen.
DIES IST EINE FALSCHMELDUNG
Zu den Fakten:
Der Polizei in Ratzeburg wurde gestern Nachmittag ein „verdächtiger schwarzer Transporter“ in Mustin gemeldet.
Die Kollegen sind dem Hinweis sofort „nachgegangen“, konnten jedoch keinen Transporter vorfinden.Ausschließlich vor dem Hintergrund der „dunklen Jahreszeit“ haben die Beamten der Wache gegenüber des/r Hinweisgebers/in die theoretische Möglichkeit in den Raum gestellt, es könne sich bei dem mutmaßlichen Transporter um ein mögliches Ausbaldowern von etwaigen lohnenden Einbruchszielen handeln.
Vor demselben Hintergrund vermittelt die Polizei öffentlich, dass „uns“ von Anwohnern verdächtige Fahrzeuge gemeldet werden sollen.Im Rahmen des Gespräches mit dem/r Hinweisger/in wurden Begriffe wie „Kind“, „Kita“, „Entführung“ etc. von den Beamten mit keinem Wort erwähnt.
Die Meldung über geplante Kindesentführungen entbehrt jeder Grundlage.
Was sollen Sie mit der Falschmeldung tun?
Sollten Sie per WhatsApp oder Facebook diesen Kettenbrief erhalten, senden Sie diesen auf keinen Fall weiter. Viel wichtiger ist, dass Sie den Absender ebenfalls über diesen Fake informieren.
Stoppen Sie den Kettenbrief!
Wie an diesem Beispiel wieder deutlich wird, sollten Sie nicht alles glauben, was Ihnen zugesendet wird.
Helfen Sie uns
Schreiben Sie uns in den Kommentaren unter diesem Beitrag, für welchen Ort Sie diesen Kettenbrief erhalten haben. Nur so können wir einschätzen, wie stark die Verbreitung des Kettenbriefs ist.
- Quelle: Nein! Es werden keine Kinder von zwei Rumänen entführt auf mimikama.at
- Quelle: Fake-Meldung – Klarstellung der Polizei Herzogtum Lauenburg und Stormarn (vom 15.11.2017) auf Facebook
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