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Smartphone: Erpresser-Virus fordert Lösegeld


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Eine Meldung der Verbraucherzentrale Niedersachsen bezieht sich auf einen Erpresser-Virus, der das Smartphone lahmlegt. Offensichtlich ist die Schadsoftware immer noch im Umlauf. Was das Schadprogramm anrichtet, was dahintersteckt und wie Sie sich davor schützen können, erfahren Sie in diesem Artikel.

Richtig gemein ist ein Virus, der es auf Besitzer von Android-Smartphones abgesehen hat. Betroffene haben von jetzt auf gleich keinen Zugriff mehr auf ihr Smartphone. Im Sperrbildschirm erscheint eine Nachricht, dass das Telefon aus den „unten aufgelisteten Gründen“ gesperrt wurde. Und diese Gründe lesen sich fast wie die Kartei eines Schwerverbrechers. Da geht es um das Verschicken von Spammails, die Verbreitung (kinder)pornografischen Materials, Urheberrechtsverletzungen oder das Ausplaudern von staatlichen Geheimnissen. In vielen Fällen wird auch damit gedroht, Telefonate aufzuzeichnen und Daten zu verschlüsseln.

Sperrnachricht wirkt offiziell

Auch wenn die Sperrnachricht noch so offiziell wirkt und scheint, als wenn sie direkt von der Polizei oder dem BKA käme, dürfen Sie ihr keine Bedeutung zumessen. Denn in der Nachricht steht, dass Sie ein Bußgeld von 100 Euro innerhalb der nächsten 48 Stunden via PaySafeCard bezahlen sollen. Dann würde das Smartphone wieder freigeschaltet werden. Auf keinen Fall dürfen Sie das Geld bezahlen. Denn auch wenn Sie dies tun, wird Ihr Handy nicht wieder freigeschaltet und der Erpresser-Virus blockiert nach wie vor das Gerät.

Übrigens: Die Höhe des Bußgeldes von 100 Euro ist von den Cyberkriminellen bewusst niedrig gehalten. Gerade wer sich vorher auf zwiespältigen Seiten herumgetrieben hat, wird eher dazu tendieren, das Geld zu bezahlen, als den Vorfall der Polizei zu melden.

Wichtig:

Die Polizei, das Bundeskriminalamt oder welche Behörde auch immer wird Ihr Telefon aufgrund einer Straftat niemals sperren, um danach ein Lösegeld zu verlangen. Fallen Sie auf den Unfug nicht rein.

Wie kommt der Erpresser-Virus auf das Handy?

Wenn Sie Ihr Android-Smartphone nicht ausreichend mit einer Antivirussoftware geschützt haben, kann es beim Besuch bestimmter Webseiten dazu kommen, dass Sie sich diesen oder einen anderen Trojaner einfangen. Die Erpressungs-Trojaner (Ransomware) kann man sich aber auch per E-Mail holen. Gegebenenfalls hilft ein Antivirenprogramm um den Schädling abzuwehren.

Nach unseren Erfahrungen handelt es sich bei der Sperrmitteilung oft um Pop-ups, die besonders hartnäckig sind. In diesem Fall ist kein Virus auf Ihrem Gerät, sondern die besuchte Webseite aktiviert dieses Fenster und täuscht den Virus nur vor.

Was können Sie gegen Erpresser-Viren auf dem Smartphone tun?

  • Überweisen Sie kein Geld. Weder die Verbrecher noch die Polizei wird Ihr Smartphone freischalten, wenn Sie ein Lösegeld bezahlen.
  • Falls es sich nur um ein Pup-up handelt, hilft oft ein vollständiger Neustart des Smartphones.
  • Aktivieren Sie im Vorfeld auf Ihrem Smartphone, dass nur Apps aus bekannten Quellen installiert werden dürfen.
  • Fertigen Sie regelmäßig eine Datensicherung an, um im Notfall das Smartphone wiederherstellen zu können.
  • Haben Sie sich den Virus eingefangen, sollten Sie eine Anzeige wegen Erpressung und Sabotage bei einer örtlichen Polizeidienststelle erstatten und als Beweis das gesperrte Handy mitbringen.
  • Legen Sie offen, auf welchen Seiten Sie gesurft haben. Nur so kann die Quelle der Schadsoftware herausgefunden werden.

Wie werde ich den Virus los?

Versuchen Sie zuerst das Smartphone neu zu starten. Das hilft, wenn es sich bei der Meldung um ein Pop-up-Fenster handelt. Falls Sie das Smartphone nicht mehr bedienen können, entnehmen Sie den Akku oder warten Sie, bis sich das Smartphone ausschaltet. Oft ist das Problem damit behoben. Achten Sie darauf, die zuletzt besuchte Webseite nicht erneut zu laden.

Ist der Erpresser-Virus installiert, gibt es nur zwei Möglichkeiten. Ohne Datenverlust schaffen Sie es nur, wenn Sie das Smartphone in den abgesicherten Modus versetzen können. Da sich der Trojaner meist in einer der zuletzt installierten Apps versteckt, entfernen Sie diese, indem Sie die App(s) deinstallieren. Sollte diese Option nicht funktionieren, bleibt Ihnen nur übrig, das Telefon auf Werkseinstellungen zurückzusetzen. Allerdings gehen dann nicht gespeicherte Daten und Einstellungen verloren.

Haben Sie selber bereits Erfahrungen mit einem Erpresser-Virus auf dem Smartphone gemacht? Wie sind Sie ihn wieder los geworden? In den Kommentaren können Sie Ihre Erfahrungen gern mit anderen Lesern teilen. Alternativ senden Sie uns eine Nachricht, um uns über neue Bedrohungen zu informieren.

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    4.67 (3 Stimmen)

    1 Gedanke zu „Smartphone: Erpresser-Virus fordert Lösegeld“

    1. Hallo !

      Genau wie oben beschrieben ergeht es jetzt mir . Doch ich kann mein Gerät überhaupt nicht mehr bedienen . Es lässt sich nicht ausschalten bzw. herunterfahren.
      Diese Funktion ist blockiert.
      Statt dessen habe ich auf dem Display eine Art Countdown bis der Akku leer ist .

      Gruß Höchsti …

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