Sie sind in einem Video? Nun, diese Frage wirft jedenfalls eine E-Mail auf, die sich derzeit in zahlreichen Postfächern deutschsprachiger Nutzer befindet. Auch per Messenger wird ein Video verbreitet, welches die Frage „Du video?“ stellt. Doch was hat es damit auf sich und um was für ein Video geht es überhaupt?
Die Betreffzeile muss gut sein, dann wird die E-Mail gelesen. Das stimmt, denn der Betreff soll natürlich auf den Inhalt einer E-Mail hinweisen und dem Empfänger sagen, wie wichtig diese Nachricht ist. Einige Versender haben das aber völlig falsch verstanden. Sie sind der Meinung, dass es ausreichend ist, wenn der Betreff einer E-Mail das einzig Gute an der Nachricht ist. Doch das ist ein Irrtum, denn so was nennt man Spam.
In diese Kategorie fällt auch die aktuelle Werbenachricht mit dem Betreff „Bist das du in diesem Video?“ , die uns natürlich neugierig macht. Selbstverständlich interessiert es uns, in welchem Video wir sein sollen. Doch an dieser E-Mail ist eben nur der Betreff interessant. Der Rest ist primitiv und reine Werbung, die niemanden wirklich interessiert. So klingt dann der Werbetext, der den Nutzer zu einem Klick auf den Link verleiten soll:
Alle sprechen von diesem Video…
Es ist echt peinlich.
Aber so RICHTIG peinlich.
Also wollte ich dir Bescheid geben das dieses Video von dir da draußen ist damit du dich um die Angelegenheit kümmern kannst.
Hier ist dein privater Link
Magda Boltyanski on behalf of Steve McKay
1004 Leroy Lane
Mitchell, SD 57301
Aber mal ganz ehrlich: Wie sehr interessiert uns das, wenn die unbekannte Magda im Auftrag des unbekannten Steve uns in einem Video gesehen haben will. Das riecht ja schon nach Betrug, da sie ja gar nicht wissen kann, wer Sie sind. Dennoch klicken den Link einige Nutzer an. Wir raten davon ab und fassen die Gründe nachfolgende zusammen:
- Sie kennen weder den Absender Magda Boltyanski noch die E-Mail-Adresse [email protected]. Das ist ein Zeichen dafür, dass Sie gerade vor einer Spam-Nachricht sitzen.
- Der Absender kennt Sie offensichtlich auch nicht, denn sonst würde er sich doch wenigstens die Zeit für eine Anrede nehmen, oder? Typisch Spam.
- Der Link führt auf eine der typischen Seiten, wo für sogenannte Geldmaschinen geworben wird. Sie sollen Geld in Bitcoin investieren und praktisch gefahrlos Geld verdienen. Das funktioniert natürlich nicht. Am Ende sind Sie Geld los.
- Und was ist mit dem Video? Das war ein Fake. Es handelt sich um ein reines Werbevideo.
In unserem Spam-Ratgeber geben wir weitere Tipps, wie Sie Spam selbst erkennen können. Grundsätzlich sollten Sie immer vermeiden, unbekannte Links anzuklicken oder Anhänge in nicht angeforderten E-Mails zu öffnen. Wenn Sie nicht genau wissen, wohin Sie ein Link führt und wer Ihnen schreibt, dann ist es in der Regel Spam. Folgen Sie dem Link nicht. Sie würden im realen Leben auch keiner fremden Person an einen unbekannten Ort folgen.
Videos tauchen auch im Facebook Messenger auf
18.10.2017 Update Das Videos auch eine Gefahr darstellen können, ist nicht neu. Immer öfter werden bösartige Movies über Messenger verbreitet. Aktuell erhalten einige Facebook-Nutzer einen Link zu einem Video, was die Frage „Du video?“ aufwirft. Versendet werden die Nachrichten häufig von Facebook-Freunden. Doch wer das vermeintliche Video anklickt, gelangt nicht etwa zu YouTube. Vielmehr öffnet sich eine Phishingseite, wo der Nutzer sich anmelden soll. Da es sich um eine gefälschte Webseite handelt, werden die Login-Daten direkt an Kriminelle übermittelt, welche sodann den Facebook-Account übernehmen können.Falls Sie eine solche Spam-Nachricht mit Video von einem Freund erhalten, sollten Sie den Facebook-Freund unbedingt darauf hinweisen. Vermutlich hat sich dieser einen Trojaner oder eine bösartige App eingefangen. Auch eine bösartige Browsererweiterung könnte der Auslöser der Spam-Messages sein. Auf jeden Fall sollte Ihr Freund einen vollständigen Virenscan auf seinem Computer/Smartphone durchführen und die installierten Apps beziehungsweise Browsererweiterungen überprüfen. Nicht benötigte Apps und Erweiterungen können Sie mit unseren Anleitungen entfernen:
- Facebook: App-Einstellungen verwalten und Berechtigungen einschränken
- Google Chrome: Erweiterungen löschen oder deaktivieren
Übrigens: Über Videos können Sie auch in eine Abofalle gelangen, wenn Sie nicht aufpassen und unangeforderten Links blind folgen.
Spam-Warnungen machen das Internet etwas sicherer
Gerade ältere Menschen oder weniger ambitionierte Internetnutzer können Spam oft nicht sicher von echten E-Mails unterscheiden. Deshalb warnen wir vor bekannten E-Mails, denen Sie nicht folgen sollten. Damit wir das weiter tun können, benötigen wir Ihre Hilfe. Bitte leiten Sie uns Spam-Nachrichten oder Phishing-Mails an [email protected] weiter. Wir prüfen diese und verfassen bei Bedarf eine Warnung.
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