(Quelle: swrmediathek.de)
Am 04. Juli 2017 hat SWR Aktuell über verschiedene Fallen berichtet, mit denen offline oder online Verbraucher kräftig abgezockt werden. Dabei war ein Schlüsseldienst mit Wucherpreisen, ein Onlinedatingportal mit langen Laufzeiten, eine Abofalle für einen Routenplaner und versteckte Käufe in Spiele-Apps. In diesem Artikel berichten wir über die Sendung und erklären, wie Sie sich schützen können.
Wir berichten regelmäßig über Fallen, die für den Verbraucher unter Umständen sehr teuer werden können. Gemeint sind damit nicht nur die virtuellen Phishing-Mails, mit denen Kriminelle Identitäten für einen Datenmissbrauch stehlen oder Zugangsdaten für das Onlinebanking oder populäre Onlineportale, wie eBay, PayPal oder Amazon erspähen. Vielmehr geht es auch um ganz reale Dienstleistungen, die Verbraucher in Anspruch nehmen. Gemeinsam ist allen Fällen, dass der ahnungslose Nutzer abgezockt werden soll.
Im oben eingebundenen Video-Ausschnitt „Vorsicht, Verbraucher-Abzocke!“ geht SWR Aktuell etwas ausführlicher auf vier Gefahren ein, die Verbraucher und Internetnutzer jeden Tag treffen können. Auch die Verbraucherzentrale kommt mit nützlichen Tipps zu Wort.
1. Schlüsseldienst mit Wucherpreis von knapp 900 Euro
Eigentlich dürfte es so etwas doch gar nicht geben, denkt man beim Zuschauen der Erlebnisse einer Mainzer Verbraucherin. Die Frau war in einer Notsituation, weil ihr Schloss klemmte und sie deshalb nicht in ihre Wohnung kam. Hinzu kam, dass sie zeitnah einen wichtigen Termin und damit nicht viel Zeit hatte. Sie rief eilig einen Schlüsseldienst herbei. Dieser nutzte die Notsituation der Mainzerin aus. Fakt ist, dass der Profi die Tür nicht schnell aufbekam, weshalb die Frau ihren Arzttermin dann doch absagen musste.
Nach getaner Arbeit forderte der Handwerker für die Türöffnung 883 Euro von der Mainzerin, die auch bezahlte. Mittlerweile hat die ausgesperrte Frau Strafanzeige erstattet. Das Geld ist sie trotzdem los. Dabei sollten solche Türöffnungen laut der Verbraucherzentrale nur um die 200 Euro kosten.
- Wenden Sie sich nur an örtlich ansässige Unternehmen, wie einen Schlosser.
- Schlüsseldienste mit „AA“ am Anfang des Namens im Telefonbuch sind meiste nicht ortsansässig. Fragen Sie nach.
- Klären Sie vor einer Beauftragung die Kosten. Handeln Sie einen Festpreis aus.
- Achten Sie darauf, was Sie als Auftrag unterschreiben.
- Bestehen Sie auf eine Rechnung mit Auflistung der Einzelpositionen.
- Vereinbaren Sie möglichst eine Zahlung per Rechnung und keine Barzahlung.
- Sollte der Schlüsseldienst Sie zur Barzahlung drängen und mit der Schließung der Tür drohen, sollten Sie die Polizei hinzuziehen.
2. Datingportale mit langen Laufzeiten werden zur Kostenfalle
Wer heute einen neuen Partner sucht, kommt oft auch auf die Idee, sich im Internet umzusehen. Auf sogenannten Singlebörsen können sich Flirtwillige mit einem Profil vorstellen und mit anderen Partnersuchenden zunächst digital flirten. Wer mehr möchte, trifft sich mit dem virtuellen Freund im realen Leben. Die Verbraucherzentralen kritisieren oft die Kosten für solche Datingportale, weil diese nicht transparent sind. Streitigkeiten gibt es vor allem dann, wenn Nutzer den Vertrag mit der Singlebörse innerhalb der gesetzlichen Frist von 14 Tagen widerrufen. Häufig werden dann hohe Kosten als Wertersatz für wenige Tage Nutzung in Rechnung gestellt. Zuletzt hat die Verbraucherzentrale über hohe Kosten für den Widerruf bei Parship.de berichtet.
In unserem kostenlosen Ratgeber erklären wir, wie Sie Kostenfallen vermeiden, seriöse Datingportale erkennen und was bei der Auswahl der Singlebörse und vor dem ersten Treff zu beachten ist.
3. Routenplaner verlangen hohe Mitgliedsbeiträge bis 500 Euro
Thematisiert wird in der SWR-Sendung auch das leidige Thema Routenplaner, was die Nutzer schon seit Jahren beschäftigt. Webseiten wie maps-routenplaner.pro, maps-24-routenplaner.com oder routenplaner-maps.com locken Verbraucher sehr trickreich in eine Abofalle. Bevor die Nutzer eine Route berechnen können, sollen diese ihre E-Mail-Adresse eingeben. Wer das tut, steckt in der Falle. 500 Euro soll der Spaß in der Regel kosten. Wir haben vor der Masche und den Drohungen rund um die Routenplaner bereits gewarnt. Dennoch fallen täglich neue Nutzer darauf rein.
Vorsicht Kostenfalle: Warnung vor routenplaner-maps.com (Update)
Über Kosten macht sich heute bei der Routenberechnung niemand mehr Gedanken. Schließlich ist das wie die Nutzung von Suchmaschinen in Fleisch und Blut übergegangen. Windige Geschäftemacher nutzen das aus und stellen Kostenfallen auf. So wie