Haben Sie die Werbeanzeige auch schon gesehen, nach der Sie der 1.000.000ste Besucher sind und einen Einkaufsgutschein gewinnen können? Die Anzeige ist sehr auffällig und wird auf vielen Webseiten eingeblendet. Wir erklären, warum Sie diese nicht anklicken sollten.
Werbeanzeigen auf Webseiten sind grundsätzlich in Ordnung. Schließlich werden viele Webseiten über Werbung finanziert, auch Onlinewarnungen.de. Wir, wie viele andere Onlineportale, sind auf die Schaltung von Werbeanzeigen angewiesen, um unsere Kosten zu decken. Umso ärgerlicher ist es, wenn unseriöse Geschäftemacher mit Anzeigen ihr Unwesen treiben. Sie schalten betrügerische Werbeanzeigen, die den Leser in die Irre führen sollen.
Zu diesen Anzeigen gehört auch die Werbung mit dem millionsten Besucher. Leider kursiert diese Anzeige schon sehr lange und wird immer und immer wieder geschaltet. Dem Nutzer wird damit suggeriert, dass er aufgrund seines Besuches etwas gewinnen kann. Häufig geht es dabei um Einkaufsgutscheine für große Discounter wie Edeka, Rewe oder Media Markt. Doch es handelt sich um eine Fake-Anzeige. Wir nennen das keine Werbung mehr.
Wichtiger Hinweis: Die in der Werbung genannten Firmen haben mit der Anzeige nichts zu tun. Sie haben die Anzeige weder geschaltet, noch sind sie Sponsor.
So lautet beispielsweise der dubiose Text der Werbeanzeige:
SUPER!
Das ist kein Scherz! Sie sind unser 1.000.000ste Besucher! … Unser Zufallssystem der möglichen gewinner könnte Sie als möglichen Gewinner von einem 500€ EDEKA Gutschein ziehen.
Klicken Sie hier.
(c) prizesworld
Optisch sieht die Anzeige so aus, die Ihnen im Netz sicher schon begegnet ist:
Doch, dass ist ein Scherz. Sie sind nämlich nicht der 1.000.000ste Besucher, gewonnen haben Sie nichts und werden Sie wohl auch nichts.
Geben Sie nach einem Klick auf die Anzeige keine Daten ein!
Wohin führt ein Klick auf die Werbeanzeige?
Ein Klick auf die Anzeige führt Sie auf dubiose Webseiten, die in der Regel kein korrektes Impressum besitzen und damit nicht den deutschen Rechtsnormen entsprechen. Außerdem wird auf diesen Seiten oft der Eindruck erweckt, dass die genannte Marke Sponsor der Aktion ist. Beispielsweise steht da im Kleingedruckten:
[…] Wir helfen unseren Kunden, Antworten auf Fragen zu erhalten, die für deren Unternehmen wichtig sind. […] Gutscheine werden separat gekauft und die entsprechende Marke kann weder teilnehmen noch sind die genannten Marke nicht die Sponsoren dieser Werbeaktion.
Wie bei Gewinnspielen üblich, sollen Sie zunächst einige belanglose Fragen beantworten. Anschließend gelangen Sie zu einem Gewinnspiel eines Datensammlers. Hier sollen Sie Ihre persönlichen Daten eingeben, damit diese an andere Unternehmen verkauft und für Werbezwecke genutzt werden können. Sie müssen sich also auf viel Werbung per Post, E-Mail, SMS und auf Werbeanrufe einstellen. Sind Ihre Daten einmal im Umlauf, wird es schwer diese wieder zurückzuholen.
Nach der Teilnahme an derartigen Gewinnspielen im Internet bekommen viele Verbraucher einen Anruf. Angeblich hätten Sie schon etwas gewonnen und sind unter den Finalisten für den Hauptpreis. Oft geht es beispielsweise um einen Reisegutschein oder Amazon-Gutschein. Bei der Gelegenheit wird Ihnen mit einer Lüge allerdings ein Abo für eine Zeitschrift untergejubelt. Wie das genau funktioniert, lesen Sie in unserem Artikel „Sie sind Finalist“ .
Warum blockieren Webseitenbetreiber unseriöse Werbung nicht?
Diese Frage stellen sich Verbraucher immer wieder. Und sie ist berechtigt. Leider ist es nicht möglich, solche Anzeigen generell zu blockieren. Grundsätzlich hat der Webseitenbetreiber keinen inhaltlichen Einfluss auf die Anzeigen, da diese vollständig automatisiert angezeigt werden. Sie können dem Betreiber der Webseite zwar die konkrete Anzeige melden und dieser kann die unseriöse Werbung auch blockieren. Allerdings schalten die dubiosen Geschäftemacher permanent neue Anzeigen und schon in wenigen Stunden könnte eine andere Anzeige wieder auftauchen. Oft sieht diese optisch gleich aus.
Deshalb ist es der bessere Weg, Verbraucher über unseriöse Werbeanzeigen zu informieren. Wer diese erkennt, kann auf die Maschen nicht mehr hereinfallen. Letztlich ist auch der Klick auf die Anzeige nicht gefährlich. Im Gegenteil, dadurch bekommt der Webseitenbetreiber wenige Cent. Wichtig ist nur, dass Sie auf der sich öffnenden Webseite keine Daten eingeben und auf die Täuschung nicht hereinfallen.
Dubiose oder betrügerische Werbeanzeigen melden
Sie können uns helfen, indem Sie uns zwielichtige Anzeigen melden. Senden Sie uns per E-Mail an [email protected] bitte immer einen Screenshot der Anzeige und den Link, auf den die Anzeige verweist. So können wir andere Nutzer aufklären und davor warnen.
Lesen Sie auf Onlinewarnungen auch, was es mit der Seite „Sie haben die milliardste Google Suche getätigt“ auf sich hat.