Derzeit geben sich Kriminelle als Polizeibeamte aus und versenden E-Mails. In den Nachrichten werden die Empfänger über ein gegen sie eingeleitetes Strafverfahren informiert. Wir haben uns diese E-Mail genauer angesehen.
Und schon wieder wird das Vertrauen in die Polizei missbraucht. In der neuesten Masche werden E-Mails versendet, die augenscheinlich von der Polizei Köln stammen. Inhalt ist die Mitteilung über ein eingeleitetes Strafverfahren wegen Betruges. Ein im Anhang befindliches Word-Dokument soll die Vorladung zur Vernehmung und die Ermittlungsakte enthalten.
Es ist wahrscheinlich, dass die Kriminellen ihre Virus-E-Mails zukünftig bundesweit versenden. Deshalb sollten Sie sehr wachsam sein, wenn Sie elektronische Post im Namen der Polizei bekommen.
Wie erkenne ich die E-Mail im Namen der Polizei?
Beim Erstellen der Nachrichten werden die Kriminellen immer einfallsreicher. In diesem Fall wird dem Empfänger mitgeteilt, dass gegen ihn eine Strafanzeige wegen Betrug oder Betrugsversuch bei Einkaufsplattformen vorliegt. Weiterhin wird eine Vorladung angekündigt, die in nächster Zeit eingehen wird. Es wird darauf hingewiesen, dass eine Kopie der Ermittlungsakte und der Vorladung als Anhang mitgesendet wurde. Über die Größe der Datei oder deren Namen liegen uns derzeit keine weiteren Erkenntnisse vor.
Was uns allerdings aufgefallen ist, dass immer wieder der Name eines Polizeibeamten auftaucht, Kriminaloberkommissar Mirko Manske. Er wird als Absender der E-Mails genannt. Polizeihauptkommissar Manske arbeitet tatsächlich bei den Ermittlungsbehörden, allerdings nicht in Köln. Er ist für das BKA in Wiesbaden tätig.
Grundsätzlich können Sie davon ausgehen, dass keine Polizeibehörde mit Ihnen unaufgefordert per E-Mail in Kontakt treten wird. Eine Ermittlungsakte darf nur an Rechtsanwälte nach beantragter Akteneinsicht versendet werden. Dies geschieht allerdings in Papierform und niemals elektronisch.
Was passiert, wenn ich den Anhang doch geöffnet habe?
Dazu erklärt Stephan Stitzenberger, Pressesprecher des Polizeipräsidium Tuttlingen in Baden-Württemberg:
Sobald man den Anhang öffnet und im Dokument auf „Bearbeitung aktivieren“ klickt, wird im Hintergrund ein Trojaner heruntergeladen; in der Folge wird der PC verschlüsselt und die Entschlüsselung der Daten mit einem bestimmten Geldbetrag erpresst.
Weiterhin warnt die Polizei:
Die Inhalte der Mail sind frei erfunden! Öffnen Sie diese Anhänge, egal welcher Art, keinesfalls! Sollte dies schon geschehen sein, sollte das Gerät sofort vom restlichen Netzwerk getrennt werden, um eine Schadensausweitung möglichst zu vermeiden. Halten Sie ihr Antivirenprogramm auf dem aktuellen Stand und starten Sie einen Suchlauf. Antworten Sie nicht auf diese Mails und rufen Sie auch nicht die angezeigten Rufnummern an.
Vorsicht auch bei Anrufen der Polizei
Bundesweit kommt es immer wieder zu Anrufen im Namen der Polizei. Teilweise wird sogar die 110 als Rufnummer eingeblendet. Wir erklären, wie Sie sich verhalten sollten und was bei vermeintlichen Polizeianrufen zu beachten ist.
Haben Sie diese oder ähnliche E-Mails erhalten?
Damit wir auf dem Laufenden bleiben und andere Leser schnellstmöglich warnen können, interessiert uns, ob Sie diese oder ähnliche E-Mails erhalten haben. Berichten Sie uns darüber in einem Kommentar unter dem Artikel. Sie können uns auch eine E-Mail an [email protected] schreiben.
Quelle: Polizeipräsidium Tuttlingen