Eine Phishing-Nachricht im Namen der Volks- und Raiffeisenbanken sorgt für Aufsehen. Die E-Mail mit dem Betreff „(DRINGEND) Information zu Ihrem Volksbankkonto“ will nicht nur Ihre persönlichen Daten. Mit der Nachricht sollen die Zugangsdaten für das Onlinebanking abgefasst werden. Nicht ausfüllen!
Wir warnen bereits regelmäßig vor Fake-Nachrichten im Namen der Volks- und Raiffeisenbanken. Auch zum Thema Sicherheit wurden bereits gefälschte Nachrichten im Namen der Bank versendet. Jetzt ist eine neue Variante aufgetaucht, die sich von bisherigen Fälschungen unterscheidet. Denn diesmal gibt es keine Links, die Sie anklicken sollen.
Vielmehr befindet sich eine HTML-Datei im Anhang, welche Sie auf eine gefälschte Webseite führt. Dort werden alle Daten abgefragt, die die Kriminellen benötigen, um vollen Zugang auf Ihr Bankkonto zu erhalten. Als Lockmittel muss wieder einmal die Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) herhalten. Diese wird genutzt, um die User zu manipulieren. Zusätzlich wird Druck ausgeübt, indem die Kriminellen mitteilen, dass Sie 28 Euro Strafe zahlen müssen, wenn Sie Ihre Daten nicht aktualisieren.
Vorab möchten wir darauf hinweisen, dass die hier beschriebene E-Mail nicht von den Volks- und Raiffeisenbanken versendet wird. Das Bankhaus ist selbst geschädigt, da der Name missbraucht wird.
Wie sieht die Fake-Nachricht im Namen der Volks- und Raiffeisenbanken aus?
Die aktuellen Spam-Mails werden überwiegend personalisiert versendet. Das bedeutet, dass der Empfänger mit seinem Vornamen und Namen angesprochen wird. Außerdem ist das Logo der Bank enthalten und die E-Mail wird grafisch ansprechend präsentiert. Erfahrungsgemäß werden verschiedene Betreffzeilen und Absender verwendet. Bitte leiten Sie die E-Mail an [email protected] weiter, wenn Sie die Nachricht mit anderen Angaben oder abweichendem Inhalt erhalten. Folgende Daten sind uns bisher bekannt:
Absender:
- Ihre Volksbank <[email protected]>
Betreff:
- (DRINGEND) Informationen zu Ihrem Bankkonto
- (ERFORDERLICH) Information zu Ihrem Volksbankkonto
Anlage:
- Formular.html (4,8 kB)
- Formular.html (109,8 kB)
- GwG-Formular.html (179,6 kB)
Text:
Was passiert, wenn Sie den Anhang öffnen?
Klicken Sie auf den Anhang, öffnet sich eine Webseite mit einem Formularfeld. Diese gefälschte Webseite sieht der echten Internetseite der Volks- und Raiffeisenbanken täuschend ähnlich. Laien können das echte Login für das Onlinebanking kaum von der Fälschung unterscheiden. Dennoch befinden Sie sich auf einer Fake-Webseite. Alle dort eingegebenen Daten werden nicht an ihre Bank, sondern an unbekannte Dritte übermittelt.
Rufen Sie sich niemals eine Webseite über einen Link oder einen Anhang auf. Geben Sie keine persönliche Daten oder Zugangsdaten für das Onlinebanking ein.
Was beinhaltet die HTML-Datei und wird Sie von Virenscannern erkannt?
Wir haben uns die angehängte Datei näher angesehen. Es handelt sich zunächst um keinen Virus. Im Grunde handelt es sich um eine einfache Verknüpfung. Nach dem Öffnen der HTML-Datei wird direkt eine Phishing-Seite im Internet geladen und angezeigt.
Die HTML-Datei im Anhang wird derzeit weder von Virenscannern noch von Google Chrome als Phishing erkannt. Das ist auch sehr schwer, da es sich ja um eine normale HTML-Datei handelt. Deshalb sollten Sie bei dieser E-Mail besonders vorsichtig sein.
Wie können Sie sich vor diesen Angriffen schützen?
In unserem Spam-Ratgeber erklären wir ausführlich, woran Sie Spam-Mails erkennen. Zudem helfen einige Vorsichtsmaßnahmen, die Sie bei der Bearbeitung Ihres Posteingangs immer im Kopf haben sollten. Öffnen Sie niemals Dateianhänge in E-Mails, die Sie unerwartet und unaufgefordert erhalten. Dieser Grundsatz gilt unabhängig davon, wie dramatisch der Inhalt der E-Mail ist.
Falls Sie Ihr Konto bei der Volksbank oder Raiffeisenbank überprüfen möchten, dann verwenden Sie niemals Links für den Aufruf des Onlinebankings. Rufen Sie die Webseite immer manuell über die Ihnen bekannte Webadresse auf.
Sie haben Ihre Daten eingegeben – was ist zu tun?
Sie sind in die Falle getappt und haben Ihre Zugangsdaten für das Onlinebanking übermittelt? Jetzt müssen Sie schnell reagieren. Setzen Sie sich unverzüglich telefonisch mit der Bank in Verbindung.
Falls Sie Ihre Kreditkartendaten eingegeben haben, sollten Sie die Kreditkarte schnellstmöglich sperren. Das geht unabhängig von der ausgebenden Bank der Kreditkarte rund um die Uhr. Was Sie tun müssen, erfahren Sie in unserem Ratgeber zur Kartensperrung.
Spam und Phishing melden und andere warnen
Falls Sie eine Spam-Nachricht eines bekannten Unternehmens oder eine Phishing-Mail in Ihrem Postfach haben, dann leiten Sie diese so schnell wie möglich an [email protected] weiter. Wir prüfen diese und verfassen eine Warnung, damit andere Nutzer nicht hereinfallen.