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Vorsicht: Bundesweit zocken falsche Bankmitarbeiter ab – Polizei gibt Tipps


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Wenn Ihre Hausbank bei Ihnen anruft, sollten Sie besonders wachsam sein. Immer häufiger rufen Kriminelle als Mitarbeiter der Hausbank an und zocken ahnungslose Bankkunden ab. Die Maschen sind ganz verschieden. Dafür ist die Vorgehensweise sehr ähnlich.

Wir warnen vor Anrufen von falschen Bankmitarbeitern. Die Fake-Banker rufen scheinbar im gesamten Bundesgebiet an. Mit verschiedenen Tricks versuchen sie, an das Geld ihrer Opfer zu kommen. Wenn diese den Betrug bemerken, ist es oft schon zu spät. Nur in einzelnen Fällen kann das überwiesene Geld noch zurückgeholt werden.

Einige Maschen laufen möglicherweise in mehreren Schritten ab. Die Betrüger haben oft detailliertes Wissen über die Vermögensverhältnisse ihrer Opfer oder kennen sogar einzelne Umsatzbuchungen auf dem Kontoauszug. Derzeit ist nicht klar, wie die Kriminellen an die vertraulichen Informationen kommen. Möglicherweise erfolgen zunächst vollkommen unauffällige Anrufe, in denen es scheinbar um eine anonyme Umfrage geht. Denkbar ist auch, dass die Betrüger verschiedene Daten zusammenführen und so scheinbar viel wissen. Eine weitere Methode sind Phishing-Mails, über die zuvor Daten erspäht werden.

Fake-Banker informiert über verdächtige Abbuchungen

Konstanz: Ein 78-jähriger Mann aus dem Raum Konstanz erhielt einen Telefonanruf. Der Anrufer stellte sich als Mitarbeiter der örtlichen Sparkasse vor. Er teilte mit, dass es auf dem Konto des Angerufenen zu verdächtigen Abbuchungen gekommen sein. Die falschen Abbuchungen wollte der falsche  Sparkassenmitarbeiter für den Senior zurückbuchen. Im Zuge dessen brachte er den Mann dazu, mehrere Überweisungen durchzuführen. Nachdem das abgeschlossen war, erklärte der Anrufer, dass er das Konto sperre und dem angerufenen Mann neue Zugangsdaten zusenden würde.

Der Senior setzte sich am nächsten Tag mit dem Filialleiter der Sparkasse in Verbindung. Von diesem erfuhr der Rentner, insgesamt 73.000 Euro vom Konto abgebucht wurden. Aufgrund der kurzen Zeit konnten von der Sparkasse mindestens 33.000 Euro wieder zurückgebucht werden.

Falsche Bankmitarbeiter gewinnen Vertrauen über Umsätze des Kunden

Kaiserslautern: Das Polizeipräsidium Westpfalz informiert gleich über mehre Anrufe von falschen Bankmitarbeitern. Opfer waren hier vor allem Bankkunden, die das Onlinebanking des Kreditinstitutes nutzen. Mit der Masche erbeuteten die Betrüger mehrere Tausend Euro.

Nachdem die Opfer zuvor vertrauliche Daten des Bankkunden erspäht haben, rufen Sie ihr potenzielles Opfer an. Dabei gehen die Kriminellen sehr professionell vor. Sie manipulieren die Rufnummernanzeige am Telefon, sodass aufmerksame Bankkunden tatsächlich die Telefonnummer ihrer Hausbank sehen. Das schafft das erste Vertrauen. Auch in diesem Fall werden die Bankkunden über Unregelmäßigkeiten bei ihrem Konto informiert. Die Bank hat das festgestellt und möchte nun überprüfen, ob die Umsätze tatsächlich stimmen.

Die Täter verifizieren sich als Bankmitarbeiter, indem Sie dem Opfer persönliche Daten nennen, die eigentlich kein Fremder wissen kann. Dazu zählen neben der Kontonummer auch konkrete Umsätze. Nachdem die Fake-Banker das Vertrauen des Angerufenen gewonnen haben, bitten diese ihre Opfer um Eingabe einer Nummer in den Chip-TAN-Generator. Anschließend soll der Angerufene die angezeigte TAN am Telefon mitteilen. Diese dient jedoch nicht der Rückbuchung des Geldes. Vielmehr wird in diesem Moment eine Überweisung autorisiert. Da der Bankmitarbeiter den Angerufenen mitteilt, dass diese sich in den nächsten Stunden nicht in das Onlinebanking einloggen sollen, fällt der Betrug erst viel zu spät auf.

Fake-Banker erbeuten 120.000 Euro

Die Masche mit den falschen Bankmitarbeitern ist nicht neu. Wir haben im Dezember 2019 bereits über einen Fall berichtet, in dem Betrüger 120.000 Euro über das Onlinebanking eines Opfers mit dieser Masche erbeuteten. Mit einer anderen Masche gelang es Kriminellen in der Vergangenheit wiederholt, die EC-Karte samt PIN von ahnungslosen Bankkunden ausgehändigt zu bekommen.

Tipps der Polizei – So schützen Sie sich vor den Maschen

Die Polizei gibt die folgenden Tipps, mit denen sich vor allem auch ältere Menschenschützen können, die häufig Ziel solcher Angriffe sind.

  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Legen Sie den Hörer auf, wenn Ihnen etwas merkwürdig erscheint.
  • Sprechen Sie am Telefon niemals über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.
  • Übergeben/Überweisen Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen.
  • Sprechen Sie mit Ihrer Familie oder anderen Vertrauten über den Anruf.
  • Wenn Sie unsicher sind: Rufen Sie die Polizei unter der 110 (ohne Vorwahl) oder Ihre örtliche Polizeidienststelle an. Nutzen Sie nicht die Rückruffunktion.
  • Geben Sie am Telefon niemals eine PIN oder TAN preis. Kein Bankmitarbeiter wird das je von Ihnen verlangen.

Falls Sie einen dubiosen Anruf Ihrer Hausbank erhalten haben, dann zögern Sie nicht. Rufen Sie die Polizei an.

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