Die Polizei warnt vor Post vom Bundeskriminalamt. Kriminelle versenden Briefe im Namen des BKA. Angeblich geht es um verdeckte Ermittlungen und der Empfänger des Briefes soll sich unter einen Telefonnummer in Wiesbaden melden. Vorsicht. Das ist eine Fälschung.
Wir warnen schon lange vor falschen Polizisten, die ältere Menschen anrufen, auskundschaften und anschließend bestehlen. Ganz verschiedene Maschen kommen dabei zum Einsatz, aber verdeckte Ermittlungen werden als Vorwand oft genutzt. Auch als BKA-Beamte haben sich Betrüger am Telefon schon ausgegeben und atemberaubende Geschichten erzählt, um an Informationen, Wertgegenstände und Geld zu kommen. Dabei wurden teils sogar Namen von existierenden Beamten genutzt.
Doch jetzt werden die Kriminellen noch dreister. Sie versenden im Namen des BKA’s Briefe an Verbraucher. Darin ist von einem Großeinsatz des BKA die Rede und erfolgreichen Festnahmen von Straftätern. Wie auch bei der Telefonmasche wird der Empfänger des BKA-Schreibens diesmal per Brief informiert, dass bei den Kriminellen Unterlagen über den Empfänger des BKA-Schriftsatzes gefunden wurden.
Nach einigen Tipps und Tricks wie man sich vor Betrug schützen kann, wird der Adressat des Briefes um Rückruf gebeten. Selbstverständlich gilt für den Brief wie die Telefonmasche: Angeblich geht es um absolut vertrauliche staatlich verdeckte Ermittlungen, die man nicht weitersagen darf.
Die Polizeiinspektion Diepholz warnt jetzt vor diesen Briefen, die unter Umständen bundesweit auch in andere Regionen versendet werden. Bei dem Brief handelt es sich um eine Fälschung. Das Bundeskriminalamt ist weder der Verfasser noch Absender der Briefe. Die bislang unbekannten Täter versuchen auf diese Weise, Informationen von den anrufenden Personen über ihre Vermögenswerte zu erhalten!
Wer die Ganoven anruft, hört eine abenteuerliche Geschichte. Die potenziellen Opfer werden in ein Gespräch verwickelt. Angeblich möchte das BKA das Hab und Gut der Bürger schützen. Dazu sei es notwendig, dass Schmuck, Bargeld und Wertgegenstände außerhalb der Wohnung oder des Hauses deponiert werden, damit ein BKA-Beamter diese zur vermeintlichen Vermögenssicherung abholen kann.
Eine andere Masche ist, dass die vermeintlichen BKA-Beamten den Hauseigentümer auffordern, dass dieser sich zum eigenen Schutz einen bestimmten Zeitraum außerhalb des Hauses oder der Wohnung aufhalten soll. In dieser Zeit können sich die Kriminellen dann allerdings problemlos in den Räumen des Opfers umsehen. Deshalb dürfen Sie auf derart kuriose Forderungen auf keinen Fall eingehen, auch dann nicht, wenn Ihren mit Konsequenzen gedroht wird.
Wie sollten Sie sich verhalten, wenn Sie den vermeintlichen BKA-Brief bekommen haben?
Wer den gefälschten Brief des Bundeskriminalamtes in seinem Briefkasten hat, sollte auf keinen Fall die darin angegebene Telefonnummer anrufen. Setzen Sie sich stattdessen mit der Polizei in Verbindung. Problematisch ist auch, dass vor allem ältere Menschen angesprochen werden, die keinen Zugang zum Internet haben. Informieren Sie deshalb ältere Menschen in Ihrer Umgebung, damit diese weder auf die Telefonmasche noch auf die Vorgehensweise mit dem BKA-Brief reinfallen.
Das BKA selbst gibt folgende Ratschläge im Umgang mit diesem Brief:
- Wenn Sie solche oder ähnliche Post erhalten, die angeblich vom Bundeskriminalamt kommt: Reagieren Sie nicht auf solche Schreiben. Rufen Sie die angegebene Telefonnummer 0611/14717446 nicht an.
- Das BKA würde sich niemals unaufgefordert mit einem solchen Brief persönlich an Sie wenden.
- Das BKA würde Sie nie auffordern, Geld oder Wertgegenstände zur Vermögenssicherung herauszugeben.
- Das BKA würde Sie niemals telefonisch zum Verlassen Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses auffordern.
- Wenn Sie einen Anruf von der Telefonnummer 0611/14717446 erhalten: Lassen Sie sich nicht in ein Gespräch verwickeln, legen Sie einfach auf.
- Auch wenn Sie unter Druck gesetzt und Ihnen mögliche staatliche Konsequenzen angedroht werden: Lassen Sie sich nicht verunsichern. Brechen Sie den Kontakt ab.
Sind Sie auf den BKA-Brief reingefallen?
Falls Sie auf den Brief vom Bundeskriminalamt reingefallen sind und eventuell Zahlungen geleistet haben, sollten Sie unverzüglich Anzeige bei der Polizei erstatten. Übermitteln Sie der Polizei alle erforderlichen Beweise, wie Anschreiben, E-Mails, Überweisungsbelege und Zeitpunkt sowie Rufnummer zu Telefonaten.
Haben Sie diesen Brief bekommen?
Wir möchten andere Leser vor dieser Gefahr noch zielgerichteter warnen. Bitte teilen Sie uns über die Kommentare unter der Warnung mit, an welchem Standort Sie diesen Brief bekommen haben. So können alle Leser nachvollziehen, wie sich die Fälschung verbreitet und sind auf den Empfang des Fake-Briefs eingestellt.
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