Bundesweit rufen falsche Polizisten an, um sich Informationen und mehr zu erschleichen. Aktuell treiben die Betrüger bundesweit ihr Unwesen. Es geht um Geld sowie Wertgegenstände und die Auskunft darüber. Besonders gefährdet sind ältere Bürger. Wir erklären, woran Sie dubiose Anrufe falscher Polizisten, LKA-Mitarbeiter oder angeblicher Staatsanwälte erkennen.
In fast allen Bundesländern kam es in der letzten Woche zu mehreren Fällen, in denen sich Betrüger telefonisch als Polizisten ausgaben. Unter diversen Vorwänden versuchten die Betrüger, Informationen über Vermögensbestände zu erhalten und die getäuschten Anrufer letztlich zu Transferleistungen verschiedenster Art zu bewegen. Eine Masche, die der echten Polizei hierzulande bereits hinlänglich bekannt ist.
Diese Maschen werden von falschen Polizisten aktuell benutzt
In den letzten Tagen rufen kriminelle Trickbetrüger bundesweit mit einer ähnlichen Masche an. Sie geben sich als Polizisten, Staatsanwälte oder LKA-Beamte aus und versuchen mit unterschiedlichen Tricks an das Hab und Gut ihrer potenziellen Opfer zu gelangen.
Leider sind die Ganoven dabei teilweise erfolgreich. Wir haben die neuesten Fälle nachstehend gesammelt. Sie zeigt, dass die Masche sich gerade bundesweit ausbreitet. Bitte teilen Sie diese Warnung, damit möglichst viele Verbraucher die Tricks kennenlernen und auch offline in der Familie davor warnen können.
Lesen Sie auch unseren Ratgeber: So verhalten Sie sich beim Anruf von Polizisten richtig.
Generell gilt: Geben Sie niemals Bargeld oder Wertgegenstände an Polizeibeamte, Kriminalbeamte oder Mitarbeiter des LKA. Auch Auskünfte sollten Sie am Telefon grundsätzlich nicht geben. Rufen Sie stattdessen nach einem solchen Anruf sofort die echte Polizei an. Verwenden Sie für den Anruf nicht die beim Telefonat mit dem vermeintlichen Polizisten im Display angezeigte oder durchgegebene Rufnummer! Recherchieren Sie die Rufnummer selbst oder wählen Sie im Notfall die 110. Beachten Sie: Bei Anrufen von der echten Polizei wird niemals die 110 im Display angezeigt!
AktuellArchiv
16.07.2020 Bayern: Falsche Polizeibeamte erbeuten hohen sechsstelligen Betrag
Wieder einmal ist eine Rentnerin um ihre Ersparnisse gebracht wurden. Wieder einmal sind falsche Polizisten der Grund. Die Betrüger riefen die Rentnerin an und suggerierten ihr, dass ihr Geld auf der Bank nicht mehr sicher sei. Sie solle es lieber abheben. Nachdem die ältere Dame dies getan hat, behaupteten die Betrüger, dass es sich um Falschgeld handeln würde. Sie sagten der Dame, dass gleich ein Polizist das Geld abholen wird.
Leider viel die Rentnerin darauf herein und übergab das Geld. Noch zwei Mal klappte diese Masche. Am Ende wollten die Kriminellen, dass die Rentnerin ihnen das Wohnhaus überschreibt. Ein Pressebericht über einen ähnlichen Fall sorgte zum Glück dafür, dass die Dame die echte Polizei aufsuchte und alles schilderte. Die Kriminalpolizei Bayreuth hat die Ermittlungen aufgenommen.
Pressemeldung Polizei Bayern.de
28.08.2019: Nordrhein-Westfalen - Sechsstelliger Betrag in Bar erbeutet
Auch in diesem Fall ging es mal wieder um eine vermeintliche Täterbande, die Einbrüche geplant hat. Der falsche Polizist rief eine 63-jährige Frau an und informierte Sie, dass bei den festgenommenen Tätern die Adresse der Angerufenen gefunden wurde. Demnach sollte diese wohl das nächste Opfer sein und deshalb wäre das Geld auf der Bank nicht mehr sicher. Der vermeintliche Polizist am Telefon erklärte, dass die Frau das Geld schnellstmöglich abheben müssen. Er forderte die 63-Jährige auf, dass Geld abzuheben, in einer Tüte zu verpacken und vor dem Haus in einem Mülleimer zu deponieren. Zivile Beamte, die sich bereits in der Nähe befänden, nähmen das Vermögen zur Sicherheit an sich.
Leider fiel die Frau auf den Trick herein und verlor so Ihre Ersparnisse.
63-Jährige von falschen Polizisten um sechsstellige Bargeldsumme betrogen auf presseportal.de
05.08.2019: Nordrhein-Westfalen - Mehrere tausend Euro erbeutet
Im Raum Paderbrorn wurde ein 87-jähriger Mann Opfer der kriminellen banden, die sich als Polizei und Kriminalpolizei ausgeben. Zunächst nahmen die Betrüger per Telefon Kontakt mit dem Senior auf. Der Anrufer stellte sich als Mitarbeiter der Kriminalpolizei vor und informierte den Rentner, dass in seinem Wohnumfeld viele gefälschte Banknoten im Umlauf seien. Er kündigte an, dass sich ein Mitarbeiter der Kripo persönlich bei dem 87-jährigen melden wird und die vorhandenen Geldscheine überprüfen wird.
Der angekündigte Polizeibeamte lies nicht lange auf sich warten. Noch während des Telefonates klingelte es an der Tür. Der vermeintliche Mitarbeiter der Kriminalpolizei fragte den Mann, ob er Geldscheine zuhause hätte, die er auf Echtheit kontrollieren könne. Die Betrüger hatten Glück oder waren gut informiert. Der Rentner hatte mehrere tausend Euro zuhause und übergab diese dem angeblichen Kripo-Mitarbeiter. Dieser gab an, die Scheine in seinem Fahrzeug zu überprüfen. Er verschwand mit dem Geld und wurde nicht wieder gesehen.
Quelle: Falsche Polizisten erbeuten mehrere tausend Euro auf presseportal.de
30.01.2019: Thüringen - Betrüger am Telefon
[…]Die Jagd der kriminellen Telefonbetrüger nach Beute in Thüringen hält an. Im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt rufen Unbekannte vermehrt ältere Mitbürger an. Sie fragen nach Bargeld und Wertgegenständen. Die drei Angerufenen (87, 79 und 49 Jahre) erkannten aber die Masche und informierten die Polizei über die Anrufe. Die echten Polizisten ermitteln jetzt mit Hochdruck nach den falschen Polizisten und ermahnen die Bürger, vorsichtig zu sein, wenn Beamte anrufen. Geben Sie keine Auskunft über Ihre Vermögenswerte heraus. Die Polizei wird Sie nie nach Bargeld und Schmuck fragen und wird Ihnen gleich gar keine Aufbewahrung anbieten. Verdächtige Anrufe sollten Sie sofort bei der nächsten Polizeidienststelle melden. […]
Landespolizeiinspektion Saalfeld
29.01.2019: Thüringen - Warnmeldung! Falsche Polizisten erbeuten 50.000 Euro
[…]Seit dem Wochenende erhalten im Großraum von Erfurt vermehrt ältere Bürger Anrufe von falschen Polizisten. Im Verlauf des Gesprächs werden sie unter anderem zu ihren Vermögenswerten ausgefragt. Ein Großteil der älteren Menschen beendete das Telefonat, sodass ihnen kein Vermögensschaden entstand. Unglücklicherweise fielen aber eine 81-jährige Frau und ein 80-jähriger Mann aus dem Erfurter Süden den Betrügern zum Opfer. So gelangten die Täter am späten Sonntagabend an insgesamt 50.000 Euro. […]
Landespolizeiinspektion Erfurt
09.01.2019: Bayern - Rentnerin von falschen Polizeibeamten betrogen
[…] Eine Seniorin aus Bayern wurde von falschen Polizisten um mehrere tausend Euro betrogen. Die Frau wurde von den Tätern zunächst telefonisch kontaktiert. Die Kriminellen gaben der Seniorin gegenüber an, dass diese ins Visier von Einbrechern geraten sei und deswegen ihr Geld sichern müsste. Sie vereinbarten eine Übergabe des Geldes. Doch damit nicht genug, nahmen die Täter erneut Kontakt auf. Diesem versuchten sie die Frau zu überreden, auch das Geld vom Bankkonto abzuheben und bei ihnen in „Sicherheit“ zu bringen. Einer aufmerksamen Bankmitarbeiterin ist es zu verdanken ,dass die Seniorin kein weiteres Geld verloren hat und die Polizei über den Vorfall informiert wurde. […]
Polizeipräsidium Oberbayern Nord
05.06.2017: Bayern - Mehrere Opfer melden sich bei der Polizei
[…] Zunächst meldete sich eine männliche Stimme am Telefon. Der Unbekannte behauptete, Polizist aus Düsseldorf zu sein und nannte seinen Namen. Offenbar hatte sich der Betrüger gut vorbereitet und die entsprechenden Personaldaten zuvor im Internet recherchiert. Gegenüber der Anschlussinhaberin behauptete der falsche Polizist, es seien Einbrecher festgenommen worden, deren Komplizen jedoch noch auf freiem Fuß seien. Bei den Festgenommen habe man eine Liste gefunden, auf der ihr Name gestanden habe. Im weiteren Gesprächsverlauf erkundigte sich der Betrüger, wie viel Bargeld, Schmuck und Wertsachen im Haus aufbewahrt würden. Um die Geschichte von den festgenommenen Einbrechern noch zu untermauern, schaltete sich später noch eine weibliche Person in das Gespräch ein. Sie käme gerade aus den Vernehmungen mit den angeblichen Tätern und bitte um Unterstützung bei den weiteren Ermittlungen. Nach dem Telefonat bekam die Seniorin Zweifel und wählte die Nummer der „echten Polizei“. […]
Kreispolizeibehörde Neuss
19.05.2017: Nordrhein-Westfalen - Falscher Polizist am Draht
[…]Der angebliche Beamte von der Polizei Eichstätt versuchte am gestrigen Abend unter anderem mit dem Vorwand, bei Straftätern sei eine Liste mit dem Namen der Angerufenen aufgefunden worden, Details zur Lebenssituation und zu den Vermögensverhältnissen in Erfahrung bringen. In besonders perfider Weise schaffte es der Anrufer zudem durch eine technische Manipulation, dass als Anrufernummer die örtliche Vorwahl mit der Rufnummer 110 auf den Telefonen der Frauen angezeigt wurde. Alle Angerufenen beendeten jedoch vernünftigerweise das Gespräch ohne die gewünschten Informationen preiszugeben und verständigten die Polizeiinspektion Beilngries.
Ziel derartiger Anrufe ist, Betrugs- oder Diebstahlstaten anzubahnen. In vergleichbaren Fällen kam es in der Vergangenheit immer wieder auch zur Aushändigung hoher Bargeldbeträge. Es ist nicht auszuschließen, dass die unbekannten Täter weiterhin versuchen werden, auf diesem Weg an für sie nützliche Informationen zu gelangen. […]Polizei Bayern
24.04.2017: Sachsen - Falsche Polizeibeamte oder Staatsanwälte sind in der Oberlausitz aktiv
[…] In der vergangenen Woche haben betrügerische Anrufer vermehrt in den Landkreisen Bautzen und Görlitz versucht, arglose Senioren um ihr Erspartes zu bringen. Die Masche der Unbekannten war einmal mehr, sich als Polizeibeamte oder Staatsanwälte auszugeben. […]
Die Anrufer wählen zumeist lebensältere, oftmals allein lebende Menschen als Zielpersonen aus. So gaben sie in den Telefonaten beispielsweise an, dass eine Diebesbande festgenommen und dabei Schmuck oder Bargeld sichergestellt worden sei. Mann wolle jetzt in den Wohnungen der Angerufenen persönlich prüfen, ob die mutmaßlich sichergestellte Beute dort entwendet worden sei. Das ist natürlich eine Finte!
Besonders auffällig ist, dass die Täter die Möglichkeiten der digitalen Telefonie für ihre Zwecke missbrauchen und tatsächlich bestehende Rufnummern manipulieren. So sahen Betroffene beispielsweise die Rufnummer eines örtlichen Polizeireviers oder gar die Rufnummer 110 im Display ihres Telefons, als die Täter anriefen. […]Polizei Sachsen
03.04.2017: Baden-Württemberg - Vermeintliche Polizisten interessieren sich für Kontostände
Offenbar sind die Betrüger in Stuttgart gerade besonders aktiv. Allein am 3. April 2017 wurden der Polizei fünf Fälle bekannt, in denen ältere Menschen angerufen und ausgekundschaftet wurden. Das Polizeipräsidium Stuttgart informiert die Öffentlichkeit wie folgt:
[…] In allen Fällen erkundigten sich die Anrufer nach Konten, Kontoständen, Bargeld und Vermögenswerten. Die Kriminalpolizei geht davon aus, dass die Betrüger noch weitere Personen anrufen und versuchen, an ihr Geld und / oder an Informationen zu kommen. […]
Polizeipräsidium Stuttgart
Veröffentlicht: 4. September 2019
Das nicht jeder Polizist echt ist, der sich als Ordnungshüter ausgibt, ist mittlerweile bekannt. Bisher agierten die falschen Polizisten jedoch aus dem Untergrund und wollten anonym bleiben. Das ändert sich gerade. Sie scheuen den Kontakt
Dubiose Polizeianrufe erkennen
Es ist im Grunde immer eine ähnliche Masche. Die betrügerischen Anrufer setzen darauf, dass ihnen als vermeintlichen Polizisten bereitwillig Informationen herausgegeben werden. Anschließend bewegen die Ganoven ihre potenziellen Opfer zu diversen Handlungen. Als falsche Polizisten bauen sie darauf, dass ihnen vorbehaltlos vertraut wird und man ihre Autorität achtet. Zu guter Letzt setzen sie die Opfer unter Druck, indem immer eine gewisse Dringlichkeit oder gar Gefahr im Verzug vorgetäuscht wird. Diese dient gleichzeitig als Rechtfertigung für den überraschenden Anruf.
Beispielsweise wird gerne behauptet, dass man diverse Daten des Angerufenen an einem angeblichen Tatort oder unter den Habseligkeiten eines gefassten Straftäters vorgefunden hätte. Oder, dass der Angerufene im Visier einer Einbrecherbande stünde. Wer dann als braver Bürger dieser vorgetäuschten Polizeiarbeit nicht im Wege stehen will, tappt in die Falle. Oft bieten die falschen Polizisten ihre Hilfe an, dass Geld „in Sicherheit zu bringen“. Lassen Sie sich darauf nicht ein, denn sonst spielen Sie den Betrügern letztlich in die Hände.
Wie reagiert man auf Anrufe falscher Polizisten?
Sollten Sie oder Mitmenschen aus Ihrem Umfeld entsprechende Anrufe erhalten, gilt es Ruhe zu bewahren und auf keinen Fall Informationen preiszugeben. Grundsätzlich sind diese betrügerischen Anrufe schon daran leicht zu erkennen, dass die echte Polizei sensible Sachverhalte wie Ermittlungsinformationen oder die Herausgabe sensibler Vermögensinformationen, niemals am Telefon kommunizieren würde. Wenn die Polizei in einer Rechtsangelegenheit von solcher Brisanz mit Ihnen sprechen muss, dann würde das persönlich und nicht ohne Vorankündigung passieren.
Für detaillierte Verhaltenshinweise sei an dieser Stelle unser Ratgeber zum Umgang mit vermeintlichen Polizei-Anrufen empfohlen.
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Heute Abend ca.21.30h Anruf angeblich LKA Name Guljat o.ä. Stimme mit ausländischen Akzent, nach bitte was wollen sie, aufgelegt, auf Display keine Telefonnummer hinterlassen
Wichtiger Nachtrag: AUCH bei meinem Vater wurde die manipulierte 110 im Display des Telefons angezeigt!
Raum NRW /bei meinem fast 80 Jahre Alten Vater auch..ein Betrüger stellte sich als kriminalkommisar vor /auch akzentfreies deutsch…sprach ihn sogar mit richtigen vor und Nachnamen an…das haben die Gauner bestimmt aus dem Telefonbuch …. der Betrüger sagte..das eine Verbrecher bande unterwegs sei, die sie ins vesier haben und somit sein Vermögen gefährdet sei..er hätte doch bestimmt vermögen.. da ist mein Vater ihm barsch ins Wort gefallen: Sie sind ein Betrüger..Sie kein kriminalkommisar..und hat dann aufgelegt .
Heute morgen wurde ich angerufen – sind Sie Frau Vorname Nachname. Ichs sagte nichts sondern nur Bitte? Wer
sind sie. Eine Stimme, akzentfrei deutsch, wir sind von der Kriminalpolize mein Name ist Wagner.
Die N24 hat gestern versucht Geld von ihrem Konto abzubuchen. Ich sagte, dass ich bezweifle, dass mich dann die
Kripo anruft. Was sagte der dann sehen sie auf die Nummer daran können Sie es sehen. seltsame Reaktion dachte ich und meinte – ich habe kein Display um sowas zu sehen . Sagte der wieder – dann legen Sie jetzt nicht auf sondern wählen die 110 – aber nicht auflegen – dann sehen Sie ja dass wir von der Polizei sind. Daraufhin –
wie abstrus ist denn das ? – legte ich ohne weiteren Kommentar auf. Ich gehöre mit meinem Alter wohl ins Beuteschema.