Gerade ältere Menschen müssen in Deutschland besonders aufpassen. Trickbetrüger haben es vor allem auf Senioren abgesehen. So versuchen Sie mit der Masche eines alten Bekannten an Bargeld oder Schmuck ihrer Opfer zu kommen. Wie die Masche abläuft und wie Sie sich schützen, erfahren Sie im Artikel.
Trickdiebe tauchen immer wieder auf und versuchen gerade ältere Menschen finanziell auszunehmen. So treten die Kriminellen beispielsweise als falsche Polizisten auf, um das Vertrauen der potentiellen Opfer zu gewinnen. Aber auch der Enkeltrick ist keine Unbekannte. Hier setzen die Täter am Telefon darauf, dass ihnen die Angerufenen selbst mitteilen, wer der Anrufer sein könnte.
Eine abgewandelte Form des Enkeltricks ist die Masche mit den falschen Bekannten. Doch hier wird nicht nur angerufen, sondern gleich bei den Opfern an der Haustür geklingelt. So geschehen beispielsweise auch bei einer 84-jährigen Rentnerin aus Langenfeld. Und Vorsicht: die Täter gehen auch in Mehrfamilienhäuser.
So funktioniert die Masche der falschen Bekannte
Immer wieder warnt die Polizei davor, Unbekannten die Tür zu öffnen. Denn genau das ist, worauf die Täter setzen. Sie klingeln als unangekündigter Besuch. Dabei scheuen sich die Trickdiebe nicht davor, Mehrfamilienhäuser zu betreten und auch in Obergeschosse zu gehen. Die meist männlichen Täter geben an, der Sohn einer ehemaligen Putzhilfe oder eines anderen möglichen Bekannten zu sein. Unter dem Vorwand, dass sie Geschenke mitbringen, betreten die Unbekannten die Wohnung. Meist können sich die Senioren nicht an diese möglichen Bekannten erinnern und gestatten dem Opfer dennoch Zutritt.
Es ist möglich, dass die Täter sogar Sachen mitbringen, die sie dem Opfer als Geschenk präsentieren. Diese Sachen sind meist wertlos und uninteressant für die Opfer. Wenn die Opfer kein Interesse an den „Geschenken“ zeigen, kommt oft die Frage nach Bargeld.
Während die Opfer nach dem Geld suchen, durchsuchen die Täter die Wohnung nach anderen Wertgegenständen. Und wird die Bitte nach dem Geld abgelehnt, werden die Opfer in ein Gespräch verwickelt. Dabei laufen die Täter in der Wohnung umher und öffnen Schränke und Schubladen. Während der Tour durch die Wohnung werden unauffällig Wertgegenstände eingesammelt und in den Jackentaschen verstaut. Dabei handelt es sich in der Regel um Schmuck.
Froh darüber, dass die Unbekannten die Wohnung endlich wieder verlassen, stellen die Opfer den Diebstahl meist erst später fest.
Polizei gibt Tipps, wie Sie diesen Betrug verhindern
Die Polizei rät zur Vorsicht, da sich die Trickbetrüger immer wieder neue Identitäten einfallen lassen. So treten sie beispielsweise in folgenden Rollen auf:
- Polizei- bzw. Kriminalbeamte oder Gerichtsvollzieher,
- Mitarbeiter der Elektrizitäts-, Gas- oder Wasserwerke,
- Handwerker, Heizkostenableser oder sonstige Beauftragte der Hausverwaltung,
- Mitarbeiter der Kirche, des Sozialamtes oder von anderen sozialen Stellen,
- Berater der Krankenkasse oder der Rentenversicherung,
- Postzusteller oder Monteure einer Telefongesellschaft.
Deswegen rät die Polizei:
- Vergewissern Sie sich vor dem Öffnen ihrer Wohnungstüre, wer zu Ihnen will: Schauen Sie durch den Türspion oder aus dem Fenster, benutzen Sie die Türsprechanlage.
- Öffnen Sie Ihre Tür immer nur mit vorgelegter Türsperre (z. B. Kastenschloss mit Sperrbügel).
- Lassen Sie niemals Fremde, auch keine angeblich „alten Bekannten“ in Ihre Wohnung.
- Mitarbeiter der Stadtwerke oder von Telefon- oder Internetanbietern sowie Handwerker kündigen sich in der Regel vor ihrem Besuch an und stehen nicht einfach plötzlich vor Ihrer Haustür.
- Verlangen Sie immer einen Dienstausweis – doch Vorsicht, selbst diese können gefälscht sein!
- Klären Sie durch ein Telefonat mit angeblich entsendenden Dienststellen oder vermeintlichen Auftraggebern die Richtigkeit des Besuches.
- Rufen Sie immer sofort die Polizei, wenn Ihnen ein Besucher oder eine Besucherin verdächtig vorkommt, der vorgibt, in Ihre Wohnung zu müssen!