Die Polizei warnt seit Jahren vor drohenden Audio-Nachrichten auf WhatsApp. Jetzt ist es wieder soweit. Die Kettenbrief-Saison beginnt und neben Fake-News ist auch die gefährliche Sprachnachricht wieder im Umlauf. Darin wird der Tod des Empfängers angekündigt, wenn der Kettenbrief nicht weitergesendet wird. Die Rede ist von grausamen Methoden mit viel Blut. Wir warnen vor der Audionachricht, die beängstigend wirkt.
Eine Meldung des Polizeipräsidium Mittelhessen aus dem Jahr 2016 und des Social-Media-Team der Polizei Dortmund zeigt, dass diese Kettenbriefe verwendet werden, um Angst und Schrecken zu verbreiten. Im konkreten Fall wurde eine Sprachnachricht versendet. Der Inhalt ist schon für einen Erwachsenen beängstigend. Wie wird es wohl für Ihr Kind sein? Die Sprachnachrichten sind teils schon seit Jahren im Umlauf, wie Sie an unserem Artikel sehen. Dennoch sind die Nachrichten auch heute noch im Umlauf und verängstigen Kinder.
Diese Sprachnachrichten sind mittlerweile mindestens seit November 2016 im Umlauf und machen auch aktuell wieder von sich Reden. Aktuell erklärt eine Computerstimme, dass das Kind von einer gruseligen Gestalt verfolgt wird und mit dem Tod rechnen muss. Als Absender ist ein Damian genannt, der Name ist vermutlich frei erfunden.
Welche Kettenbriefe bei Facebook und WhatsApp ebenfalls Angst und Schrecken verbreiten, sehen Sie in unserem Übersichtsartikel.
Damian sendet blutige Grüße per Computerstimme
Update 14.07.2020 Aktuell verbreitet sich unter Kindern ein besonders grusliger Kettenbrief. Darin ist die Rede davon, dass eine gruselige Gestalt im Schlafzimmer oder Kinderzimmer steht und das Kind beobachtet. Am nächsten Tag soll das Kind mit Messern beworfen und getötet werden. Verhindern kann der Empfänger die Drohungen angeblich nur, wenn der Kettenbrief weitergesendet wird. Doch genau das darf nicht passier. Es handelt sich um einen Fake. Es passiert nichts. Nur weil die Kinder Angst haben, verbreitet sich die Nachricht immer weiter.
Wie sollten Sie auf derartige Kettenbriefe reagieren?
Es gibt nur ein wirksames Mittel gegen diese grausamen Kettenbriefe. Die Nachrichten dürfen nicht weiter verbreitet werden. Das ist jedoch nicht so einfach, da viele Kinder aus Angst die Botschaften weitersenden. Und dadurch verbreiten sich derartige Botschaften oft innerhalb weniger Stunden in ganz Deutschland. Hier hilft nur eine gute Aufklärung der jungen Smartphone-Besitzer. Aufgeklärte Kinder, die digital sicher unterwegs sind, können diese Kettenbriefe nicht erreichen oder verängstigen.
So bekommen Sie das Problem bei Ihren Kindern in den Griff
Die Kettenbriefe als Sprachnachricht sind recht neu und wirken besonders gefährlich. Sie dringen über das Ohr direkt in das Bewusstsein der Kinder ein. Wichtig ist, dass Eltern mit Ihren Kindern viel sprechen, das Phänomen der Kettenbriefe erklären und den Kids die Angst davor nehmen. Schließlich können die Sprachmessages bei aufgeklärten Kindern keinen Schaden anrichten. Das sollten Sie nach den Empfehlungen der Polizei tun:
- Lassen Sie die Nachricht löschen und unterbinden Sie damit eine Weiterverbreitung.
- Das Kind sollte verstehen, dass ein Nichtverbreiten der Nachricht keine negativen Konsequenzen hat.
- Das Versenden der Nachricht aus Spaß, Angst oder anderen Beweggründen verunsichert nur weitere Empfänger.
- Ein Hinweis in der Statusmeldung des Messengerdienstes, wie z.B. „Bitte keine Kettenbriefe!“ kann zusätzlich helfen.
- Empfänger von Kettenbriefen sollten mit den Versendern diesbezüglich reden und über die Thematik aufklären. Die Kinder sollten unter anderem ihren Freunden erzählen, dass sie diese üblen Scherznachrichten nicht bekommen möchten.
(Quelle: Ratgeber Internetkriminalität Polizei Niedersachsen)
Sprechen Sie vorbeugend mit Ihren Kindern, denn oft wenden sich diese nach Erhalt der Nachricht aus Angst nicht an Erwachsene.
Außerdem erfahren Sie in diesem Artikel, welche offiziellen Beratungsstellen es für Ihre Kinder gibt.
Was können Sie sonst noch tun?
Eltern sollten sich vor allem mit den Gefahren von Messengern intensiv beschäftigen. Wichtig ist, dass Sie Messengerdienste für Ihre Kinder so gut wie möglich absichern. Das schützt die Kids vor vielen, aber nicht vor allen Gefahren. Als erste Informationsquelle können Sie unseren Ratgeber mit „Tipps für eine sichere Kommunikation mit Messengern“ ansehen. Ebenfalls interessant in diesem Zusammenhang sind unsere Tipps für die richtige Auswahl eines sicheren Messengers. Eine allgegenwärtige Bedrohung für Kinder und Jugendliche stellt auch das Thema Sexting dar, über deren Gefahren unser Ratgeber informiert.
Hilfe für Kinder: Diese Telefonnummer müssen Kids kennen
Auch im Internet selber finden Sie Hilfe. Die Seite nummergegenkummer.de hält sowohl ein Kinder- als auch ein Elterntelefon bereit. Hier können Sie sich nicht nur bei Mobbing beraten lassen. Auch anderweitige Probleme können Kids und Eltern loswerden. So wäre es vielleicht ratsam die kostenlose Telefonnummer von nummergegenkummer.de auf dem Smartphone Ihres Kindes zu speichern (116 111). Bei Bedarf kann das Kind die Nummer jederzeit anrufen. Praktisch für die Kinder – es müssen keine Namen genannt werden. Die Beratung findet anonym statt und ist gebührenfrei.
Falls Ihr Kind nicht mit Erwachsenen sprechen möchte, hat es jeden Samstag zwischen 14 und 20 Uhr unter den Rufnummern 116 111 sowie 0800 1110333 die Möglichkeit mit Jugendlichen im Alter zwischen 16 und 21 Jahren zu sprechen. Weisen Sie Ihr Kind darauf hin, wenn Sie diese Nummern im Telefon einspeichern.
Das Elternetelefon erreichen Sie übrigens unter der Rufnummer 0800 1110550.
Bitte senden Sie uns Kettenbriefe
Wir möchten schnellstmöglich vor neuen Kettenbriefen, Spam oder anderen Bedrohungen per Messenger warnen. Nicht selten locken WhatsApp-Nachrichten den Empfänger in eine Abofalle und verursachen so finanziellen Schaden. Sie können kuriose und gefährliche Nachrichten per E-Mail an [email protected] oder per WhatsApp-Nachricht an 03054909774 direkt an die Redaktion senden.
- Polizeimeldung vom 04.04.2017: POL-AUR: Aurich/Norden/Wittmund – Todesdrohungen über Whatsapp Kettenbrief
- Kettenbriefe, die Angst verbreiten – Übersichtsartikel auf Verbraucherschutz.com
- Übersicht der uns bekannten Kettenbriefe auf Verbraucherschutz.com