Beim Hauptzollamt in München haben sich mehrere Bürger gemeldet, um für einen festsitzenden Bekannten das geforderte Geld zu zahlen. Warum der Zoll jemanden angeblich festgehalten hat und was das mit Romance-Scam zu tun hat, erklären wir Ihnen ausführlich in unserem Artikel.
Romance- oder ach Love-Scam ist eine weit verbreitete Betrugsmasche, die es schon sehr lange gibt. Die Kriminellen spielen dabei mit den Gefühlen ihrer Opfer, treten dabei aber nie persönlich auf. Alles geschieht digital über das Internet. Wir haben in der Vergangenheit schon mehrfach über Romance-Scam berichtet. Obwohl es die Masche schon sehr lange gibt und sie dadurch auch sehr bekannt ist, fallen immer wieder Menschen auf diese Kriminellen herein.
Die Betrüger lassen sich immer wieder neu Maschen einfallen, wie sie Ihre ahnungslosen Opfer um Ihr Geld bringen. Mal geben sich die Heiratsschwindler als Admiral der US-Marine aus oder als Geschäftsmann, der nicht an sein Geld kommt und so die Kosten für die Reise nach Deutschland nicht bezahlen kann. Auch die Polizei warnt immer wieder vor Kriminellen, die ihre Opfer über Dating -ortale oder soziale Netzwerke kontaktieren. In fast allen Fällen geht es um Geld, weshalb es sich hier um eine Variante des Vorschussbetrugs handelt. Häufig wird auch noch die Hilfsbereitschaft der Opfer ausgenutzt.
Der Zoll warnt vor einer neuen Masche des Romance-Scam
Durch mehrere Anrufe wurde das Hauptzollamt München auf eine neue Masche des Love- oder Romance-Scam aufmerksam. Besorgte Bürger riefen in der Behörde an und fragten nach einem Bekannten, der wohl vom Zoll festgehalten wird. Bei dem Telefonat stellte sich jedoch heraus, dass der Zoll niemanden festgehalten hat. Die Bürger waren auf einen Betrüger hereingefallen.
Dieser hatte über soziale Medien Kontakt zu seinen späteren Opfern aufgenommen. Alles weitere folgt dem gleichen Schema, wie bei anderen Fällen von Romance-Scam. Die Opfer werden in Nachrichten wortgewandt umgarnt und es entwickelt sich eine scheinbare Liebe zum virtuellen Verehrer. Dieser möchte dann auch den persönlichen Kontakt. An dieser Stelle, werden die Betrüger extrem kreativ, um eine Geschichte zu einer angeblichen Geldnot zu erfinden. Zahlt das Opfer bei der ersten Geschichte, werden weitere Hürden erfunden. Das Opfer wird dann Stück für Stück um sein Geld betrogen.
Nun zur Masche, bei der das Hauptzollamt in München eine Rolle spielen soll. Bei dieser Masche wurde behauptet, dass die geliebte Person von der Behörde an der Einreise nach Deutschland gehindert wird. Eine Zurückweisung könne durch die Überweisung einer bestimmten Geldsumme abgewendet werden.
Die Pressestelle des Hauptzollamtes München hat sich zu diesem Betrug wie folgt geäußert:
„Das Hauptzollamt weist vorsorglich darauf hin, dass der Zoll NIE Geldzahlung auf ein ausländisches Bankkonto fordere“
Auf einen Liebesbetrüger hereingefallen, was ist zu tun?
Sind Sie bereits auf einen Betrüger hereingefallen, sollte Sie schnellstmöglich Anzeige bei der Polizei erstatten. Eine Anzeige können Sie bei jeder Polizeidienststelle oder per Onlineanzeige im Internet erstatten. Bevor Sie zur Anzeigenerstattung zu einer Polizeidienststelle gehen, sollten Sie noch unserer Hinweise zum richtigen Verhalten bei der Erstattung einer Anzeige lesen.
Gerne können Sie Ihren Fall auch uns schildern, damit wir andere Leser vor der gemeinen Masche warnen können.
Sie haben gerade Kontakt zu einem Betrüger?
Sich mit Freunden oder der Familie über dieses Thema zu unterhalten, ist für Betroffene nicht ganz leicht. Wenn die ersten Schmetterlinge im Bauch für ein gut tuendes Gefühl sorgen, will niemand daran denken, dass es sich um einen Betrüger oder eine Betrügerin handeln könnte. Diese Betrüger haben auf alle Fragen eine passende und vor allem plausible Geschichte parat.
Sie sollten nie Geld zahlen, auch wenn die Geschichte dahinter herzzerreißend ist. Diese Kriminellen nutzen Sie nur aus und wollen Ihr Geld. Sind Sie mit einem Betrüger in Kontakt, können Sie gern mit uns Kontakt aufnehmen. Schreiben Sie eine E-Mail an [email protected] oder hinterlassen Sie einen anonymen Kommentar unter diesem Artikel.
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